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Titan 18

Titan 18

Titel: Titan 18 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brain W. Aldiss , Wolfgang Jeschke
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jetzt nicht vernichten, dachte er. Nicht gleich. Die Erleichterung gewann die Oberhand. Vielleicht gibt es diesmal einen Weg, dachte er, vielleicht wird man sie nicht vernichten müssen. Sie könnten …
    Er erinnerte sich an das Edikt – das Edikt des Todes. Die Antha hatten es für sich selbst geschmiedet, und es war gerecht. Er begriff, daß nicht viel Hoffnung bestand.
    Die Berichte lagen auf seinem Schreibtisch, und er las sie mit einem schiefen Lächeln. Es gab wirklich keine Möglichkeit, ihren Herkunftsort ausfindig zu machen. Sie hatten keine Karten, nur eine Serie von Kurskoordinaten, die auf ihrem Heimatplaneten vorbereitet wurden und die man nicht entziffern konnte. Selbst in diesem Stadium ihrer Zivilisation hatten sie bereits die Konsequenzen eingeplant, die es zu bedenken gab, falls ihr Schiff in fremde Hände geriet. Dies, obwohl sie in der Wüste lebten. Goladan riß ihn mit einer besorgten Frage aus seinen Gedanken:
    »Was können wir tun?«
    Roymer blieb stumm.
    Wir könnten warten, dachte er. Allmählich werden sie einer nach dem anderen aus der Wüste herauskommen. Wenn sie kommen, werden wir warten. Vielleicht werden wir eines Tages einen zurückverfolgen und ihre Welt vernichten und vielleicht finden wir vorher eine Möglichkeit, um sie zu retten.
    Und dann, ganz plötzlich, während seine Gedanken sich noch mit dem Bericht befaßten, der vor ihm lag, und sich dem genialen Gefriermechanismus zuwandten, drängte sich ihm eine eisige Vorstellung auf.
    Vielleicht, dachte er ruhig, weil er ein Philosoph war, vielleicht werden sie herauskommen und bereits darauf vorbereitet sein, die Galaxis zu beherrschen.
     
    Copyright © 1952 by Michael Shaara

 
TEIL ZWEI
 
 
 
WEITER UND IMMER WEITER
     
     
    Die Papierraumschiffe sind unterwegs. Die Galaxis steht offen wie einst der Wilde Westen.
    Die Überraschungen, denen die Menschheit in der Galaxis begegnete, waren eine Frage der Spekulation, und die einzelnen Autoren beantworten die Frage je nach ihrem persönlichen Temperament. Fast jeder Science Fiction‐Autor hat irgendwann einmal einen Blick auf die interplanetarischen Imperien geworfen und seine eigene Interpretation geliefert, ob sie nun Föderalismus oder Kolonialismus war. Robert Heinlein, E. E. Smith, Van Vogt, Beam Piper, Henry Kuttner, James Blish – jeder bot seine eigene Version an. E. E. Smiths multirassische galaktische Kultur, die sich über die sechs Bände der Lensman‐Saga ausgedehnt hat, ist besonders berühmt geworden.
    In einem Punkt waren sich alle einig. Es gehörte Macht dazu, um jede beliebige Art des Imperiums aufzubauen oder zu erhalten. Dieser Abschnitt enthält drei interessante Interpretationen, wie etwa diese Macht ausgeübt werden könnte.
    Mark Clifton und Alex Apostolides demonstrieren in Wir sind zivilisiert! (We’re Civilized!) das Unmoralische der Macht – und wir fühlen jenes Unmoralische am ausgeprägtesten, wenn es sich gegen uns richtet. Carl Sagan sprach kürzlich zur Frage der Kommunikation mit anderen Intelligenzen in der Galaxis. An einem Punkt sagte er: »Wir wollen überlegen, was wir tun sollten, falls sie sich dazu entscheiden, mit uns in Verbindung zu treten …« – und da rief eine eindringliche Stimme aus dem Zuhörersaal: »Den Hörer nicht abheben!« Ohne Zweifel hatte der Zwischenrufer Cliftons und Apostolides’ Geschichte gelesen.
    Bei der Asimov‐Story handelt es sich um den ersten Abschnitt seiner Foundation‐Trilogie, von der man sagt, sie sei das populärste Werk der Science Fiction, das je geschrieben wurde. Diese Geschichte erschien 1942 in Astounding Science Fiction und nahm sofort die Fantasie der Leser gefangen. Warum das so ist, ist nicht schwer zu erkennen. Es gibt einen komischen Augenblick, in dem der Bürgermeister von Terminus aufspringt und ruft: »Die Galaxis geht vor die Hunde!« – und genau das tut sie, wenn man die Schriftsteller gewähren läßt. Aber Asimovs von Menschen beherrschte Galaxis hat besondere Qualitäten, insbesondere die Qualität, die ihn von vielen seiner Schriftstellerkollegen abhebt: Er ist für Ordnung. Wie H. G. Wells, den Asimov insofern nachgeahmt hat, indem er sich vom Roman ab – und dem populärwissenschaftlichen Werk zugewandt hat, ist er gegen das Unordentliche des Krieges und des Tötens. Ebenso wie seine Roboter von Regeln beherrscht werden, die sie daran hindern, Menschen ein Leid zuzufügen (wohingegen vor den Tagen Asimovs Roboter beständig Amok liefen), ist seine von der

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