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Titan 14

Titan 14

Titel: Titan 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova , Wolfgang Jeschke
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vierteljährliche Bericht mit der Post kam, war Morey ein paar Augenblicke lang recht nervös. Und als der Tag heranrückte, an dem der Rationierungsausschuß den Abnutzungsgrad der zurückgelieferten abgelegten Stücke überprüfen sollte, begann Morey zu schwitzen. Die Kleidung, die Möbel und die Haushaltsartikel, die die Roboter für ihn ge- und verbraucht hatten, waren nahezu in Fetzen. Es mußte plausibel aussehen, das war das Problem – kein normaler Mensch würde buchstäblich ein Loch ins Knie seiner Hose wetzen, wie Henry das mit seinem Anzug zuwege gebracht hatte, ehe Morey ihn daran hatte hindern können. Würde der Ausschuß hier nachbohren?
    Und, noch schlimmer – war an der Art und Weise, wie die Roboter mit dem Zeug verfuhren, etwas, das alles verriet? Irgendein spezieller Abnützungspunkt, der auf die Roboteranatomie zurückzuführen war, beispielsweise, der ein Loch reiben würde, wo ein Menschenkörper das einfach nicht konnte, oder eine Naht dehnen, die normalerweise überhaupt keiner Belastung ausgesetzt war?
    Es konnte einen recht beunruhigen. Aber die Sorge war überflüssig. Als der Prüfungsbericht kam, atmete Morey tief durch. Kein einziger Gegenstand abgelehnt!
    Morey strahlte – sein Plan war ein voller Erfolg!
    Erfolgreichen Männern wird der Lohn des Erfolges zuteil. Eines Abends, nach einem Tag schwerer Arbeit im Büro, kam Morey zu Hause an und stellte zu seiner großen Überraschung fest, daß ein anderer Wagen in seiner Einfahrt parkte. Es war ein winziger Zweisitzer, so, wie Spitzenbeamte und sehr wohlhabende Leute sie fuhren.
    Und in diesem Augenblick lernte Morey die erste Hälfte der Lektion aller Gesetzesbrecher: Alles Ungewöhnliche ist gefährlich. Er betrat sein eigenes Haus beunruhigt, voll Sorge, irgendein hoher Beamter des Rationierungsausschusses könnte gekommen sein, um Fragen zu stellen.
    Aber Cherry strahlte. »Mr. Porfirio ist Zeitungsreporter und möchte gerne einen Artikel über dich schreiben, für die ›HervorragendeVerbraucher‹-Seite! Morey, du kannst dir gar nicht vorstellen, wie stolz ich bin!«
    »Danke«, sagte Morey stumpf. »Guten Tag.«
    Mr. Porfirio schüttelte Morey freundlich die Hand. »Ich komme von keiner Zeitung«, korrigierte er. »Tatsächlich handelt es sich um Trans-Video-Press. Wir sind ein Nachrichtensyndikat; wir beliefern viertausendsiebenhundert Zeitungen mit Nachrichten und Features. Und jede von ihnen«, fügte er selbstgefällig hinzu, »steht auf der vorgeschriebenen Verbrauchsliste von Klasse Eins bis Sechs. Wir haben ein Doit-yourself-Feature in unserer Sonntagsausgabe mit Ratschlägen für Verbrauchsprobleme und würden gerne – nun, wie soll ich sagen, Lob spenden, wo Lob gebührt. Sie haben einen beneidenswerten Rekord aufgestellt, Mr. Fry. Wir würden gerne unsere Leser daran teilhaben lassen.«
    »Mhm«, murmelte Morey. »Gehen wir ins Wohnzimmer.«
    »Oh, nein!« sagte Cherry entschieden. »Ich will das hören. Er ist so bescheiden, Mr. Porfirio, wenn man ihn reden hört, würde man nie auf die Idee kommen, was für ein bedeutender Mann er ist. Du meine Güte, ich bin seine Frau, und ich schwöre, daß nicht einmal ich weiß, wie er das alles schafft. Er…«
    »Darf ich Ihnen einen Drink anbieten, Mr. Porfirio«, sagte Morey gegen alle Etikette. »Rye? Scotch? Bourbon? Gin-and-Tonic? Brandy Alexander? Dry Manhatt… ich meine, was hätten Sie gerne?« Erst jetzt wurde ihm bewußt, daß er wie ein Narr vor sich hin plapperte.
    »Irgend etwas«, sagte der Zeitungsmann. »Rye, zum Beispiel. Also, Mr. Fry, ich habe schon festgestellt, daß Sie Ihr Haus sehr nett hergerichtet haben, und Ihre Frau sagt, Ihr Landhaus sei ebenso hübsch. Als ich eintrat, sagte ich mir: ›Ein schönes Heim. Kaum ein Möbelstück, das nicht absolut notwendig ist. Das könnte Klasse Sechs oder Sieben sein.‹ Und Mrs. Fry sagt, das andere Haus sei noch spärlicher eingerichtet.«
    »So, sagt sie das, wie?« brauste Morey auf. »Nun, dann lassen Sie sich sagen, Mr. Porfirio, daß ich meine Möbelzuteilung bis auf den letzten Punkt aufgebraucht habe! Ich weiß nicht, worauf Sie hinauswollen, aber…«
    »Oh, ich wollte ganz bestimmt nichts dergleichen andeuten! Ich möchte nur irgendwelche Informationen von Ihnen, die ich an unsere Leser weitergeben kann. Sie wissen schon, um denen ein wenig zu helfen. Wie machen Sie das?«
    Morey schluckte. »Wir… äh… nun ja, wir halten uns eben ran.«
    Porfirio nickte bewundernd. »Harte Arbeit«,

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