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Titan 21

Titan 21

Titel: Titan 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian W. Aldiss , Wolfgang Jeschke
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von deren physischem Aspekt, und setzte ihren Körper ein, um sich einen Vorteil – welchen Vorteil eigentlich? – für die Kinder zu verschaffen, die sie haben wollte. Davon abgesehen, hatte nichts für sie etwas zu besagen. Und wenn es darum ging, das Niedrigere mit dem Höheren zu verbinden, war sie sich selbst gegenüber ebenso grausam unnachsichtig, wie sie das ihm gegenüber war. Und doch begehrte er sie.
    »Ich glaube nicht, daß ich Sie liebe«, sagte sie. »Und wenn Liebe ausreicht, kann es sein, daß ich Sie trotz allem heirate. Aber Sie werden aufpassen müssen, von wem ich Kinder bekomme.« Sie schmiegte sich in seine Arme.
    Der rassische Unterschied war groß, und sie hatte ihn provoziert, aber ganz ihre Schuld war es nicht. Außerdem…
    Außerdem was? Sie hatte einen herrlichen Körper, der überlegene Kinder tragen konnte – und diese Kinder würden vielleicht die seinen sein.
    Er entwand sich ihr. Mit solchen Gedanken war er ebenso schlecht, wie sie das war. Waren sie alle so, jeder einzelne von ihnen, wenn sie ihrem höchsten Ziel entgegenkrochen, das sie sich vorstellen konnten? Indem sie über – nein, durch – jeden krochen, den sie zwingen, verführen oder heiraten konnten – immer weiter nach oben. Er hob die Hand, aber sein Zorn richtete sich gegen sich selbst.
    »Passen Sie auf die Nase auf!« sagte sie und drückte sich an ihn. »Sie haben Sie mir schon einmal gebrochen.«
    Er küßte sie mit plötzlicher Leidenschaft, und wußte er nicht, wie primitiv sie war.
    Das Experiment führte nicht gleich zu einem Ergebnis und wurde deshalb in gewissen Abständen wiederholt. Nach dem dritten Mal erstattete Firmon Bericht; er kam ins Zimmer, während Halden über den recht bescheidenen biologischen Daten brütete, die er über den unbekannten Vorfahren gesammelt hatte. In erster Linie beruhte das, was er zu berichten hatte, auf Vermutungen, die Statistiken enthielten keinerlei greifbare Tatsachen. Nach zweihunderttausend Jahren war nicht mehr viel vorhanden, mit dem man arbeiten konnte.
    Firmon kauerte sich nieder. »Es hat geklappt«, sagte er. »Vor ein paar Stunden habe ich drei erwischt.«
    Halden sah ihn an; er hatte gehofft, daß es nicht funktionieren würde. Es bereitete zwar Befriedigung, recht zu haben, aber lieber wäre ihm gewesen, mit etwas weniger Intelligentem zu tun zu haben. Vorsicht war eine Sache, die Scheu und die Raffinesse eines Lebewesens, das man nicht sehen konnte; aber Intelligenz war viel schwerer vorherzusagen.
    »Wo sind sie?« fragte er.
    »Hätten Sie sie sehen wollen?« Firmon schien überrascht.
    Halden seufzte; es war seine eigene Schuld. Firmon hatte einen ganz brauchbaren Verstand, aber er war nicht ausgebildet, ihn auch einzusetzen, und das machte mehr aus, als die meisten Leute glaubten. »Jedes Lebewesen, das schlau genug ist, um den Wert eines Messers schätzen zu können, ist es wert, daß man es allein schon deshalb studiert. Und das gilt ganz besonders, wenn es sich um Ungeziefer handelt.«
    »Ich werde die Verbrennungsschaltung ändern«, sagte Firmon. »Das nächstemal werden wir sie nur betäuben.«
    Die Einstellung der Falle wurde geändert und einige Tiere wurden gefangen. In physischer Hinsicht entsprachen sie ziemlich genau der Beschreibung, die Halden Taphetta gegenüber abgegeben hatte; kleine, vierbeinige Geschöpfe mit fleischigen Antennen. Als man sie sezierte, zeigte sich eine ziemlich große Gehirnkapazität, während Verhaltenstests auf eine Intelligenz deuteten, die etwas unter dem lag, was er angenommen hatte. Immerhin jedoch höher als ihm das bei einem Schädling lieb war, insbesondere, da das Lebewesen Hände besaß.
    Der biologische Mechanismus der Hände war einfach. Das Lebewesen benutzte die Rückseite der Vorderpfoten zum Gehen, ging also auf den Fingern, die fleischige Polster waren. Wenn es aufrecht saß, was es oft tat, erlaubte die Flexibilität der Gelenke, daß es die Vorderpfoten als Hände gebrauchte. Recht schwerfällig, aber da es einen Daumen besaß, konnte es Werkzeuge von der Art eines Messers gebrauchen.
    In dem Punkt hatte er einen Fehler gemacht – er hatte die Intelligenz geahnt, hatte aber nicht gewußt, daß es die Waffe benutzen konnte, die er in seine Reichweite gebracht hatte. Ein winziges Geschöpf mit einem Messer von drei Zentimetern Länge war nicht viel gefährlicher als das Lebewesen allein. Trotzdem gefiel ihm der Gedanke gar nicht, daß es sich frei im Schiff bewegen konnte.
    Man würde das

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