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Tisch für drei

Tisch für drei

Titel: Tisch für drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsay Gordon
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Gemma Allegras Gesicht in beide Hände und küsste sie innig. »Danke. Das wollte ich schon lange mal machen«, meinte sie dann lächelnd, bevor sie im Unterholz verschwand.
    Als Dan an diesem Abend eintraf, fuhren sie mit seinem Jeep, so weit sie konnten, um dann die letzten vierhundert Meter bis zum Eingang zu laufen. Allegra hatte in ihrem Rucksack einige Sandwiches und eine Flasche Wein mitgenommen, ebenso wie Taschenlampen, einen Spatel und andere Dinge, ohne die sie keine Ausgrabungsstätte aufsuchte. Dan trug einen eigenen Rucksack, und sie nahm an, dass er darin seine Journalistenutensilien aufbewahrte. Als sie den Hügelkamm erreicht hatten, stieß er beim Anblick des schlitzartigen Eingangs zu der Kammer unter den bearbeiteten Sandsteinmonolithen einen leisen Pfiff aus. »Wow! Das sieht ja aus wie …«
    »Wie eine Vulva, ich weiß.« Sie warf der untergehenden Sonne einen langen Blick über ihre Schulter zu. »Kommen Sie, wir müssen drinnen sein, wenn die Sonne untergeht. Wenn ich recht habe, müsste das Licht direkt durch den Eingang hineinfallen und auf die Rückwand treffen.« Sie kniete bereits auf dem Boden und schob den Rucksack vor sich her. Während sie sich durch den engen Eingang quetschte, konnte sie hören, dass er ihr folgte. Im Inneren wurde der Gang breiter, und dann befand sie sich in einer kreuzförmigen Kammer mit Gewölbedach.
    Kurz darauf stand Dan hinter ihr. »So etwas habe ich noch nie zuvor gesehen.« Er schien nach Luft zu schnappen, und sein Atem berührte ihren Nacken, als er sich umsah.
    »Das hatten wir vorher auch nicht. Der Eingang und die Form dieser Kammer sind mit nichts zu vergleichen, was wir jemals zuvor gefunden haben. Diese Dinge sind immer ein Rätsel, wenn es keine schriftlichen Aufzeichnungen gibt, die uns mehr verraten können. Kommen Sie. Es ist bald so weit.« Sie nahm seine Hand und zog ihn zur hinteren Wand der Höhle, wo sie sich hinsetzte. Er ließ sich neben ihr nieder. »Es müsste jetzt jeden Moment beginnen. Schalten Sie die Taschenlampe aus.«
    Sie warteten in fast völliger Dunkelheit und konnten gerade mal einen etwas helleren Grauton aus Richtung des Eingangs ausmachen. Dan atmete schwer und schnell.
    »Ist mit Ihnen alles in Ordnung?«
    »Ich mag es nicht, wenn ich nichts sehen kann. Da bin ich klaustrophobisch veranlagt.«
    Sie rückte ein wenig näher an ihn heran und legte ihm die Hand auf den Oberschenkel, allerdings etwas näher an den Schritt, als sie es geplant hatte. Sie hörte, wie er nach Luft schnappte.
    »Tut mir leid.« Sie begann, wieder ein Stück von ihm abzurücken.
    »Schon okay.« Er legte seine Hand auf ihre. »Lassen Sie sie da. Ich brauche jeden Zuspruch, den ich kriegen kann.« Er rückte an der Wand ein wenig näher an sie heran und legte ihr einen Arm um die Schultern. »Ich hätte nicht gedacht, dass es hier drinnen so dunkel ist.«
    »Entspannen Sie sich, und atmen Sie tief ein. Die Klaustrophobie wird vorübergehen. Wenn Sie das Erlebnis ganz genießen wollen, gehört das dazu – das Gefühl, die Dunkelheit im Mutterleib nachzuempfinden. Zumindest ist das eine der Theorien.«
    Und dann begann es. Der erste Lichtstrahl funkelte im Durchgang und entzündete dann eine Explosion aus Licht, die ihre inzwischen an die Dunkelheit gewöhnten Augen blendete. Dann bewegte sich der Strahl weiter den Gang und an der Wand entlang, und auf einmal war Dan Martin in feuerrotes Licht getaucht. Erschrocken holten sie beide tief Luft.
    Er zog sie nah an sich heran und flüsterte: »Ich glaube, es ist so weit.« Seine Atmung beschleunigte sich.
    »Sind Sie etwa immer noch klaustrophobisch?«
    »Spüren Sie das nicht?« Seine Hand drückte die ihre, die immer noch sehr nah an seinem Penis lag. »Wenn diese Stätte für Fruchtbarkeitsriten genutzt wurde, dann ist sie vielleicht auch mit mächtigen Zaubern belegt? Denn irgendetwas hier fühlt sich einfach unglaublich an.« Er hielt sein Gesicht ins Licht. Von der Stelle aus, an der sie in der Dunkelheit saß, konnte sie seine pulsierende Ader am Hals, die Ausdehnung in seinem Schritt und seine Brustwarzen erkennen, die sich durch das jetzt staubige Poloshirt zu bohren schienen. Auf einmal machten sich auch ihre eigenen Nippel bemerkbar, als ihr Blick seinen Körper musterte und die deutlich erkennbare Erektion inspizierte, die sich nur wenige Zentimeter von ihrer Handfläche entfernt befand.
    »Wir haben uns alle schon den ganzen Tag ziemlich merkwürdig gefühlt.« Sie dachte an ihre

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