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Tisch für drei

Tisch für drei

Titel: Tisch für drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsay Gordon
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gern interviewen und mit Ihnen über Ihre neueste Entdeckung sprechen.« Er warf den beiden Liebenden einen wissenden Blick zu und grinste. »Falls Sie nicht gerade zu beschäftigt sind.«
    Genau in diesem Moment stöhnte Gemma etwas über Macs pralle Eier, und so sehr sich Allegra auch bemühte, nicht hinzuhören, so sprach die Röte, die ihre Wangen überzog, doch Bände.
    Dan Martin sah erneut zu den beiden hinüber und grinste noch breiter. Gemma wurde tatsächlich rot. Allegra war sich sicher, so etwas noch nie zuvor gesehen zu haben. Dann wandte er seine Aufmerksamkeit wieder ganz ihrer Person zu. Er stellte sein Glas auf den Tisch und beugte sich näher zu ihr herüber, ihre Blicke trafen sich. »Ich würde gern einen Artikel über Ihre Ausgrabungsstätte und die Archäologin, die sie entdeckt hat, schreiben. Ich verspreche, dass ich nur Gutes berichten und nicht zu viel Ihrer Zeit in Anspruch nehmen werde. Ich habe gelesen, dass es sich bei Ihrem Fund möglicherweise um den unterirdischen Tempel eines Fruchtbarkeitskultes handelt.« Erneut warf er Gemma und Mac einen Blick zu, die sich noch immer so benahmen, als würde sich außer ihnen niemand im Raum aufhalten. »Wer würde denn nicht gern mehr über eine solche Entdeckung erfahren?«
    Allegra hatte an diesem Abend ohnehin nichts mehr zu tun. Außerdem gab es zum ersten Mal seit langer Zeit etwas Interessanteres als Gemma und Mac im Pub zu sehen. Tatsächlich hatten sich die beiden längst an einen Ort zurückgezogen, an dem sie ungestört waren, als das Interview langsam zu einem Ende kam. Allegra trank ihr Bier aus und lächelte ihr Gegenüber an. »Kann ich sonst noch irgendetwas für Sie tun?«
    »Allerdings.« Sein Gesichtsausdruck sagte ihr, dass er ihre Wortwahl zu schätzen wusste. Obwohl er ihr in die Augen sah, hatte sie auf einmal das Gefühl, er würde sich vorstellen, wie sie nackt aussah, aber das lag vielleicht auch nur daran, dass sie jeden Abend Gemma und Mac beobachtete, nachdem sie den ganzen Tag eine alte Fruchtbarkeitsstätte ausgegraben hatte. Er sah auf seine Uhr. »Wow! Wir sitzen ja schon seit fast drei Stunden hier! Ich hatte nicht vor, Sie so lange aufzuhalten. Hoffentlich macht Ihnen das nichts aus?«
    Das tat es nicht. Sie hatte ganz und gar nichts dagegen. Was als Interview für irgendeine Zeitung begonnen hatte, deren Namen sie an diesem Abend zum ersten Mal hörte, war in einen sehr interessanten Abend übergegangen. Sie hatte mit dummen Fragen gerechnet, beispielsweise mit: »Wie ist es, Archäologin zu sein?« oder »Wie haben Sie sich gefühlt, als Sie die Stätte entdeckt haben?« Aber der Mann hatte seine Hausaufgaben tatsächlich gemacht und kannte sich in der Jungsteinzeit erstaunlich gut aus, anders als viele Menschen, die immer noch glaubten, Stonehenge sei von den Kelten erbaut worden.
    Dan klappte seinen Block zu und trank sein Bier ebenfalls aus. »Können Sie mir die Ausgrabungsstätte morgen zeigen?«
    Allegra sah sein weißes Poloshirt an, das sich über der beeindruckend breiten Brust spannte. »Ihnen ist klar, dass Sie auf dem Bauch herumkriechen müssen, um dorthin zu gelangen?«
    »Doc …« Der freche Kerl hatte fast sofort begonnen, sie Doc zu nennen, was ihr erstaunlich gut gefiel. »… ich werde tun, was immer nötig ist, um da reinzukommen.«
    Allegra beugte sich über den Tisch zu ihm hinüber. »Wie wäre es dann mit einem kleinen Experiment?«
    »Was genau schwebt Ihnen vor?« Der Funke in seinen Augen verriet ihr, dass er zu allem bereit war.
    »Morgen ist die Sommersonnenwende. Ich vermute, dass der Eingang der Kammer auf die untergehende Sonne an diesem Tag ausgerichtet ist. Da es jetzt so lange hell ist, könnten wir morgen Abend kurz vor Sonnenuntergang hingehen und meine Theorie überprüfen.«
    »Sie und ich allein an einer Fruchtbarkeitsstätte zur Sommersonnenwende?«
    Sie nickte.
    »Davon könnten mich keine zehn Pferde abhalten.«
    Allegra glaubte schon, der folgende Tag würde nie enden, während sie sich auf das Treffen mit Dan freute. Sie hatte sich selbst in den Hintern getreten, weil sie ihn nicht gebeten hatte, noch auf einen Drink mit in ihr Cottage zu kommen. War sie wirklich derart außer Übung, was die Männerwelt betraf? So hatte sie sich mit einer Soloeinlage im Bett begnügen müssen, bei der Gemma und Mac zum ersten Mal seit langer Zeit keine Rolle gespielt hatten. Sie waren von einem gewissen Journalisten mit Interesse für Archäologie abgelöst worden, der nun in ihren

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