Tiphanie – Feuer der Sehnsucht
gedrechselt und wie gemalt, das andere kräftig, robust und deutlich größer, schon jetzt unverkennbar männlich.
»Musstest du gleich so übertreiben, mein Herz?«, sagte Jannik mit belegter Stimme. »Eines allein wäre schon Glück genug gewesen! Es hätten nicht Sohn und Tochter zur gleichen Zeit sein müssen!«
»Nun, ich war schon immer dafür, dass man eine Arbeit, die man tun muss, gleich gründlich und ordentlich machen sollte.« Tiphanie lachte in einer Erleichterung, die weit über alles hinausging, das sie je gefühlt hatte. »Wenigstens ist mir jetzt klar, warum es mir an manchen Tagen so vorkam, als wolle dieses Kind in meinem Bauch nie Ruhe geben. Die beiden haben sich abgewechselt!«
In staunender Verwunderung legte sie die Hände über die Decke, dort wo plötzlich kein Hügel, sondern nur noch ein flacher, geplagter Bauch zu fühlen war.
»Du wirst nie erahnen können, was dieser Tag für mich bedeutet«, murmelte ihr Gatte und beugte sich mitsamt seinen Kindern vor, um ihre Stirn zu küssen.
Tiphanie sah aus nächster Nähe in die verkniffenen Säuglingsgesichter und berührte mit einer vorsichtigen Fingerkuppe die winzigen Lippen ihrer Kinder, die sofort suchend zu schmatzen begannen. Ein Knabe und ein Mädchen. Kinderlachen für Morvan in einem Land, das im Frieden gedieh. Der heiligen Anna sei Dank!
ENDE
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