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Titan 13

Titan 13

Titel: Titan 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova , Wolfgang Jeschke
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Mond-Empfänger – sobald Sie dort sind, werden Sie feststellen, daß er bequem und leicht manövrierbar ist. Sie haben Hilfsaggregate, die von den verschiedenen Druckimpulsen aktiviert werden, die Ihr Körper ausübt. Der Anzug reagiert auf alle Ihre Bewegungen und führt sie unterstützend aus. Man hat mir gesagt, es würde sich wie Schwimmen anfühlen. Sie haben eine Auswahl sämtlicher Werkzeuge, von denen wir wissen, daß Sie sie brauchen werden, und eine Anzahl weiterer, die vielleicht benötigt werden. Das ist etwas, was Sie uns nachher sagen müssen, wenn Sie das können. Und jetzt möchte ich, daß Sie in den Anzug steigen, damit der Leutnant und seine Männer hier Sie überprüfen können.«
    Der Navy-Offizier, der die Spezialistenmannschaft anführte, trat vor. »Entschuldigen Sie, Doktor«, sagte er. »Ich höre, der Freiwillige trägt eine Prothese.« Er wandte sich zu Barker. »Würden Sie bitte die Hose ausziehen, Sir?«
    Hawks lächelte schief. »Ich halte Ihr Jackett«, sagte er zu Barker.
    Barker sah sich um. Kalter Schweiß erschien auf seiner Stirn. Seine Augen wirkten plötzlich viel weißer im Kontrast zu den sie umgebenden Hautpartien. Er reichte Hawks die Windjacke, ohne sich umzudrehen. Dann schnallte er den Gürtel auf und stieg aus der Hose. Er stand da und hielt sie in der Hand, sah Hawks an, rollte sie dann schnell zusammen und legte sie auf den Tischrand.
    »Wenn Sie sich jetzt bitte in den Anzug legen würden, Sir, dann sehen wir nach, was angepaßt werden muß.« Der Leutnant winkte seiner Mannschaft zu, und sie umringten Barker, hoben ihn hoch und legten ihn auf dem Rücken in den offenen Anzug. Barker lag starr da und blickte zur Decke, und der Leutnant sagte: »Bewegen Sie sich bitte – wir wollen sicherstellen, daß Ihre Muskeln mit allen Druckplatten der Servomotoren festen Kontakt haben.«
    Barker begann sich etwas steif zu bewegen.
    »Ja, das hab’ ich mir gedacht«, sagte der Leutnant. »Die Prothese muß in der Wadenregion und am Kniegelenk etwas ausgefüttert werden. Fidanzato.« Er winkte einen seiner Männer zu sich. »Messen Sie das ab, und gehen Sie in die Werkstatt. Ich möchte hier ein paar Zwischenplatten. Es tut mir leid, Sir«, sagte er zu Barker, »aber Sie müssen dem Mann hier erlauben, das Bein mitzunehmen. Es dauert nicht lange. Sie können inzwischen hier ganz bequem liegenbleiben. Samson – helfen Sie Mr. Barker, sein Hemd auszuziehen, damit Sie an die Schulterriemen herankönnen.«
    Barker riß die Arme aus dem Anzug, packte den Rand des Brustpanzers und stemmte sich in sitzende Position hoch. »Ich zieh’ mir das Hemd selber aus, Söhnchen.« Seine Augen waren noch weißer.
    Schmerz durchzuckte Hawks’ Gesicht, als er ihn ansah.
    Fidanzato ging mit Barkers Bein weg. Hawks sagte schnell: »Entschuldigen Sie mich bitte« und ging zu Sam Latourette hinüber. »Sam, wie läuft’s denn?« fragte er sanft.
    »Gut«, sagte Latourette über die Schulter. »Ausgezeichnet.«
    Hawks biß sich auf die Unterlippe. »Sam, du weißt, daß das für ihn sehr wichtig ist. Für die meisten Leute sieht das vielleicht nicht so aus, aber er ist ein komplizierter…«
    »Jeder ist kompliziert. Ich bin kompliziert. Du bist kompliziert. Jeder blutet aus irgendeinem Grunde innerlich. Worauf es ankommt, sind die Gründe. Ich glaube nicht, daß seine Gründe etwas taugen. Er ist wild und unberechenbar.« Latourette fuchtelte mit gerötetem Gesicht in der Luft herum. »Ed, du kannst Barker nicht einfach gebrauchen! Das kannst du dir nicht leisten. Es wird nicht funktionieren – es wird einfach zuviel sein! Mein Gott, jetzt kennst du ihn einen Tag und hast dich schon mit ihm eingelassen!«
    Hawks stand ganz ruhig da. Er hatte die Augen geschlossen. »Du glaubst nicht, daß es mit ihm gehen wird, Sam?«
    »Hör zu, wenn wir uns Tag für Tag von ihm herumschubsen lassen, wird es immer schlimmer!«
    »Du glaubst also schon, daß es mit ihm gehen wird.« Hawks öffnete langsam die Augen und sah Latourette voll an. »Du hast Angst, daß es gehen wird.«
    Latourette wirkte besorgt. »Ed, er ist einfach nicht vernünftig genug, um nicht in jeder schwachen Stelle, die du hast, herumzustochern. Es wird immer schlimmer werden, und je länger er durchhält, desto schlimmer wird es auch sein!«
    »Aber was hat das mit der Arbeit zu tun?« Nach einer Weile schickte er Latourette zum Transmitter zurück und ging wieder zu Barker.
    Als Barkers Bein aus der Werkstatt kam, sah Hawks zu, wie es

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