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Titan 13

Titan 13

Titel: Titan 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova , Wolfgang Jeschke
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Scanner fest. Hawks nickte Latourette zu, und Latourette drückte einen Knopf auf seiner Konsole.
    Oben auf dem Dach befand sich eine Radarantenne, die ungefähr parallel zu der Antenne des Senders gerichtet war. Unten im Labor zeigte Ted Gersten auf einen Techniker. Ein Radarsignal jagte zum Mond und kehrte zurück. Die verstrichene Zeit und die Dopplerverschiebungen wurden als Daten in einen Computer eingegeben, der die präzise Haltezeit registrierte. Die Antenne des Materiesenders jagte einen UHF-Impuls durch den Relaisturm auf dem Mond in den dortigen Empfänger, der den Sicherheitsschalter betätigte, so daß der Empfänger das M-Signal aufnehmen konnte.
    Latourette blickte auf seine Konsole, wandte sich Hawks zu und sagte: »Brett grün.«
    Und Hawks sagte: »Schießen.«
    Das rote Licht flammte über dem Transmitterportal auf, und das neue Band raste in die Aufnahmespule. Eineinviertel Sekunden später schob sich der Vorlauf des Bandes durch den Abspielkopf und gab damit das L-Signal in den Laborempfänger ein. Der erste Takt des M-Signals hatte den Mond erreicht.
    Das Ende des Bandes surrte in die Aufnahmespule. Über dem Empfängerportal im Labor flammte das grüne Licht auf. Barker Ls erregter Atem drang aus dem Lautsprecher. »Ich bin hier, Doktor«, sagte er.
    Hawks stand im Saal, die Hände in den Taschen, den Kopf etwas zur Seite gelegt, die Augen leer und glasig.
    Nach einer Weile sagte Barker L trotzig und mit einer von betäubten Lippen verzerrten Stimme: »Ist ja gut, ist ja gut, ihr Navy-Kacker, ich geh’ schon!« Und dann murmelte er: »Die reden nicht einmal mit mir, aber weiterwinken müssen sie mich.«
    »Still, Barker«, murmelte Hawks eindringlich zu sich.
    »Ich geh’ jetzt hinein, Doktor«, sagte Barker klar. Sein Atem veränderte sich. Er knurrte noch ein- oder zweimal, und einmal gab er ein unbewußtes, schrilles Geräusch von sich.
    Latourette tippte Hawks an und deutete auf die Stoppuhr, die er in der Hand hielt. Sie zeigte zweihundertvierzig Sekunden verstrichener Zeit, seit Barker die Formation betreten hatte. Hawks nickte, ein schwaches, kaum sichtbares Nicken.
    Barker schrie. Hawks’ Körper zuckte reflexartig zusammen, und sein Arm stieß Latourette versehentlich die Uhr aus der Hand.
    Holiday drückte an der Medizinkonsole einen Knopf. Eine Spritze feuerte Adrenalin in Barker Ls Herz, als die Anästhesie aussetzte.
    »Holt ihn schnell heraus!« schrie Weston. »Er ist in Panik geraten.«
    »Das kommt nur, weil er alleine ist«, sagte Hawks leise, als stünde der Psychologe neben ihm und könnte ihn hören.
    Barker saß vornübergebeugt auf dem Tischrand, der offene Panzer lag neben ihm. Er wischte sich sein graues Gesicht. Holiday horchte mit einem Stethoskop sein Herz ab und blickte gelegentlich zur Seite, um eine neue Blutdruckmessung zu machen, während er jedesmal den Ball eines Manometers drückte, den er in der Hand hielt. Barker seufzte: »Wenn es irgendwelche Zweifel gibt, dann fragen Sie mich nur, ob ich lebe. Wenn Sie eine Antwort kriegen, wissen Sie es.« Er blickte müde über Holidays Schulter, weil der Arzt ihn ignorierte, und sagte zu Hawks: »Nun?«
    Hawks sah zu Weston hinüber, der unbeirrt nickte. »Er hat es geschafft, Doktor Hawks.«
    »Barker«, sagte Hawks, »ich…«
    »Yeah, ich weiß schon. Sie sind froh, daß alles geklappt hat.« Er blickte in die Runde. Seine Augen huschten ruckartig von einem zum anderen. »Könnten Sie mich vielleicht etwas später anstarren, bitte?«
    »Barker«, sagte Hawks mit sanfter Stimme, »sind Sie wirklich in Ordnung?«
    Barker sah ihn ausdruckslos an. »Ich kam dort oben an, und die wollten nicht einmal mit mir reden. Sie haben mich einfach weitergeschoben und mir gezeigt, wie man zu dem Ding kommt. Diese Schweine.«
    »Sie haben ihre eigenen Probleme«, sagte Hawks.
    »Bestimmt haben sie die. Jedenfalls ging ich in das Ding hinein und bewegte mich… es ist…« Sein Gesicht vergaß den Ärger, den es zeigen sollte, und sein Ausdruck wirkte jetzt eher verblüfft. »Es ist… ein wenig wie ein Traum, wissen Sie? Nicht ein Alptraum… es ist nicht voll mit Gesichtern und Schreien oder so etwas, aber es ist… nun, Regeln und eine verrückte Logik; Alice im Wunderland, könnte man sagen.« Er machte eine Handbewegung, als wollte er seine schwerfälligen Worte von einer Tafel wischen. »Ich muß mir zuerst die richtigen Worte einfallen lassen, um das richtig auszudrücken, denke ich. Sollte nicht schwierig sein. Sie

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