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Titan 10

Titan 10

Titel: Titan 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova , Wolfgang Jeschke
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diesem Augenblick nicht sagen – war er als Anführer der Gruppe – seiner Gruppe – von Hugh abgelöst worden, der nun die Befehle gab. Er kam zu dem Schluß, daß er deswegen jetzt keinen Streit anfangen dürfe. Dann würden sie alle dabei sterben.
    Jim schien diesen Gedanken nicht nachzuhängen. Irgendwie schien er sich sogar sehr wohl zu fühlen.
    Auf den nächsten zehn Ebenen trafen sie auf keinen organisierten Widerstand. Hugh befahl, die Bauern nicht sinnlos niederzumetzeln, und die Muties gehorchten. Bobo hatte sowieso zu schwer an Ertz zu tragen, als daß seine Disziplinlosigkeit ein Problem eröffnet hätte. Hugh achtete darauf, daß sie weitere dreiunddreißig Decks zurücklegten und gestattete eine Ruhepause erst, als sie tief ins Niemandsland vorgedrungen waren. Dort ließ er anhalten und die Wunden versorgen.
    Die einzig ernsthaften Verletzungen waren die an Long Arms Arm und in Bobos Gesicht. Joe‐Jim untersuchte sie und legte Verbände an, die er in weiser Voraussicht mitgenommen hatte. Dann brachen sie wieder auf, da Hugh es ablehnte, sich wegen seiner Fleischwunde behandeln zu lassen. »Sie blutet nicht mehr«, meinte er, »und wir haben noch einiges zu erledigen.«
    »Wir gehen jetzt alle nach Hause«, widersprach Joe, »und dann hat diese Narretei ein Ende gefunden.«
    »Nicht ganz«, hielt Hugh dagegen. »Ihr könnt nach Hause gehen, aber Alan und ich und Bobo gehen zur Zone der absoluten Schwerelosigkeit – zur Veranda des Kapitäns.«
    »Unsinn«, meinte Joe. »Warum denn?«
    »Wenn ihr wollt, könnt ihr ja mitkommen und zuschauen. Okay, Jungs, es geht weiter.«
    Joe wollte etwas sagen, schwieg aber, da Jim ebenfalls nichts sagte. Joe‐Jim folgte ihnen.
    Sie schwebten sanft durch die Eingangstür der Veranda, Hugh, Alan, Bobo mit seiner immer noch bewußtlosen Last – und Joe‐Jim. »Davon«, sagte Hugh und deutete mit der Hand auf die glitzernden Sterne – »habe ich dir erzählt.«
    Alan blickte hinaus und faßte Hugh am Arm. »Jordan!« stöhnte er. »Wir werden hinausfallen!« Er kniff die Augen zusammen.
    Hugh schüttelte ihn. »Schon in Ordnung«, sagte er. »Es ist schön. Öffne die Augen.«
    Joe‐Jim berührte Hughs Arm. »Was soll das alles?« wollte er wissen. »Und weshalb hast du ihn hierher gebracht?« Dabei deutete er auf Ertz.
    »Oh – ihn. Nun, wenn er aufwacht, werde ich ihm die Sterne zeigen und ihm beweisen, daß Das Schiff sich bewegt.«
    »Und warum das alles?«
    »Danach werde ich ihn wieder hinunterschicken, damit er ein paar andere überzeugt.« »Hm … Meinst du, daß er mehr Glück haben wird als du?«
    »Wenn nicht«, sagte Hugh und hob die Schultern, »dann werden wir es immer wieder tun müssen, bis wir sie überzeugt haben.
    Weißt du, wir müssen es einfach tun.«

DER MARSCH DER IDIOTEN
    (THE MARCHING MORONS)
     
CYRIL M. KORNBLUTH
     
     
    Manche Dinge hatten sich nicht verändert. Eine Töpferscheibe war immer noch eine Töpferscheibe, und Ton war noch Ton. Efim Hawkins hatte seinen Laden in der Nähe des Goose Lake erbaut, wo landeinwärts der Boden aus gutem, fettem Ton und zum Ufer hin aus weißem Sand bestand. Mit der Holzkohle abgeschlagener Weiden aus dem nahen Wald hielt er drei flaschenförmige Öfen am Brennen.
    Der Wald war des weiteren noch nützlich, da man in ihm lange Spaziergänge unternehmen konnte, während die Öfen abkühlten; wenn er in ihrer Sichtweite blieb, würde er sie vorzeitig öffnen, da er zu ungeduldig war und sehen wollte, ob ihm eine neue Form oder eine neue Glasur gelungen war, und – pang! – wäre die neue Form oder Glasur nur noch dazu gut, in die Abfallbehälter geworfen zu werden, in denen seine mißlungenen Versuche immer landeten.
    Als die »Rakete« Chicago‐Los Angeles über seinen Laden donnerte – sehr laut, sehr schnell, sehr umweltverschmutzend und schnittig wie ein für die Luft erschaffener Barracuda – war dort gerade eine geschäftliche Besprechung in vollem Gange. Ein Käufer aus Marshall Fields stellte gerade eine Ein‐Liter‐Karaffe mit schwarzer Glasur zurück und nickte dabei mit seinem massigen, stattlichen Schädel. »Die is wirklich hübsch«, sagte er zu Hawkins und seinem eigenen Sekretär, Gomez‐Laplace. »Die hat viel von dem, wat man als de Prinzipien der wirklichen Ästhetik bezeichnet. Ja, die is wirklich hübsch.«
    »Wieviel?« fragte der Sekretär den Töpfer. »Fünfundsiebzig als Dutzendware«, sagte Hawkins. »Letzten Monat habe ich fünfzehn Dutzend davon

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