Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Titan 20

Titan 20

Titel: Titan 20 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian W. Aldiss , Wolfgang Jeschke
Vom Netzwerk:
Waffenkontrollen. Jetzt blickte auch er auf seine Instrumente. »Wir haben nichts zu befürchten. Die Stadt besitzt nicht einmal die Andeutung eines Kraftfeldes. Die wissenschaftlichen Kenntnisse der Rasse sind primitiv. Falls man uns angreift, können wir die Stadt mit einem einzigen Strahl völlig vernichten.«
    »Gut«, sagte Kar. »Aber ich darf dich daran erinnern, daß unser Ziel nicht Vernichtung ist – noch nicht. Wir brauchen Musterexemplare. Wenn sie sich als brauchbar erweisen, und die Flotte kommt und so viele tausend Sklaven fängt, wie wir benötigen, wird die Zeit kommen, nicht nur eine Stadt, sondern den ganzen Planeten zu vernichten. Damit sich ihre Zivilisation nie bis zu dem Stadium weiterentwickeln kann, wo sie imstande wären, Vergeltungsangriffe durchzuführen.«
    Lal drehte an einem Knopf. »Schon gut. Ich schalte jetzt das Megrafeld ein, dann sind wir für sie unsichtbar, sofern sie nicht weit ins Ultraviolette hinein sehen können, und das bezweifle ich nach ihrem Sonnenspektrum.«
    Während der Kubus sich senkte, änderte sich das Licht in seinem Inneren, ging von Grün in Violett über. Dann kam er weich zum Stillstand. Kar betätigte den Mechanismus, der die Luftschleuse öffnete.
    Er trat ins Freie, Lal dicht hinter ihm. »Schau!« sagte Kar. »Zweibeiner. Zwei Arme, zwei Augen – den Lounacs nicht unähnlich, nur kleiner. Nun, da haben wir unsere Musterexemplare. Gleich zwei von ihnen.«
    Er hob den unteren linken Arm, dessen dreifingrige Hand einen dünnen, mit Draht umwundenen Stab hielt. Er richtete ihn zuerst auf eines der Geschöpfe und dann auf das andere. Nichts Sichtbares kam aus der Spitze des Stabes, aber die beiden Geschöpfe erstarrten sofort zu statuenähnlichen Gestalten.
    »Die sind nicht groß, Kar«, meinte Lal. »Ich trage den einen, du den anderen. Wir können sie im Kubus besser studieren, sobald wir wieder im Weltraum sind.«
    Kar sah sich in dem schwachen Licht um. »Gut, zwei genügen. Und der eine scheint männlich, der andere weiblich zu sein. Gehen wir!«
    Eine Minute später erhob sich der Kubus wieder, und sobald sie die Atmosphäre hinter sich gelassen hatten, legte Kar den Stabilisatorhebel um und schloß sich Lal an, der bereits während des kurzen Fluges angefangen hatte, die Musterexemplare zu studieren.
    »Lebend gebärend«, sagte Lal. »Fünffingrig, mit Händen, die für einigermaßen komplizierte Arbeit geeignet sind. Aber – machen wir doch den wichtigsten Test: Intelligenz.«
    Kar holte die beiden gekoppelten Kopfteile. Er reichte ein Paar Lal, der sich eines über den Kopf stülpte und das zweite an einem der Musterexemplare anbrachte. Kar nahm sich in gleicher Weise das andere Musterexemplar vor.
    Nach einigen Minuten starrten Kar und Lal einander finster an.
    »Sieben Punkte unter dem Minimum«, sagte Kar. »Man könnte sie nicht einmal für die primitivsten Arbeiten in den Bergwerken abrichten. Unfähig, auch die einfachsten Anweisungen zu begreifen. Nun, wir werden sie ins Museum von Xandor schaffen.«
    »Soll ich den Planeten zerstören?«
    »Nein«, sagte Kar. »Vielleicht haben sie sich in einer Million Jahre – wenn unsere Rasse noch so lange überlebt – genügend weit entwickelt, um für unsere Zwecke geeignet zu sein. Fliegen wir zum nächsten Stern mit Planeten.«
    Der Schlußredakteur des Milwaukee Star stand in der Setzerei und warf einen Blick auf die Lokalseite. Jenkins, der Setzer, schob gerade das Blei für die vorletzte Spalte zurecht.
    »In der achten Spalte ist noch Platz, Pete«, sagte er. »Etwa sechsunddreißig Pica. Da wären noch zwei. Welche soll ich nehmen?«
    Der Redakteur warf einen Blick auf die Fahnen, die vom Rahmen hingen. Langjährige Übung ließ ihn die Schlagzeilen, obwohl sie auf dem Kopf standen, mit einem Blick erkennen. »Die Kongreßstory und die Zoostory, hm? Ach was, nimm die Kongreßstory. Wen interessiert schon, daß der Zoodirektor glaubt, letzte Nacht seien zwei Affen aus dem Freigehege verschwunden?«
     
    Copyright © 1941 by Captain Future
     

Weitere Kostenlose Bücher