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Titan 17

Titan 17

Titel: Titan 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ronald M. Hahn , Wolfgang Jeschke
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zu erfahren, was wirklich verschwunden ist, solange man die Geschichte nicht an die große Glocke hängen will.«
    »Aber was habe ich mit dieser Sache zu schaffen?« unterbrach ich ihn.
    »Darauf komme ich in ein paar Minuten. Lassen Sie mich Ihnen nur noch kurz die bemerkenswertesten Umstände dieser Raubzüge erklären. Soweit uns bekannt ist, ereignete sich der erste dieser Schließfach-Diebstähle in der National-Bank von Milwaukee. Also ganz in Ihrer Nähe.«
    Ich wollte ihn sofort fragen, ob das eine Verdächtigung sein sollte, aber er ließ sich nicht mehr unterbrechen.
    »Nur durch einen Zufall wurde die Sache überhaupt so schnell entdeckt. Wir haben gute Gründe, davon auszugehen, daß man einen der Diebstähle in Milwaukee noch an demselben Tag entdeckte, an dem er begangen wurde.
    Der Auftakt dazu war die Entdeckung einer Lebensversicherungspolice über 10000 Dollar in einem Papierkorb im Tresorraum der Schließfächer. Der Bankangestellte, der den Kunden beim Aufschließen ihres Safes hilft, fand die zusammengeknüllte Police kurz vor Geschäftsschluß. Er brachte sie sofort zu dem für die Schließfächer verantwortlichen Direktor, der seine Unterlagen durchsah und feststellte, daß der Mann, dem die Police gehörte, seit über drei Monaten seinen Safe nicht mehr geöffnet hatte.
    Die Bank rief bei ihrem Kunden an und erzählte ihm von dem überraschenden Fund. Sofort am nächsten Morgen kam der Schließfachinhaber, öffnete seinen Safe und mußte feststellen, daß er vollständig ausgeräumt war.
    Innerhalb der nächsten Tage meldeten eine Reihe anderer Kunden ebenfalls Diebstähle aus ihren Schließfächern, die sich bald zu einer halben Million Dollar addierten.
    Wir wurden schon von Anfang an mit der Bearbeitung des Falles beauftragt, so daß wir über die gesamte weitere Entwicklung aus erster Hand informiert sind. Zuerst sah es aus, als müsse der Täter im Haus selbst zu suchen sein. Vielleicht haben Sie von einer Kette ähnlicher Diebstähle gehört, die vor einigen Jahren in Los Angeles passierten. Damals konnten wir die Sache dem Bankangestellten anhängen, der den Kunden ihre Schließfächer aufschloß.
    Ich nehme an, Sie wissen, wie es in einem solchen Tresor mit Schließfächern zugeht«, unterstellte er mir.
    Ich schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung, muß ich zugeben. Da ich noch nie Wertpapiere oder etwas Ähnliches besessen habe, für das sich ein Bankschließfach lohnen würde, habe ich bisher auch keine Gelegenheit gehabt, mich mit den diesbezüglichen Prozeduren in Banktresoren vertraut zu machen.«
    »Dann werde ich es Ihnen wohl besser erklären. Wenn Sie ein Schließfach mieten, erhalten Sie zwei Schlüssel, der zweite ist ein Duplikat des ersten, und das sind die einzigen existierenden Schlüssel für Ihr Safefach. Selbst die Firma, die die Schließfächer im Tresor installiert hat, ist nicht in der Lage, einen weiteren Schlüssel für das Fach herzustellen. Wenn Sie einen Schlüssel verlieren, kann vom zweiten wieder ein Duplikat gefertigt werden, aber wenn Sie beide verlieren, müssen Sie das Fach schon aufschweißen lassen, was eine anstrengende Sache ist, wie Ihnen jeder Tresorknacker bestätigen wird. Die alte Fachtür wird dabei zerstört und muß durch eine neue ersetzt werden, zu der ein neues Schlüsselset gehört.
    Im Normalfall hängen Sie sich, wenn Sie zum erstenmal so ein Safe-fach gemietet haben, den einen Schlüssel an Ihren Schlüsselbund und den anderen geben Sie, gesetzt den Fall Sie haben eine, Ihrer Ehefrau zur Verwahrung. Falls Sie ertrinken oder sonstwie verlorengehen, kann Ihre Frau dann das Fach immer noch öffnen. Die Bank führt eine Karte, auf der Ihre Unterschrift, die Ihrer Frau und von jedem anderen, den Sie autorisiert haben, das Fach zu öffnen, hinterlegt ist.
    Den Tresorraum mit den Schließfächern dürfen Sie immer erst betreten, nachdem Sie in Gegenwart des verantwortlichen Bankangestellten eine Unterschrift geleistet haben, die dieser dann mit der auf der Karte vergleicht. Sollte jemand den Schlüssel finden oder Ihnen stehlen, kann er ihn nur benutzen, indem er Ihre Unterschrift vor den Augen des Bankangestellten fälscht – eine recht schwierige, wenn nicht ganz unmögliche Sache.
    Als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme hat jedes Fach zwei Schlösser – eines für Ihren privaten Schlüssel, und eines wird von einem Generalschlüssel der Bank geöffnet. Keiner der Schlüssel kann das Fach ohne den anderen öffnen. Erst wenn sie

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