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Titan 13

Titan 13

Titel: Titan 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova , Wolfgang Jeschke
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etwas Großartiges?«
    Hawks sah ihn ausdruckslos an. »Wir machen hier keine Tapferkeitstests, Barker. Wir tun unsere Arbeit. Es ist nicht notwendig, daß Sie die ganze Zeit auf der Hut sind.«
    »Würden Sie denn einen Tapferkeitstest überhaupt erkennen, wenn Sie einen zu sehen bekämen, Doktor?«
    Sam Latourette, der hinter Barker getreten war, knurrte: »Seien Sie ruhig, Barker!«
    Barker drehte sich gleichmütig um. »Herrgott, Mann. Ich hab’ Ihr Baby nicht gegessen.«
    »Schon gut, Sam«, sagte Hawks geduldig. »Al Barker, das ist Sam Latourette. Doktor Samuel Latourette.«
    »Ich hab’ mir Ihre Akte angesehen, die uns die Personalabteilung geschickt hat, Barker«, sagte Latourette. »Ich wollte sehen, welche Chance Sie hatten, uns hier zu nützen. Und ich möchte, daß Sie sich eines merken.« Latourette hatte den Kopf eingezogen, bis sein Hals fast zwischen seinen breiten Schultern verschwand. Er sah Barker böse an. »Wenn Sie mit Doktor Hawks sprechen, sprechen Sie mit dem einzigen Mann auf der Welt, der das hier bauen konnte.« Seine weit ausholende Handbewegung umfaßte die Galerien, die Laufgänge, die Verstärker und den Transmitter an der Wand. »Sie sprechen mit einem Mann, der so weit von der üblichen Tolpatschigkeit entfernt ist – von dem, was Sie und ich für normalen menschlichen Irrtum halten –, wie Sie von einem Schimpansen. Es steht Ihnen nicht zu, seine Arbeit zu beurteilen oder witzige Bemerkungen darüber zu machen. Man hat Sie eingestellt, um hier einen Job zu erledigen, so wie wir anderenauch. Wenn Sie das nicht schaffen, ohne ihm mehr Ärger zu bereiten, als Sie wert sind, dann verschwinden Sie – machen Sie seine Last nicht noch schwerer. Er muß ohnehin schon genug im Kopf haben.« Latourette sah Barker unter finster zusammengezogenen Brauen hervor an. »Mehr als genug.« Seine Arme hingen locker und kampfbereit herunter. »Ist das jetzt klar?«
    Barkers Ausdruck war aufmerksam und doch gleichmütig geblieben, als er Latourette ansah. Sein Gewicht hatte sich fast ganz von seiner Prothese auf das gesunde Bein verlagert, aber sonst merkte man ihm die Spannung nicht an. Er war ganz ruhig. »Sam«, sagte Hawks, »ich möchte, daß du die Tests an dem Laborempfänger überwachst. Das muß jetzt geschehen. Und dann müssen die Telemetriedaten vom Relaisturm und dem Mondempfänger überprüft werden. Sag mir Bescheid, wenn du fertig bist.«
    Barker sah Latourette zu, wie dieser sich umdrehte und lautlos zwischen den Verstärkeranlagen zu der Empfängerbühne hinüberging, wo eine Gruppe von Technikern eine Reihe von Testgegenständen röntgenologisch untersuchte, die von einem anderen Team gesendet wurde.
    »Kommen Sie bitte mit«, sagte Hawks zu Barker und ging langsam auf den Tisch zu, auf dem der Anzug lag.
    »So reden die hier also über Sie«, sagte Barker und wandte während des Gehens den Kopf von links nach rechts, um alles in sich aufzunehmen. »Kein Wunder, daß Sie ungeduldig werden, wenn Sie draußen sind und mit der großen Welt zu tun haben.«
    »Barker, es ist wichtig, daß Sie sich hier nur mit dem befassen, weswegen Sie hier sind. Es ist weit von jeder menschlichen Erfahrung entfernt, und wenn wir das erfolgreich hinter uns bringen wollen, müssen wir uns bemühen, alles Persönliche herauszuhalten.«
    »Wie steht es denn mit Ihrem jungen Mann dort drüben? Latourette?«
    »Sam ist ein sehr guter Mann«, sagte Hawks langsam.
    »Und das ist wohl seine Entschuldigung.«
    »Das ist der Grund, weshalb er hier ist. Normalerweise würde er sich in einem Sanatorium befinden, unter Betäubungsmitteln wegen seiner Schmerzen. Er hat einen nichtoperablen Krebs. Nächstes Jahr wird er tot sein.«
    Sie hatten inzwischen die niedrige Wand aus miteinander verbundenen Stahlschränken passiert. Barkers Kopf fuhr herum. »Oh«, sagte er. »Deshalb benutzt man ihn hier als Standardmann. Da frißt nichts am Fleisch. Das ewige Leben.«
    »Kein gewöhnlicher Mensch möchte sterben«, sagte Hawks, berührte Barker an der Schulter und zog ihn sachte auf den Anzug zu. Die Männer von der Navy-Mannschaft musterten Barker verstohlen, nachdem sie sich überzeugt hatten, daß ihre Team-Mitglieder sie dabei nicht beobachteten. »Sonst würde die ganze Welt von Selbstmördern wimmeln.«
    Hawks deutete auf den Anzug. »Das ist das Beste, was wir Ihnen in puncto Schutz liefern können. Sie steigen hier auf dem Tisch hinein, und dann rollte man Sie in den Sender. Man strahlt Sie in dem Anzug zum

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