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Titan 18

Titan 18

Titel: Titan 18 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brain W. Aldiss , Wolfgang Jeschke
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der nicht von der Erde stammte. Es gab viel für sie zu lernen und in sich aufzunehmen und alles das im Zeitraum eines einzigen Nachmittags auf einem fremden Planeten.
    Aber es war ebenso neu und wirklich für sie, daß sie einen unbewohnten, fruchtbaren Planeten entdeckt hatten, den ersten, den der Mensch gefunden hatte. Und sie schauderten einfach vor der plötzlichen Erkenntnis zurück, daß der Planet vielleicht das Eigentum anderer sein könnte – daß die Galaktiker alles besaßen, was es wert war, besessen zu werden.
    Es war ein unerträglicher Gedanke.
    »Wie weit«, fragte Cohn, dem ein Kloß in der Kehle saß, »wie weit erstreckt sich die Galaktische Liga?«
    Roymers Stimme klang ruhig und direkt in ihrem Bewußtsein.
    »Sie umfaßt nur die zentralen Regionen der Galaxis. Es gibt Millionen von Sternen draußen am Rand, die noch nicht erforscht sind.«
    Cohn entspannte sich, beugte sich erleichtert nach vorne. Es gab also Raum für die Menschen der Erde.
    »Dieser Planet hier. Ist er Teil der Föderation?«
    »Ja«, sagte Roymer, und Cohn versuchte, seinen Gedanken zu verbergen. Cohn war zornig und hoffte, daß der Fremde seine Gedanken nicht so gut lesen konnte, wie er zu ihnen zu sprechen vermochte. So weit gekommen zu sein …
    »Es gab hier einmal eine Rasse«, sagte Roymer. »Eine humanoide Rasse, die vom Krieg fast völlig vernichtet wurde. Dieser Planet ist sehr lange Zeit unbewohnbar gewesen. Einige seiner Bewohner, die zum Zeitpunkt des letzten Angriffs im Weltraum waren, sind verschont worden. Die Föderation hat sie anderswo untergebracht. Wenn der Planet fertig ist, wird man die Nachkommen jener Überlebenden zurückbringen. Er ist ihr Zuhause.« Keiner der beiden Erdenmenschen sagte etwas.
    »Es ist überraschend«, fuhr Roymer fort, »daß Ihre Heimatwelt in der Wüste liegt. Wir hatten geglaubt, daß es dort keine bewohnbaren Welten gibt …«
    »Die Wüste?«
    »Ja. Die Region der Galaxis, aus der Sie gekommen sind, wird von uns die Wüste genannt. Es ist ein Gebiet, in dem es fast keine Planeten gibt. Würde es Ihnen etwas ausmachen, mir zu sagen, welcher Stern der Ihre ist?«
    Cohn zuckte zusammen.
    »Ich fürchte, unsere Regierung würde nicht zulassen, daß wir irgendwelche Informationen in bezug auf unsere Rasse preisgeben.«
    »Wie Sie wünschen. Es tut mir leid, daß Sie beunruhigt sind. Ich hätte nur gerne gewußt …«
    Er machte eine wegwerfende Handbewegung, um anzudeuten, daß die Information unwichtig war. Wir werden es später erfahren, dachte er, wenn wir ihre Karten entziffern. Das Ende der Konferenz nahte. Er war dabei, das zu sagen, was er sagen mußte, das, weshalb er gekommen war.
    »Ohne Zweifel haben Sie die Sterne in der Umgebung Ihrer Welt erforscht?«
    Die Erdenmenschen nickten beide. Wäre die Frage bezüglich Sols nicht gewesen, hätten sie schon lange jede Furcht vor diesem freundlichen, alten Mann und seinem großäugigen, stummen Begleiter verloren.
    »Vielleicht möchten Sie gerne wissen«, sagte Roymer, »warum Ihr Gebiet eine Wüste ist.«
    Plötzlich waren Jansen und Cohn ganz gebannte Aufmerksamkeit. Das war es, das Ende von dreihundert Jahren des Suchens. Sie würden mit der Antwort nach Hause zurückkehren.
    Roymer sprach weiter.
    »Vor nicht allzu langer Zeit«, begann er, »etwa vor dreißigtausend Jahren nach Ihrer Zeitrechnung, beherrschte eine große Rasse die Wüste, die Rasse, die man die Antha nannte. Und damals war es noch keine Wüste. Die Antha regierten Hunderte von Welten. Sie waren vielleicht die größte Rasse von allen galaktischen Völkern; jedenfalls hat die Galaxis noch nie eine so brillante Rasse wie sie gekannt.
    Aber sie waren keine gute Rasse. Als sie noch jung waren, versuchten wir Hunderte von Jahren, sie in die Föderation einzugliedern. Sie weigerten sich, und wir übten natürlich keinen Zwang aus. Aber während die Jahre verstrichen, weitete sich das Ausmaß ihres Wissens erstaunlich aus; binnen kurzer Zeit waren sie in technischer Hinsicht jeder anderen Rasse in der Galaxis ebenbürtig. Und dann setzten die Antha zu einer Ära imperialistischer Expansion an.
    Sie waren überlegen, das wußten sie, und sie waren stolz. Und so verdrängten und eroberten sie die Rassen und Welten des Gebietes, das jetzt als Wüste bekannt ist. Ihre Herrschaft war tyrannisch wie noch nie zuvor eine in der Geschichte der Galaxis.«
    Die Erdenmenschen rührten sich nicht von der Stelle, und Roymer fuhr fort.
    »Aber die Antha gehörten der

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