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Titan 21

Titan 21

Titel: Titan 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian W. Aldiss , Wolfgang Jeschke
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fernen Berggipfel erwartet.
    Das Blut ist rastlos, heißt es. Wohin es uns einst tragen wird, mag jeder mit sich abmachen.

Ein Mann ohne Welt, dieser eine Million Jahre alte Daryesh! Einst Herr über tausend Sonnen, jetzt dazu verurteilt, im Körper eines Alien durch den Weltraum zu ziehen, auf der Suche nach Liebe, dem Leben und dem großen verlorenen Vwyrdda.
     
     
Herr über tausend Sonnen
    (LORD OF THOUSAND SUNS)
     
POUL ANDERSON
     
     
    »Ja, irgendwo draußen in der Galaxis finden Sie alles, was der Mensch sich jemals vorgestellt hatte«, sagte ich. »Es gibt so verdammt viele Millionen Planeten, und eine solche phantastische Vielzahl der Umweltbedingungen und des Lebens, das sich entwickelt, um unter diesen Bedingungen zu bestehen, und eine ebenso große Vielzahl von Intelligenzen und Zivilisationen, die in jenem Leben auftauchen. Ich selbst habe Welten besucht mit Drachen, die Feuer atmen, und Welten, wo Zwerge gegen Geschöpfe kämpften, die als die Kobolde hätten gelten können, mit denen unsere Mütter uns Angst machten. Dann war ich auf einem Planeten, wo eine Rasse von Hexen lebte – telepathische Pseudohypnose, wissen Sie – oh, ich wette, es gibt kein Märchen und keine Aufschneiderei, die nicht irgendwo im Universum Wahrheit sein könnte.«
    Laird nickte. »Mhm«, antwortete er mit seiner eigenartig langsamen, weichen Stimme. »Ich habe einmal einen Dschinn aus einer Flasche gelassen.«
    »Hm? Und was passierte?«
    »Er hat mich umgebracht.«
    Ich wollte schon lachen, da sah ich ihn ein zweitesmal an und klappte den Mund wieder zu. Er sah mich nämlich todernst an. Das war nicht ein Pokergesicht, so wie bei einem guten Schauspieler, der einen hereinlegen will – nein, da war plötzlich ungeheures Leid hinter seinen Augen, und irgendwie mischte sich verdammt kalter Humor hinein.
    Ich kannte Laird nicht besonders gut. Niemand kannte ihn eigentlich. Die meiste Zeit war er draußen bei der galaktischen Vermessung, auf tausend irrlichternden Planeten, die nie für menschliche Augen bestimmt waren. Er kam seltener und für kürzere Besuche ins Sonnensystem zurück als irgend jemand sonst in seinem Beruf und hatte weniger als all die anderen über das zu sagen, was er fand.
    Ein hünenhafter Mann, einen Meter neunzig groß, mit dunklen, scharf geschnittenen Zügen und eigenartig strahlenden, graugrünen Augen, jetzt in mittleren Jahren, obwohl man das nur an seinen Schläfen bemerkte. Er war allen gegenüber recht höflich, aber er redete wenig und lachte nur selten. Alte Freunde, die ihn vor dreißig Jahren gekannt hatten, als er der munterste und schneidigste Offizier in der solaren Marine war, meinten, irgend etwas während der Revolte hätte ihn stärker verändert als das irgendein Psychologe für möglich halten wollte. Aber er hatte nie etwas darüber gesagt, hatte lediglich nach dem Krieg sein Patent zurückgegeben und war beim Vermessungsdienst eingetreten.
    Wir saßen ganz allein in einem Winkel der Bar. Die lunare Filiale des Explorers' Club hat ihr Gebäude außerhalb der Hauptkuppel von Selene Center, und wir saßen neben einem der großen Fenster, tranken centaurianische Martinis und fachsimpelten. Selbst Laird beteiligte sich, wenn ich auch annehme, daß er dies weniger aus gesellschaftlichem Bedürfnis tat, als wegen der Informationen, die er dabei bekommen konnte.
    Hinter uns war der lange, stille Raum fast leer. Vor uns bot uns das Fenster einen nahezu ungehinderten Ausblick auf die schiere Großartigkeit der Mondlandschaft mit ihren weit gespannten Felsspalten und Klippen, die an der Kraterwand in die Tiefe führten, bis zu den aufgesprungenen schwarzen Ebenen, auf die das gespenstische blaue Licht der Erde fiel. Über uns flammte der Weltraum, pechschwarze Nacht und Millionen Funken gefrorener Flammen.
    »Wie bitte?« sagte ich.
    Er lachte ziemlich humorlos. »Ich kann es Ihnen ja ruhig sagen«, meinte er. »Sie werden mir nicht glauben, und selbst wenn Sie es glauben würden, würde es auch nichts ausmachen. Manchmal erzähle ich die Geschichte – der Alkohol bringt mich dazu –, und dann fange ich an, mich an die alten Zeiten zu erinnern.«
    Er lehnte sich in seinem Sessel zurück. »Vielleicht war es gar kein richtiger Dschinn«, fuhr er fort. »Vielleicht eher ein Gespenst. Der Planet war verwunschen. Einmal waren sie groß, eine Million Jahre, ehe es auf der Erde Menschen gab. Ihr Reich umspannte die Sterne, und sie kannten Dinge, die die gegenwärtige Zivilisation noch

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