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Titan 18

Titan 18

Titel: Titan 18 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brain W. Aldiss , Wolfgang Jeschke
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Jansen ein schrecklicher Gedanke: Radioaktivität. Ob es hier Radioaktivität geben würde?
    Während Cohn das Schiff im niedrigen Flug über die Wüste steuerte, versuchte er, Jansens Ängste zu beruhigen.
    »Da kann nicht viel sein. Zu viel pflanzliches Leben. Überall Dschungel. Beruhige dich!«
    »Aber auf dem ganzen Planeten ist kein einziges Lebewesen zu sehen. Ich wette, das liegt daran, daß hier Krieg war. Er ist ihnen außer Kontrolle geraten, die Radioaktivität hat alles vernichtet. Wir hätten das beinahe auf der Erde auch so weit getrieben!«
    Sie glitten über die flache Leere der Wüste, und plötzlich begannen ihre Geigerzähler wie wild zu ticken.
    »Da ist es«, sagte Jansen, als wäre damit alles abgeschlossen. »Immer noch radioaktiv. Vielleicht ist es noch gar nicht so lange her.«
    »Das kann eine Million Jahre zurückliegen, woher sollen wir das wissen?«
    »Nun, die meisten Landstriche sind anscheinend ungefährlich. Wir werden das genau überprüfen, ehe wir landen.«
    Als Cohn das Schiff hochzog, pfiff er durch die Zähne.
    »Glaubst du, daß es wirklich gar keine Lebewesen gibt? Ich meine, keine Insekten, keine Bakterien oder Viren? Das wäre ja eine völlig saubere, neue Welt!« Er konnte den Blick nicht vom Bildschirm wenden.
    Sie begannen mit dem Landeanflug. In wenigen Augenblicken würden sie das Schiff verlassen und ins Sonnenlicht dieses neuen Planeten hinaustreten. Unbeschreibliches Glücksgefühl hatte sie gepackt. Sie waren Erdenmenschen, für immer befreit von der drangvollen Enge des Systems, Erdenmenschen, die zu den Sternen hinausgeflogen waren und jetzt auf der nächsten Welt ihres Reiches landeten.
    Cohn konnte nicht mehr an sich halten. »Brauchen wir eine Flagge?« fragte er grinsend. »Wie nehmen wir diese Welt in Besitz?«
    »Indem wir einfach landen, Mann!« rief Jansen.
    Cohn begann glucksend zu lachen.
    »O wackere neue Welt«, lachte er, »die keine Menschen trägt.«
    »Aber warum müssen wir Kontakt mit ihnen aufnehmen?« fragte Goladan ungeduldig. »Könnten wir nicht einfach …«
    Roymer unterbrach ihn, ohne ihn anzusehen.
    »Das Gesetz verlangt, daß zuerst Kontakt hergestellt und die Situation geklärt wird, ehe wir irgend etwas unternehmen. Sonst wäre es ein barbarischer Akt.«
    Goladan schwieg und brütete vor sich hin.
    Das Streifenschiff hing im Schatten der Nachtseite des Planeten und verfolgte den Flug der Fremden vermittels ihrer radioaktiven Spur. Der Fremde wollte auf der Tagesseite landen.
    Trian kam jetzt mit den anderen Mitgliedern der Fremdkontaktmannschaft nach vorne und machte Roymer Meldung.
    »Die Fremden sind gelandet.«
    »Ja«, sagte Roymer, »wir lassen ihnen etwas Zeit. Trian, meinen Sie, die Übertragung wird Schwierigkeiten bereiten?«
    »Nein, die Unterhaltung wird nicht schwierig sein. Obwohl die wirre und komplizierte Art ihrer Denkmuster ihre inneren Reaktionen etwas obskur erscheinen läßt. Aber ich glaube nicht, daß es ein Problem geben wird.«
    »Gut. Sie bleiben also hier und übertragen die Botschaften.«
    »Ja.«
    Das Streifenschiff jagte zum Nordpol und schwang dann in einem weiten Bogen herum, auf den Äquator zu, umkreiste die Stelle, wo der Fremde gelandet war. Roymer lenkte sein Schiff hinunter und landete mit der Lautlosigkeit, die für die Galaktiker charakteristisch war, etwa zwei Kilometer östlich der Fremden in einem Gehölz. Die Galaktiker blieben noch eine Weile in ihrem Schiff, während Trian weiter nach Informationen suchte. Als die Fremdkontaktmannschaft schließlich ausstieg, hatten Roymer und Goladan ihre Spitze übernommen. Der Rest der Mannschaft tauchte lautlos im Dschungel unter.
    Während Roymer durch den jungen, orangefarbenen Busch ging, betrachtete er sich die Welt, die sie umgab. Fast bereit zur Wiederbevölkerung, dachte er. Noch hundert Jahre, und die Strahlung wird verschwunden sein, und wir werden zurückkommen. Eine nach der anderen werden die Welten jenes Krieges wieder besetzt werden.
    Er fühlte Trians Gedanken, der plötzlich aus seinem Bewußtsein an die Oberfläche kam.
    »Sie nähern sich ihnen jetzt. Seien Sie vorsichtig! Sie sind hinter der nächsten kleinen Anhöhe. Ich glaube, Sie sollten warten, die halten sich ganz dicht bei ihrem Schiff.«
    Roymer sandte ein lautloses »Ja« zurück. Er winkte Goladan zu, sich ruhig zu verhalten, und führte sie die letzte Anhöhe hinauf. Im Dschungel rings um sie bewegte sich lautlos die galaktische Mannschaft.
    Die Luft war perfekt; es gab

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