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Titan 13

Titan 13

Titel: Titan 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova , Wolfgang Jeschke
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müssen mir bloß etwas Zeit lassen.«
    Hawks nickte. »Keine Sorge. Wir haben jetzt genügend Zeit.«
    Barker grinste. Er wirkte fast jungenhaft. »Ich bin ein gutes Stück über Rogan Ms Leiche hinausgekommen, wissen Sie. Sie werden mir nie glauben, was ihn umgebracht hat. Was mich schließlich erwischte, war… war… war… das… war das…«
    Barkers Gesicht begann rot anzulaufen, und seine Augen traten weiß hervor. Seine Lippen flatterten. »Das… das…« Er starrte Hawks an. »Ich kann nicht!« schrie er. »Ich kann es nicht… Hawks…« Er kämpfte gegen Holiday und Weston, die seine Schultern festzuhalten versuchten. Seine Hand krampfte sich um die Tischkante, seine Arme waren angespannt und zitterten. »Hawks!« schrie er, als stünde er hinter einer dicken Glaswand. »Hawks, dem war das gleichgültig! Ich war nichts für es! Ich war… ich war…« Sein Mund blieb halb offenstehen, und seine Zungenspitze tastete nach seiner oberen Zahnreihe. »N-n-n… Ni-nichts!« Er suchte verzweifelt Hawks’ Gesicht. Er atmete, als würde es nie wieder genügend Luft für ihn geben.
    Weston stöhnte von der Mühe, die es ihm bereitete, Barker zum Liegen zu zwingen. Holiday fluchte, während er eine Spritze aufzog, die er aus seiner Tasche geholt hatte.
    Hawks ballte die Fäuste. »Barker! Welche Farbe hatte Ihr erstes Schulbuch?«
    Barkers Arme lockerten sich etwas. Sein Kopf verlor einen Teil seiner nach vorne gerichteten Spannung. Er schüttelte den Kopf und blickte konzentriert zum Boden.
    »Ich – ich erinnere mich nicht, Hawks«, stammelte er. »Grün – nein, nein, es war orange mit blauer Schrift, und in ihm gab es eine Geschichte über drei Goldfische, die aus ihrem Glas auf einen Bücherschrank kletterten und dann wieder hineinsprangen. Ich… ich sehe die Seite mit dem Bild vor mir: Drei Fische in der Luft, sie fliegen, und das Glas wartet auf sie. Und der Text war ebenso angeordnet wie die Fische. Drei Zeilen und die drei Worte schräg auseinander: ›Klatsch!‹ Und dann eingerückt und dann ›Klatsch!‹ und dann noch einmal. Dreimal ›Klatsch!‹ untereinander und hintereinander, so wie die Fische.«
    »Nun, jetzt sehen Sie es«, sagte Hawks leise. »Sie haben gelebt, solange Sie sich erinnern können. Sie sind etwas. Sie haben gesehen und sich erinnert.«
    Barker saß jetzt vornübergebeugt. Fast zusammengekrümmt saß er auf dem Tischrand, und seine Gesichtsfarbe wurde langsam wieder normal. Er flüsterte eindringlich: »Danke. Danke, Hawks.« Und dann flüsterte er bitter: »Danke für alles.« Und dann murmelte er plötzlich: »Jemand soll mir einen Papierkorb oder so etwas holen.«
    Latourette und Hawks standen neben dem Transmitter und sahen zu, wie Barker unsicher aus dem Waschraum zurückkam. Er trug jetzt Hemd und Hose.
    »Was meinst du?« knurrte Latourette. »Was wird er jetzt tun? Wird er uns alles hinwerfen?«
    »Ich weiß nicht«, antwortete Hawks geistesabwesend und beobachtete dabei Barker. »Ich dachte, er würde es schaffen«, sagte er halblaut. »Wir müssen einfach abwarten. Wir müssen uns überlegen, wie wir damit fertig werden.«
    Und dann sagte er, als würde er von Fliegen angegriffen: »Ich brauche Zeit zum Nachdenken. Warum läuft einem immer die Zeit davon, wenn man nachdenkt?«
    Barker kam auf sie zu. Seine Augen lagen tief in ihren Höhlen. Er sah Hawks durchdringend an. Seine Stimme klang ausgefranst und nasal.
    »Holiday sagt, im großen und ganzen wäre ich jetzt in Ordnung. Aber jemand muß mich nach Hause fahren.« Sein Mund verzog sich nach unten. »Wollen Sie das machen, Hawks?«
    »Ja.« Hawks zog seinen Labormantel aus und legte ihn zusammengefaltet auf den Schrank. »Du kannst schon morgen einen Schuß vorbereiten, Sam.«
    »Auf mich können Sie aber nicht rechnen!« knirschte Barker.
    »Wir können ihn immer noch abblasen, wissen Sie.« Und zu Latourette: »Ich ruf morgen früh an und sag Bescheid.«
    Barker taumelte nach vorne, als Hawks sich ihm anschloß. Sie gingen langsam durch das Labor und dann zur Tür hinaus und die Treppe hinauf. Seite an Seite gingen sie.
    Connington wartete im Foyer. Er saß in einem der mit orangefarbenem Plastik bezogenen Armsessel, die an der Wand standen. Seine Augen huschten über Barker und musterten dann Hawks. »Probleme?« fragte er, als sie vor ihm standen. »Ich höre, unten im Labor hat’s Ärger gegeben«, wiederholte er. Seine Augen glänzten.
    »Verdammt, Connington…«, begann Barker mit seiner immer noch

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