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Titan 13

Titan 13

Titel: Titan 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova , Wolfgang Jeschke
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zurückgab, konnte man einen feuchten Fingerabdruck darauf erkennen.
    Hawks reichte Barker das nächste Foto. »Das sind zwei Männer«, sagte er gnadenlos. »Wir dachten, ein Team würde vielleicht überleben.« Er nahm das Bild zurück und reichte ihm das nächste. »Das sind vier.« Er nahm es zurück und hielt inne. »Daraufhin änderten wir die Methode. Wir haben uns ein spezielles Gerät ausgedacht, und nun haben wir keinen Mann mehr verloren. Hier ist der letzte.« Er reichte Barker das letzte Foto. »Das ist ein Mann namens Rogan.« Er wartete.
    Barker blickte von der Fotografie auf. »Lassen Sie diesen Mann bewachen, daß er nicht Selbstmord begeht?«
    Hawks schüttelte den Kopf. Er beobachtete Barker. »Er würde alles lieber tun, als noch einmal sterben.« Er sammelte die Fotos zusammen und schob sie wieder in die Tasche. »Ich bin hier, um Ihnen seinen Job anzubieten.«
    Barker nickte. »Natürlich.« Er runzelte die Stirn. »Ich weiß nicht. Oder, besser gesagt, ich weiß nicht genug. Wo ist dieser Ort?«
    Hawks gab keine Antwort, und nach einer Weile zuckte Barker die Schultern und sagte: »Wieviel Zeit habe ich für die Entscheidung?«
    »So lange Sie wollen. Aber ich werde Connington bitten, mir morgen andere Kandidaten zu bringen.«
    »Ich habe also bis morgen Zeit.«
    Hawks schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht, daß er mir jemanden bringen kann. Er möchte, daß Sie es machen. Ich weiß nicht, warum.«
    Barker lächelte. »Connie macht immer Pläne für Leute.«
    »Sie nehmen ihn nicht sonderlich ernst?«
    »Sie etwa? Es gibt Leute auf dieser Welt, die etwas tun, und Leute, die Pläne machen. Diejenigen, die etwas tun, schaffen etwas, und diejenigen, die die Pläne machen, versuchen, das Lob dafür einzuheimsen. Ich bin sicher, Sie wissen das ebensogut wie ich. Ein Mann erreicht nicht Ihre Position, ohne etwas zu liefern.« Er sah Hawks wissend und einen Augenblick lang mit warmem Ausdruck an. »Oder?«
    »Connington gehört ebenfalls dem Vorstand von Continental Electronics an.«
    Barker spuckte ins Gras. »Personalbeschaffung. Ein Fachmann dafür, Ingenieure von der Konkurrenz abzuwerben. Jeder andere Pläneschmied könnte das auch.«
    Hawks zuckte die Schultern.
    »Was ist er denn?« fragte Barker. »Eine Art legitimer V-Mann? Ich wette, er trägt einen ganzen Haufen psychologischer Tricks in der Hüfttasche herum und macht damit seinen Hokuspokus! Mir haben schon Fachleute etwas vorgemacht, Doktor, und die sind alle gleich. Was sie nicht schaffen, bezeichnen sie als abnormal. Und das, was sie gerne hätten und was sie sich schämen, zu verlangen, das schieben sie anderen in die Schuhe. Sie halten sich eines dieser großartigen Diplome aus den Sozialwissenschaften vor ihre Blöße, reden in hochgestochenen Sätzen und behaupten, sie würden etwas Wertvolles leisten. Nun, ich bin auch gebildet und weiß, wie die Welt ist, und kann Connington Vorsprung geben, so viel er will – wirklich, so viel er will, Doktor –, und mach ihn doch noch fertig. Wo war er denn schon? Was hat er denn gesehen? Was hat er getan? Nichts ist er, Hawks – nichts, verglichen mit einem wirklichen Mann.« Barkers Lippen hatten seine glänzenden Zähne freigelegt. Seine Gesichtshaut war straff gespannt. »Er bildet sich ein, er hätte das Recht, Pläne für mich zu machen. Er bildet sich ein: ›Da ist wieder so ein Tölpel, den ich benutzen kann, wenn ich ihn brauche, und den ich beiseite werfen kann, wenn er das getan hat, wozu ich ihn brauche.‹ Aber so stehen die Dinge nicht. Würden Sie mit mir gerne über Kunst diskutieren, Doktor? Oder Musik? Und wie steht es mit Literatur? Sie können es sich aussuchen, ich weiß Bescheid. Ich bin ein ganzer Mann, Hawks…« Barker stand etwas schwerfällig auf. »Ein besserer Mann als jeder, den ich kenne. Und jetzt wollen wir zu der Lady gehen.« Er ging über den Rasen. Hawks stand langsam auf und folgte ihm.
    Claire blickte von dem Sprungbrett auf und drehte sich träge herum, bis sie aufrecht dasaß, die Beine ausgestreckt. »Nun, wie ist’s gelaufen?«
    »Oh, mach dir keine Sorgen«, antwortete ihr Barker. »Du wirst es als erste erfahren.«
    Claire lächelte. »Dann hast du dich noch nicht entschieden? Reizt dich die Aufgabe nicht genug?«
    Hawks sah, wie Barker verärgert die Stirn runzelte.
    Die Küchentür des Hauses fiel ins Schloß, und Connington lachte hinter ihnen glucksend. Keiner von ihnen hatte gehört, wie er über das Gras auf sie zugekommen war.
    Er

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