Titan 18
»Foundation«, der »Stiftung«, beherrschte Galaxis so konstruiert, daß sie gemäß der Programmierung von Hari Seldons Psychohistorik in geordneter Weise funktioniert.
Das Geld auf Terminus besteht – wie das bei Geld im allgemeinen der Fall ist – aus einem seltenen Metall: Stahl. Es ist für Asimovs Methode charakteristisch, daß die Stiftung, die in den nächsten zehntausend Jahren eine so mächtige Rolle in der Geschichte der Galaxis spielen soll, auf einer Welt angesiedelt ist, die praktisch ohne Metalle ist.
Die Macht in dieser Geschichte ist die einer intellektuellen Idee: daß die Saat der Renaissance auf Terminus gesät wird. Für die gewöhnlichen Leute wird diese Idee fast zu einem Credo im religiösen Sinne – eine Entwicklung, gegen die die Wissenschaftler von Terminus dauernd ankämpfen müssen.
Ich glaube, es gibt Anzeichen, daß Asimov vorhatte, aus Terminus so etwas wie ein Utopia zu machen, eine Welt ohne Metalle, ohne kriegerische Absichten und ohne Psychologen. Mit all diesen interessanten Intentionen bewaffnet, darf man ihm verzeihen, daß er den einen Politiker, Lord Dorwin, zu einer Parodie eines englischen Staatsmannes aus dem achtzehnten Jahrhundert gemacht hat, komplett mit affektierter Sprechweise und Schnupftabakdose (»mit Ornamenten überladen und obendrein schlecht gearbeitet«, stellt Hardin fest).
So ist die Stiftung etwas ganz Seltenes, ein Versuch nämlich, ein intellektuelles galaktisches Imperium zu schaffen.
Poul Andersons Imperium nimmt seinen Anfang in einer ganz anderen Richtung. Bei seiner Geschichte handelt es sich durch und durch um ein Abenteuer vor einem Hintergrund der Sterne und einer Galaxis, in der halbmenschliche Wilde herumschwärmen. Innerhalb der ersten drei Abschnitte erleben wir mit, wie ein großer grauer Barbar »sich auf den Hacken herumdreht, taumelt, aufschreit, sich mit allen vier Händen den Leib hält und dann langsam in die Knie bricht«, um zu sterben.
Dieser Appetit nach verrückten oder fremdartig geformten Aliens ist natürlich bedauernswert wenig feierlich und das genaue Gegenteil von Asimovs eher karger Bühnenarchitektur. Eine Zeitlang war es in Science Fiction‐Kreisen Mode, solch phantasievolles Säbelrasseln gering zu schätzen. Das Gefühl herrschte vor, daß dies der allgemeinen Akzeptanz hinderlich sei.
Ein Argument, das man keineswegs einfach abtun sollte; mich selbst hat es teilweise überzeugt. Aber die andere Seite des Arguments wiegt viel schwerer. Geschichten wie De r Sternenplündere r (Th e Sta r Plunderer ) sind das lebendige Symbol dessen, was Science Fiction einmal war, ehe sie gesellschaftsfähig wurde. Auch das muß gezeigt werden. (Wir werden’s überstehen.) Als die Science FictionAutoren dann anfingen, sich ernst zu nehmen, neigten sie dazu, ihre Phantasie preiszugeben und sich statt dessen auf Vorhersagen von Denkfabriken oder Extrapolationen aus wissenschaftlichen Journalen und Bevölkerungsstatistiken zu verlassen, weil sie glaubten, den Futurologen Konkurrenz machen zu müssen; die Folge war ein Abstieg ins Graue, ein Verlust der ursprünglichen, treibenden Macht, ein Buhlen um literarische Anerkennung, das meist als kläglich gescheiterter Bauchaufschwung in stilistischer Verkrampfung endete.
Literarisches werden wir in dieser Anthologie oder ihren Nachfolgebänden nur selten finden, aber wir werden eine Entwicklung zum Besseren dokumentieren. Poul Anderson, allen voran, zeigt uns ein wildes Imperium, einen draufgängerischen Erdenmenschen, »die Verkörperung der ganzen Menschheit«. Diese Art von Geschichte ist es, in der der jugendliche Anderson sein Bestes leistet, eine Geschichte, die voll emotionalem Drive von ihm erzählt wurde. In einem späteren Band dieser Serie haben wir dafür einen ganz anderen Poul Anderson – nur so zum Spaß. Wir werden später die Diskussion über die buntscheckigen galaktischen Imperien fortsetzen und über das, was sie vielleicht repräsentieren – oder auch nicht. Unterdessen wollen wir jenes stinkende Gorzuni‐Sklavenschiff betreten …
Imperien beginnen auf seltsame Weise … eines wuchs aus einer Meuterei im Rumpf eines Gorzuni ‐ Sklavenschiffs.
Der Sternenplünderer
(THE STAR PLUNDERER)
POUL ANDERSON
Nachfolgend finden Sie einen zwar modernisierten, aber sonst authentischen Teil jenes eigenartigen Buches, das die Archäologen in den Ruinen von Sol City, Terra, gefunden haben – die Memoiren von Konteradmiral John Henry Reeves,
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