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Titan 20

Titan 20

Titel: Titan 20 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian W. Aldiss , Wolfgang Jeschke
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lang. »Eines könnte ich vorschlagen, das Ihnen im Umgang mit Belde Kelden Achtundvierzig L helfen könnte. Ich hoffe, ich verletze Ihre Gefühle nicht, indem ich Ihnen das sage.«
    »Natürlich nicht«, murmelte der Präsident voll Hoffnung. »Das Schicksal der ganzen Welt steht auf dem Spiel. Alles, das uns hilft ...«
    »Nun denn, ich darf vielleicht sagen, daß ich selbst mich für völlig vorurteilsfrei halte. Mir bedeutet es überhaupt nichts, ob eine Person eine grüne Haut oder eine gelbe hat, oder ob er weiß, braun, schwarz oder rot ist. Einige meiner besten Freunde sind unglücklicherweise farbig.
    Aber – nun, haben Sie auf diesem Planeten keine Rassen mit grüner Hautfarbe? Graff Belde Kelden Achtundvierzig L geht der Ruf voraus, gegenüber Rassen anderer Hautfarbe äußerst starke Vorurteile zu hegen. Wenn Sie grüne Repräsentanten hätten, die ihm als erste gegenübertreten ...«
    Der Präsident starrte ihn wie benommen an.
    Der Graff war betrübt. »Sie meinen, Sie haben auf der Erde überhaupt keine Rassen mit grüner Hautfarbe? Oder zumindest blau?«
     
    Copyright © 1950 by »Startling Stories«, Better Publications, Inc.

Der sanftmütig ironische und bärtige Avram Davidson gehört zu den interessantesten Talenten in der SF-Szene. Seine empfindsamen Studien sehr menschlicher und glaubwürdiger Welten von morgen haben dem Stilisten Davidson schnell einen besonderen Ruf eingetragen ...
     
     
Der Prämienjäger
    (THE BOUNTY HUNTERS)
     
AVRAM DAVIDSON
     
     
    Ein schwirrendes Geräusch war zu hören, Schneeflocken wirbelten, und dann schoß ein Teil der Schneewehe im 45-Grad-Winkel nach oben – so schien es zumindest – und verschwand in dem weichen, grauen Himmel. Orel blieb stehen und streckte den Arm aus, versperrte seinem Onkel den Weg.
    »Das war ein Vogel ... nur ein Vogel. Geh schon weiter, Orel!« sagte Ratsherr Garth verdrießlich. Er stieß seinen Neffen ein wenig an. »Im Winter werden die weiß. Ihre Federn zumindest. Jedenfalls hat Trapper das gesagt.«
    Sie arbeiteten sich weiter. Orel, den die Freude, seinen Atem zu sehen, etwas ablenkte, lachte ein wenig. »Ein Vogel außerhalb eines Käfigs ...« Der Ratsherr ließ ihm ein paar Schritte Vorsprung, ballte dann ungeschickt eine Handvoll Schnee zusammen und warf sie seinem Neffen ins Gesicht, als der sich umdrehte. Aus dem ersten erschreckten Schrei wurde schnell Lachen. Und so erreichten sie die Tür des Trappers.
    Der alte Mann starrte sie an, aber er tat das nur, weil man es von ihm erwartete; seinen Augen fehlte nichts. Garth kannte ihn seit vielen Jahren und war immer noch nicht sicher, wie viele von seinen Eigentümlichkeiten echt und wie viele nur gespielt waren, oder, was das betraf, wieviel von dem antiken Zeug, mit dem die Hütte überfüllt war, wirklich einen Teil seines Lebens ausmachte, und wieviel nur zur Schau gestellt wurde. Nicht daß es ihm etwas ausmachte: die Aufgabe des Trappers bestand ebensosehr darin, eigenartig und amüsant zu sein, wie sonst etwas zu tun.
    Orel bemerkte die Tasse und die Untertasse auf dem obersten Regalbrett, noch ehe die Vorstellung abgeschlossen war, meinte aber erst, als die beiden Älteren eine Pause machten: »Schau Onkel, aus Ton gebrannt!«
    »Du hast ein scharfes Auge, junger Freund«, sagte der Trapper billigend. »Ja, das ist echt getöpfert. Das hat mein Urgroßvater, ich weiß gar nicht vor wie vielen Generationen, vom Heimatplaneten mitgebracht. Ja, meine Familie, das waren auf dem Heimatplaneten ziemlich wichtige Leute«, fügte er dann hinzu. Er stand einen Augenblick lang stumm da, vom Stolz erwärmt, und machte dann ein paar freundliche Geräusche in der Kehle.
    »Nun, es freut mich jedenfalls, deine Bekanntschaft zu machen, junger Freund. Deinen Onkel habe ich schon gekannt, als er noch nicht Ratsherr war, ehe du geboren wurdest.« Er ging an das winzige Fenster, berührte den Entfroster und blickte hinaus. »Ja, deine Maschine ist schon in Sicherheit.« Er drehte sich um. »Ich werde Feuer machen, wenn niemand etwas dagegen hat? Und dann werde ich ein wenig Fleisch auf den Grill legen, hm?«
    Der Ratsherr nickte zufrieden; Orel grinste breit.
    Der Fallensteller schaltete die Heizeinheit ab und brachte das Feuer in Gang. Die drei Männer starrten in die Flammen. Das Fleisch drehte sich langsam auf dem Spieß. Orel versuchte, die fremdartigen Gerüche zu analysieren, die ihn umgaben – das Holz selbst und das Feuer: nein, Feuer hatte keinen Geruch, es war Rauch;

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