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Titan 16

Titan 16

Titel: Titan 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova , Wolfgang Jeschke
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allen klar werden, so wie es Mike und mir schon lange klar ist, daß keine Nation oder Gruppe von Nationen eine Chance im Krieg hätte, wo doch jeder Plan, sobald man ihn gefaßt hat, für alle offen steht. Wenn also ein Angriff stattfinden soll, dann muß er tödlich sein und schnell und sicher. Gebe Gott, daß wir die Welt nicht in einen Krieg hineingestoßen haben, den wir versuchten, unmöglich zu machen. Bei all den Atombomben und Raketen, die man in den letzten Jahren gebaut hat – Joe, du mußt dich beeilen!
     
    HQ AN 9. ANGR GRP
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    COMMAND 9. ANGR GRP AN HQ
    Anfang: Kein weiteres Manuskript gefunden. Leiche Lefkos sofort nach Landung durchsucht. Gebäude drei plangemäß unberührt. Überlebende behaupten, beide seien am vergangenen Tag aus Gebäude Sieben wegen defekter Installation entfernt. Leiche von Laviada eindeutig durch Fingerabdrücke identifiziert. Erbitte weitere Instruktionen. Ende.
     
    HQ AN COMMAND 32. RGT
    Anfang: Gegend um Detroit Savings Bank abriegeln. Mitteilt sofort Zustand Schließfächer. Eintreffende technische Einheit unterstützen. Ende.
     
    OBERSTLEUTNANT 32. RGT
    Anfang: Umgebung von Detroit Savings Bank durch Direkttreffer vernichtet. Radioaktivität tödlich. Unmöglich, daß Schließfächer oder Inhalt noch intakt. Wiederhole, Direkttreffer. Erbitte Erlaubnis Washingtons. Ende.
     
    HQ AN OBERSTLEUTNANT 32. RGT
    Anfang: Antrag abgelehnt. Wenn nötig, Asche sieben, ohne Rücksicht auf Kosten. Wiederhole: ohne Rücksicht auf Kosten. Ende.
    HQ AN ALLE EINHEITEN, WIEDERHOLE ALLE EINHEITEN Anfang: Fehlen feindlichen Widerstandes erklärt fehlgeleitete Atomrakete siebzehn Meilen SSO Washington. Einzelner Überlebender, Spezialzug völlig vernichtet, behauptet alle Spitzenbeamten verließen feindliche Hauptstadt zwei Stunden vor Angriff. Lokalregierungen verständigen, soweit notwendig, und Feindseligkeiten einstellen. Areal gemäß Plan Zwei besetzen. Weitere Anweisungen folgen. Ende.
     

VERBORGEN
    (IN HIDING)
     
WlLMAR H. SHIRAS
     
     
    Peter Welles, Psychiater, musterte den Jungen nachdenklich. Warum war Timothy Paul von seiner Lehrerin zu ihm zur Untersuchung geschickt worden?
    »Ich weiß selbst nicht, ob an Tim wirklich etwas nicht in Ordnung ist«, hatte Miß Page Dr. Welles erklärt. »Mir kommt er ganz normal vor. Er ist gewöhnlich recht ruhig und meldet sich in der Schule nur selten. Mit den anderen Jungen kommt er gut zurecht und scheint auch einigermaßen beliebt, obwohl er keine besonderen Freunde hat. Seine Noten sind befriedigend – eigentlich in allen Fächern. Aber wenn man so lange wie ich im Lehrberuf war, Peter, dann bekommt man da ein gewisses Gefühl. Irgend etwas an ihm wirkt angespannt – manchmal ist es ein ganz bestimmter Blick, den er hat – und er ist häufig geistesabwesend.«
    »Was nehmen Sie denn an?« hatte Welles sie gefragt. Manchmal waren solche Vermutungen sehr nützlich. Miß Page hatte dreißig Jahre Lehrerfahrung. Sie hatte Peter in letzter Zeit unterrichtet, und er hielt sehr viel von ihrer Meinung.
    »Eigentlich sollte ich das nicht sagen«, antwortete sie. »Das ist eigentlich überhaupt nichts Greifbares – noch nicht. Aber vielleicht fängt irgend etwas an, und wenn man das verhindern könnte…«
    »Es werden oft Ärzte gerufen, ehe die Symptome sich genügend ausgeprägt haben«, sagte Welles. »Ein Patient oder die Mutter eines Kindes oder jeder sonstwie geübte Beobachter kann oft besser erkennen, daß sich etwas in die falsche Richtung entwickelt. Aber für den Arzt sind solche Fälle sehr schwierig. Sagen Sie mir, worauf ich achten sollte.«
    »Sie werden das aber nicht zu ernst nehmen, ja? Es ist mir einfach so in den Sinn gekommen, Peter; ich weiß, daß ich nicht in Psychiatrie ausgebildet bin. Aber es könnte eine Art Größenwahn sein. Vielleicht auch der Versuch, sich aus der Gesellschaft anderer zurückzuziehen. Ich muß ihn jedenfalls meist zweimal ansprechen, bevor er mich bemerkt – und richtige Freunde hat er auch nicht.«
    Welles hatte sich schließlich bereit erklärt, sich den Jungen anzusehen und versprochen, sich nicht von ›den Spinnereien einer alten Frau‹, wie Miß Page das selbst nannte, zu sehr beeinflussen zu lassen.
    Als Timothy zur Untersuchung gekommen war, hatte er auf ihn den Eindruck eines ganz normalen Jungen gemacht. Er war vielleicht etwas klein für sein Alter, hatte große, dunkle Augen und kurzgeschnittenes, lockiges, dunkles

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