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Titan 13

Titan 13

Titel: Titan 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova , Wolfgang Jeschke
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zuckte vor und umklammerte sein Handgelenk. »Ich bin nicht Connington, und das ist keine Flasche – geben Sie die Schlüssel her.« Er zitterte.
    Hawks lockerte seine Finger, bis die Schlüssel beinahe herunterfielen. Er streckte den anderen Arm aus und blockierte Barkers Linke, die unsicher danach griff. »Nehmen Sie doch die Hand, mit der Sie mein Handgelenk festhalten«, sagte er.
    Barker nahm langsam die Schlüssel. Hawks stieg aus dem Wagen.
    »Wie kommen Sie jetzt in die Stadt zurück?« fragte Claire, als er um die Treppe herumging.
    »Ich bin als Junge auch lange Strecken gegangen«, sagte Hawks. »Aber nicht, um meine körperliche Leistungsfähigkeit zu beweisen.«
    Claire leckte sich über die Lippen. »Sie lassen sich wohl von niemandem manipulieren, was?« sagte sie.
    Hawks ging mit gleichmäßigen Schritten auf die Auffahrt zu.
    Kaum hatte er den Abhang betreten, als Barker hinter ihm etwas Unverständliches schrie, der Wagen erneut zum Leben erwachte und an ihm vorbeischoß. Barker starrte über die kurze Motorhaube und ließ den Wagen zur Seite rutschen. In einer Wolke von Staub und Kies, mit brüllendem Motor, die Kupplung durchgetreten, rutschte er seitwärts hinunter, die Nase auf die Klippenwand gerichtet. In dem Augenblick, da der linke vordere Kotflügel die Klippe hinter sich gebracht hatte, ließ Barker die Kupplung kommen. Die rechte Seite schwebte einen Augenblick lang über dem Abgrund. Dann packten die Hinterräder zu, und der Wagen schoß davon. Im nächsten Augenblick kreischten Bremsen, und eine neue Staubwolke erhob sich.
    Hawks kam um die Biegung und ging mit gleichmäßigen Schritten durch die kniehohe Staubwolke, die sich langsam zu Boden senkte. Barker starrte auf das Meer hinaus, die Hände um das Steuerrad verkrampft. Als Hawks ihn erreichte, sagte er: »So schnell hab’ ich’s noch nie geschafft.«
    Hawks bog in die Zufahrtsstraße und begann auf die Brücke zuzugehen.
    »Wollen Sie bis in die Stadt zu Fuß gehen?« schrie Barker ihm nach.
    Hawks drehte sich um. Er kam zurück, lehnte sich auf die Beifahrerseite des Wagens und blickte auf Barker hinab. »Ich erwarte Sie morgen früh Punkt neun Uhr am Haupttor.«
    »Wie kommen Sie darauf, daß ich da sein werde? Wie kommen Sie überhaupt auf die Idee, daß ich von einem Mann Befehle entgegennehme, der nicht tun will, was ich tun würde?« Barkers Augen blitzten enttäuscht. »Was ist denn mit Ihnen los?«
    »Ich bin eine Art von Mann und Sie eine andere.«
    »Was soll das jetzt bedeuten?« Barker begann mit der Handfläche auf sein Steuerrad zu trommeln. Und was als eine Geste begonnen hatte, wurde schnell ein mechanisches Hämmern. »Ich verstehe Sie nicht!«
    »Sie sind ein Selbstmörder«, sagte Hawks. »Ich bin ein Mörder.« Hawks wandte sich zum Gehen. »Ich werde Sie immer wieder töten müssen, immer wieder auf verschiedene Arten, die Sie sich nicht vorstellen können. Ich kann nur hoffen, daß Sie wirklich so viel Liebe dafür mitbringen werden, wie Sie jetzt denken. Punkt neun Uhr morgen früh, Barker. Sagen Sie am Tor, daß Sie zu mir kommen. Ich werde dafür sorgen, daß alle Papiere bereitliegen.«
    Er wandte sich ab und ging.
    Barker murmelte: »Yeah.« Dann richtete er sich in seinem Sitz auf und schrie die Straße hinunter: »Er hat recht gehabt, wissen Sie das? Er hat recht gehabt! Ein großartiges Paar sind wir beide!«
     
     
2
     
    Schließlich erreichte Hawks den Gemischtwarenladen, wo die Sandstraße auf den Highway stieß. Er trug sein Anzugsjackett über dem Arm. Sein Hemd, das er am Hals aufgeknöpft hatte, war feucht und klebte ihm am Körper.
    Er blickte an den Zapfsäulen vorbei, von denen die Farbe abblätterte, den Highway hinunter, der in der Ferne verschwamm und in der flirrenden Hitze wie ein schnurgerades Band wirkte. Auf ihm bewegten sich in beiden Richtungen nur private Fahrzeuge. Das Flirren der Sonnenhitze ließ ihre Räder verschwimmen, während sie durch die Hitzetümpel zischten.
    Hawks drehte sich um, zog die mit Fliegengitter geschützte Tür mit dem schmierigen Brotplakat auf und trat ein.
    Der Laden war mit Regalen und Schränken erfüllt, die fast jeden Quadratzentimeter des Bodens bedeckten und nur schmale Laufgänge freiließen. Er sah sich um und kniff dabei ein- oder zweimal die Augen zu. Im Laden war niemand zu sehen. Eine schmale Tür führte in ein Hinterzimmer, aus dem nichts zu hören war. Hawks schloß seinen Kragen und zog sich die Krawatte zurecht.
    Sein Jackett hatte

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