Tinnitus - Endlich Ruhe im Ohr
eigentliche Ursache der Belästigung, die berufliche Überforderung, hätte weiterbestanden.
Auch hier: Stress im Beruf. Als Journalistin war Barbara beruflich recht hohem Stress ausgesetzt, glaubte jedoch, der Situation gewachsen zu sein. Schon seit etlichen Monaten litt sie an wiederkehrenden Hörstürzen, die sich als Brummen im linken Ohr und Schwerhörigkeit bemerkbar machten. Die medizinische Diagnostik ergab einen Hydrops. Der medizinische Behandlungsansatz, verbunden mit systematischen Entspannungsmaßnahmen, führte zum Erfolg, zur Beseitigung der Hörstürze und des Ohrdrucks.
Kommentar: In diesem Fall reichten also konventionelle medizinische Maßnahmen aus. Die psychologische Diagnostik ergab nicht mehr als die Notwendigkeit von Entspannungsmaßnahmen, um dem beruflichen Stress gegenzusteuern.
Die Geräte
In der Tinnitus- und Retraining-Therapie verwendete Geräte dienen der akustischen Ablenkung vom Ohrgeräusch (akustische Defokussierung). Sie geben ein leises Rauschen an ein Ohr oder beide Ohren ab. Die Anwendung vonTinnitusmaskern mit einem »medizinischen« Rauschen sorgt für eine Erhöhung der Neuronenaktivität im Gehirn, speziell aller akustisch aktiven Anteile. Diese physiologische, d. h. normale Aktivität führt zu einer effektiven Verminderung des Tinnitussignals.
Für die Retraining-Therapie verwendete Geräuschgeräte werden vielfach auch als »Noiser« oder«Rauscher« bezeichnet. Die richtige Verordnungsweise durch den HNO-Arzt ist »Tinnitusmasker zur Teilmaskierung«. Damit ist zumindest in Deutschland eine Bezahlung durch die Krankenkasse möglich.
Wie ein Rauschen im Walde…
In der Retraining-Therapie werden Rauschgeräte verwendet, die das Hörsystem stimulieren und vom inneren Ohrgeräusch ablenken sollen. Hierzu werden Geräte mit einem breitbandigen Rauschen ausgewählt. Das Gerät sendet ein Geräusch aus, das alle für das menschliche Ohr wahrnehmbaren Frequenzen umfasst, um das Hörsystem mit dem ganzen Spektrum menschlicher Hörempfindungen zu stimulieren.
Die Rauschgeräte gleichen herkömmlichen Hörgeräten und werden genauso getragen, also im oder hinter dem Ohr (s. Fotos → S. 101 ). Anders als eigentliche Hörgeräte verstärken sie aber nicht den von außen kommenden Schall, sondern senden nur ein leises Rauschen in das hörende Ohr. Die Geräte haben sonst keine weitere Funktion.
Um das normale Hören des Ohres nicht zu beeinträchtigen, darf der Gehörgang nicht durch das Gerät verschlossen sein. Aus diesem Grunde bevorzugen viele ein Gerät hinter dem Ohr und verwenden ein möglichst unauffälliges und kleines Ohrpassstück, das den Gehörgang fast vollständig offen lässt. Noch weniger sichtbar ist ein Gerät im Ohr, das in der Ohrmuschel platziert wird. Der Tragekomfort ist mit einem Hinter-dem-Ohr-Gerät allerdings oft besser.
Leidet der Patient neben dem Ohrgeräusch gleichzeitig an Schwerhörigkeit, muss diese mithilfe des bestmöglichen Hörgerätes behandelt werden; es lässt sich mit einem Rauschgerät kombinieren. Bei einer leichteren Schwerhörigkeit kann auch abwechselnd das Hörgerät und das Rauschgerät getragen werden.
Therapiestart mit dem Rauschgerät
Für das Training mit den Rauschgeräten sind verschiedene Regeln zu beachten, die im Folgenden detailliert angesprochen werden sollen. Abhängig von Ihrer Tinnitusart entscheidet der HNO a: Hinter-dem-Ohr-Gerät (HdO-Gerät). Eine Ohrplastik aus Silikon leitet das Rauschen des Gerätes an den unverschlossenen Gehörgang (Fa. Viennatone)Arzt, ob und wann Sie mit dem Gerätetraining beginnen; möglicherweise vorübergehend schon in der akuten Phase eines Ohrgeräusches!
a: Hinter-dem-Ohr-Gerät (HdO-Gerät). Eine Ohrplastik aus Silikon leitet das Rauschen des Gerätes an den unverschlossenen Gehörgang (Fa. Viennatone)
b und c: Mögliche Versorgung mit Geräten in der Ohrmuschel (Fa. Auric)
Anpassung und Auswahl. Zur Retraining-Therapie stehen HdO-Geräte (Hinter-dem-Ohr-Geräte) zur Verfügung. Ihre Elektronik ist in einem Gehäuse verankert, das hinter dem Ohrgetragen wird. Das therapeutische Rauschen wird durch ein Kunststoffröhrchen an das Ohrpassstück und schließlich in den Gehörgang übertragen. Die Versorgung ist »offen«, das heißt, der Gehörgang ist nicht abgeschlossen, damit eine Schallübertragung aus der Umwelt und die Belüftung möglich bleiben.
Die Alternative, die eine unauffälligere Einpassung ermöglicht, ist ein in der Ohrmuschel zu tragendes Gerät. Der
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