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Titan 16

Titan 16

Titel: Titan 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova , Wolfgang Jeschke
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sie alle unterschiedlich klingen. Und darüber hinaus verändern die Masken die Stimmen.«
    Kershaul zupfte an seinem Kinnbart. »Ich sehe im Augenblick keine Lösung für das Problem.« Er lachte glucksend. »Aber im übrigen, bedarf es denn einer Lösung? Vor Angmarks Ankunft waren da Rolver, Welibus, Kershaul und Thissell. Jetzt sind hier – praktisch betrachtet – immer noch Rolver, Welibus, Kershaul und Thissell. Wer will denn behaupten, daß das neue Mitglied unserer Kolonie nicht eine Verbesserung gegenüber dem alten darstellt?«
    »Ein interessanter Gedanke«, räumte Thissell ein, »aber zufälligerweise bin ich persönlich daran interessiert, Angmark zu identifizieren. Meine Karriere steht auf dem Spiel.«
    »Ich verstehe«, murmelte Kershaul. »Damit wird die Situation zu einer persönlichen Angelegenheit zwischen Ihnen und Angmark.«
    »Sie werden mir also nicht helfen?«
    »Nicht aktiv. Ich habe mir den Individualismus der Sirenesen angeeignet. Ich denke, Sie werden feststellen, daß Rolver und Welibus ähnlich reagieren werden.« Er seufzte. »Wir sind alle schon zu lange hier.«
    Thissell stand tief in Gedanken versunken da. Kershaul wartete geduldig eine Weile und sagte dann: »Haben Sie noch weitere Fragen?«
    »Nein«, meinte Thissell. »Ich will Sie nur noch um eine Gefälligkeit bitten.«
    »Gerne, wenn ich kann«, erwiderte Kershaul höflich.
    »Geben oder leihen Sie mir auf ein oder zwei Wochen einen Ihrer Sklaven.«
    Kershaul spielte einen amüsierten Ausruf auf seiner Ganga. »Ich trenne mich nicht gerne von meinen Sklaven; sie kennen mich und meine Wünsche…«
    »Sobald ich Angmark gefaßt habe, bekommen Sie ihn zurück.«
    »Also gut«, sagte Kershaul. Er klimperte einen Ruf auf seinem Hymerkin, und ein Sklave erschien. »Anthony«, sang Kershaul, »du mußt mit Ser Thissell gehen und ihm eine kurze Zeit dienen.«
    Der Sklave verbeugte sich, ohne Freude zu zeigen.
    Thissell nahm Anthony mit zu seinem Hausboot und befragte ihn ausführlich und notierte sich einige seiner Antworten auf eine Karte. Dann schärfte er Anthony ein, nichts von dem, was sich zugetragen hatte, weiterzuerzählen, und überließ ihn der Obhut von Toby und Rex. Weiterhin erteilte er Anweisung, das Hausboot von der Pier zu entfernen und niemanden an Bord zu lassen, bis er zurückgekehrt wäre.
    Er machte sich erneut auf den Weg zum Landeplatz und fand Rolver beim Essen. Es gab gewürzten Fisch, zerstoßene Rinde vom Salatbaum und eine Schüssel mit einer Art Johannisbeeren. Rolver schlug einen Befehl auf dem Hymerkin an, und ein Sklave deckte für Thissell. »Welche Fortschritte machen Ihre Ermittlungen?«
    »Ich kann nicht gerade behaupten, daß ich Fortschritte mache«, sagte Thissell. »Ich nehme an, ich kann auf Ihre Hilfe zählen?«
    Rolver lachte kurz. »Sie haben meine besten Wünsche.«
    »Konkreter gesagt«, fuhr Thissell fort, »ich würde gerne einen Sklaven von Ihnen ausborgen. Nur für kurze Zeit.«
    Rolver hörte auf zu essen. »Wozu denn?«
    »Das möchte ich lieber nicht erklären«, sagte Thissell. »Aber Sie können versichert sein, daß ich diese Bitte nicht leichtfertig ausspreche.«
    Rolver rief unfreundlich einen Sklaven und übergab ihn Thissell.
    Auf dem Rückweg zu seinem Hausboot machte Thissell bei Welibus’ Büro Halt.
    Welibus blickte von seiner Arbeit auf. »Guten Nachmittag, Ser Thissell.«
    Thissell kam gleich zur Sache. »Ser Welibus, würden Sie mir für ein paar Tage einen Ihrer Sklaven leihen?«
    Welibus zögerte und zuckte dann die Achseln. »Warum nicht?« Er schlug sein Hymerki n an; ein Sklave erschien. »Einverstanden mit ihm? Oder würden Sie eine junge Frau vorziehen?« Er lachte ziemlich beleidigend, wenigstens empfand Thissell das so.
    »Doch, er geht schon. Sie bekommen ihn in ein paar Tagen zurück.«
    »Hat keine Eile.« Welibus machte eine wegwerfende Handbewegung und ging wieder an die Arbeit.
    Thissell kehrte zu seinem Hausboot zurück, wo er jeden der beiden neuen Sklaven einzeln befragte und sich Notizen machte.
    Die Dämmerung zog weich über den Titanischen Ozean. Toby und Rex skullten das Hausboot von der Pier weg und hinaus auf die seidigen Wellen. Thissell saß auf Deck und lauschte dem Klang weicher Stimmen und dem Klimpern von Musikinstrumenten. Die Lichter der vorbeiziehenden Hausboote schimmerten gelb und wassermelonenrot. Das Ufer war finster; bald würden die Nachtmänner kommen und den Unrat durchstöbern und eifersüchtig aufs Wasser

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