Titan 20
Reiches des Gabon transportieren wird?«
»Ich fürchte, das trifft zu.«
Jetzt sprach wieder Präsident Hanford. »Und sollen wir dazu nichts zu sagen haben? Schließlich ...«
Darauf antwortete der Graff: »Selbst in Carthis, unter der wohlwollenden Herrschaft von Modren Eins, des fortschrittlichsten Gabon in der Galaxis, hat ein Planet in seinen Angelegenheiten keine Stimme, so lange er nicht eine Entwicklungsstufe von H-Vierzig erreicht hat. Jeder Gabon muß das Wohlergehen eines Imperiums als Ganzem im Auge haben. Die Wünsche oder selbst die Bedürfnisse der primitiveren Lebensformen auf den verschiedenen rückständigen Planeten seines Imperiums dürfen ihn dabei nicht beeinträchtigen. Unglücklicherweise ...«
Lord Harricrafts Gesicht war vor Empörung gerötet. »Aber das ist doch lächerlich«, brauste er auf. »Es ist unerhört, daß ein ...«
Der Graff hob kühl die Hand. »Ich will mich nicht mit Ihnen auseinandersetzen. Wie ich schon sagte, bin ich nicht länger Graff dieses Planeten. Aber ich darf vielleicht auf einige Tatsachen hinweisen, die Ihre Empörung etwas deplaziert erscheinen lassen. Trotz meiner Residenz auf dem Mars habe ich mir die Mühe gemacht, die Geschichte der Erde in gewissem Maße zu erforschen. Verbessern Sie mich bitte, wenn ich in den folgenden Punkten etwas Falsches sagen sollte.
Die Nation, in der wir unsere Konferenz abhalten, sind die Vereinigten Staaten. Trifft es nicht zu, daß die Vereinigten Staaten im Jahre Achtzehnhundertdrei ungefähr eine Million Quadratmeilen ihres augenblicklichen Territoriums für fünfzehn Millionen Dollar von dem französischen Kaiser Napoleon erworben haben? Ich glaube, dieser Vorgang nennt sich der Louisiana-Vertrag.
Ich glaube auch, daß das Louisiana-Territorium zu jener Zeit fast ausschließlich von Indianerstämmen bewohnt war. Hatten diese Leute je von Napoleon oder den Vereinigten Staaten gehört? Was geschah mit ihnen, als sie versuchten, ihre Heimat gegen das Vordringen des Weißen Mannes zu verteidigen?«
Er wies auf Lord Harricraft. »Oder vielleicht sollte ich mehr ins Detail gehen. Ich habe erfahren, daß Sie das mächtige Britische Empire vertreten. Sagen Sie mir bitte, wie ist Kanada erworben worden? Oder Südafrika? Oder Indien?«
Er wandte sich zu Pierre Bart. »Und Sie vertreten, glaube ich, Frankreich. Wie wurden Ihre nordafrikanischen Kolonien erworben? Haben Sie die Nomadenvölker konsultiert, die dort lebten, ehe Sie die Kontrolle über sie übernahmen?«
Aus dem Franzosen sprudelte es heraus. »Aber das waren rückständige Barbaren! Daß wir die Regierungsgewalt über das Gebiet übernahmen, war zu ihrem Vorteil und zum Vorteil der Welt als Ganzes.«
Der Graff zuckte bedauernd die Achseln. »Ich fürchte, das ist genau die Geschichte, die Sie von Ihrem neuen Graff Belde Kelden Achtundvierzig L hören werden.«
Plötzlich standen alle, die sich in der Halle versammelt hatten. Die Delegierten standen auf Stühlen und Tischen. Schreie wurden laut, Drohungen, Hysterie.
»Wir werden kämpfen.«
»Besser tot als Sklaverei.«
»Wir werden uns vereinen und bis zum letzten Blutstropfen gegen diese Aliens kämpfen!«
»Nieder mit Einmischung von anderen Welten!«
»WIR WERDEN KÄMPFEN!«
Der Graff wartete, bis das erste Feuer des Protests ausgebrannt war, und hob dann die Hände, um sich Ruhe zu verschaffen.
»Ich empfehle Ihnen dringend, nichts zu unternehmen, um Belde Kelden Achtundvierzig L zu verärgern. Man kennt ihn als recht rücksichtslos, wenn sich Untergebene gegen ihn stellen. Die Politik des Gabon von Wharis ist es, solche Revolten niederzuschlagen und die verbleibende Bevölkerung auf weniger angenehme Planeten zu verlegen, wo man sie zwingt, sich so gut es geht, selbst zu ernähren. Belde Kelden Achtundvierzig L pflegt Befehle solcher Art strikt durchzuführen.
Ich kann nur hinzufügen, daß auf einigen Planeten des Wharis-Imperiums das Leben höchst schwierig ist, um nicht zu sagen unmöglich.«
In der Halle erhob sich erneut Lärm. Der Graff zuckte die Achseln und wandte sich Präsident Hanford zu. »Ich fürchte, ich muß jetzt gehen. Es gibt sonst nichts für mich zu sagen.« Er winkte Grannon Tyre 1852 K und seiner Eskorte.
»Einen Augenblick«, sagte der Präsident eindringlich. »Gibt es sonst gar nichts mehr? Irgendeinen Rat, ein Wort der Unterstützung?«
Der Graff seufzte. »Es tut mir leid. Mir ist das jetzt aus der Hand genommen.« Aber er hielt inne und überlegte einen Augenblick
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