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Titan 11

Titan 11

Titel: Titan 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova , Wolfgang Jeschke
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eine Farm. Auf Terra werden Sie die aber nicht bekommen. Terra sagt: ›Nein! Verschwinde doch!‹ Also müssen Sie sich irgendwo anders umsehen.« Er wartete, um seine Worte besser einwirken zu lassen, und fuhr dann fort: »Hier können Sie eine bekommen.« Er schnippte mit den Fingern. »Einfach so.«
    »Sie können mich doch nicht hereinlegen«, sagte Gleed mit dem Gesichtsausdruck eines Menschen, der sich nur allzugern hereinlegen lassen möchte. »Wo liegt der Haken dabei?«
    »Auf diesem Planeten gehört jeder Grund und Boden dem, der ihn beansprucht und bearbeitet. Jeder nimmt nur so viel, wie er wirklich gebrauchen kann. Sie brauchen sich nur nach einem brachliegenden Fleckchen Erde umzuschauen, wovon es wirklich genug gibt, und das Land kultivieren. Von da an gehört es Ihnen, und zwar so lange, bis Sie es aufgeben und fortziehen. Dann kann es ein anderer nehmen.«
    »Bei den zischenden Meteoritenschweifen!« sagte Gleed ungläubig.
    »Außerdem brauchen Sie sich nur lange genug umschauen und etwas Glück haben«, fuhr Seth fort, »um ein Stück Land zu finden, das schon von jemandem bearbeitet worden ist, der es aber wegen Tod, Krankheit oder aus anderen Gründen aufgeben mußte. Vielleicht hat er etwas Besseres gefunden und ist einfach fortgezogen. In diesem Fall könnten Sie einen fertigen Bauernhof beanspruchen, mit Melkmaschinen, Scheunen und allem, was dazugehört. Und alles würde Ihnen allein gehören.«
    »Was würde ich dem ehemaligen Besitzer schulden?« fragte Gleed.
    »Gar nichts, keinen einzigen Ob. Warum auch? Wenn er noch lebt, ist er aus freiem Willen fortgezogen, weil er etwas Besseres gefunden hat. Er kann nicht zweimal daran profitieren.«
    »Das ergibt keinen Sinn für mich. Irgendeinen Haken muß diese Sache doch haben. Entweder muß ich blankes Geld oder ziemlich viele Obs dafür auf den Tisch legen.«
    »In gewisser Hinsicht ja. Sie bauen eine Farm. Ein paar Nachbarn helfen Ihnen bei den Bauarbeiten und laden eine Menge Obs dabei auf Sie ab. Der Schreiner verlangt für sich und seine Familie kostenlose Molkereiprodukte für die nächsten paar Jahre. Sie gewähren ihm das und werden dadurch Obs los. Dann beliefern Sie ihn weiter und laden ihm Obs auf. Wenn dann jemand kommt, dem Sie noch Obs schuldig sind, muß er sie für Sie abtragen. Und so verfahren Sie mit allen, die Ihnen das Rohmaterial zur Verfügung stellen, das Saatgut und die Maschinen, oder für Sie geschuftet haben.«
    »Aber nicht alle werden Milch und Kartoffeln wollen«, warf Gleed ein.
    »Tut mir leid, ich weiß nicht, was Sie mit Kartoffeln meinen. Ich habe dieses Wort noch nie gehört.«
    »Wie kann ich meine Obs an den loswerden, der seine Nahrungsmittel schon von anderen Farmen erhält?«
    »Ganz einfach«, sagte Seth. »Ein Klempner beliefert Sie mit Butterfässern. Er will keine Nahrungsmittel, weil er sie aus anderen Quellen bezieht oder seine Frau und drei Töchter viel zu viel Gewicht auf die Waage bringen und abnehmen wollen. Allein der Gedanke an Ihr Gemüse versetzt sie schon in helle Panik.
    Aber der Schneider oder der Schuster des Klempners haben ihm ein paar Obs aufgeladen, die er nicht loswerden kann. Also überträgt er sie an Sie. Und sobald Sie dazu in der Lage sind, liefern Sie an den Schneider oder Schuster so viel Nahrungsmittel, daß dadurch diese Obs abgetragen werden. So werden Sie Ihre und der Klempner seine los.« Er lächelte freundlich und schloß: »Und alle sind glücklich!«
    Gleed überdachte die Angelegenheit mit gerunzelter Stirn.
    »Sie wollen mich bestechen«, meinte er. »Das sollten Sie in Zukunft unterlassen. Einen Raumfahrer aufzuwiegeln ist ein schweres Vergehen. Verrat, um genau zu sein. Und Terra geht mit Verrätern sehr scharf ins Gericht.«
    »So ein Quatsch!« sagte Seth und schnaubte verächtlich. »Hier herrschen die Gesetze von Gand.«
    »Sie müssen sich nur sagen«, schlug Elissa mit süßer, überredender Stimme vor, »daß Sie zurück zum Schiff müssen, daß das Ihre Pflicht sei. Weder Terra noch das Raumschiff kommt ohne Sie aus.« Sie schob sich eine Haarlocke aus der Stirn. »Dann denken Sie an Ihre Freiheit und sagen: ›Das werde ich nicht tun!‹«
    »Man würde mir die Haut bei lebendigem Leib abziehen. Bidworthy würde höchstpersönlich dafür sorgen.«
    »Das glaube ich nicht«, widersprach Seth. »Dieser Bidworthy – er scheint alles andere als ein freundlicher Mensch zu sein – steht zusammen mit Ihnen und der gesamten Mannschaft an einem gemeinsamen

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