Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Titan 21

Titan 21

Titel: Titan 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian W. Aldiss , Wolfgang Jeschke
Vom Netzwerk:
Metallmesser gegen etwas anderes austauschen müssen. Die Techniker mußten irgendein Plastikmaterial aussuchen, das eine Weile eine scharfe Schneide behalten und dann im Laufe einiger Wochen abstumpfen würde. Unterdessen hatte er dem Lebewesen tatsächlich eine gefährliche Waffe gegeben – die Konzeption eines Werkzeugs. Es gab nur eine Möglichkeit, ihnen das wieder wegzunehmen – indem man sie ausrottete. Aber das würde warten müssen.
    Glücklicherweise war die Lebensspanne des Geschöpfes kurz, und seine Tragezeit noch kürzer. Die tatsächliche Austauschgeschwindigkeit war fast zu vernachlässigen. Indem es Intelligenz erlangte, war es in der Fruchtbarkeit etwas stiefmütterlich behandelt worden und stellte demzufolge überhaupt nur in der spezialisierten Umgebung dieses besonderen Schiffes eine Gefahr dar.
    Sie hatten Glück. Eine auch nur etwas höhere Fruchtbarkeit, und das Lebewesen hätte ihre Existenz bedrohen können. So wie die Dinge standen, würden sie das Schiff einfach gegen Ungeziefer behandeln lassen müssen, ehe es auf einem bewohnten Planeten landen konnte.
    Halden brachte dem Bänderichpiloten seine Erkenntnisse, und man beschloß nach einiger Diskussion, daß das Metallmesser durch eines aus Plastik ersetzt werden sollte. Ferner wurde entschieden, daß man einigen die Möglichkeit geben würde, mit der Waffe zu entkommen; schließlich wurde irgendein Anreiz benötigt, wenn das Geschöpf die Falle mehr als nur einige Male besuchen sollte. Außerdem – wenn Waffen vorhanden waren, bestand immer die Chance, daß es zur Kriegführung zwischen verschiedenen Gruppen kam. Vielleicht würden sie einander sogar ausrotten.
    Im Laufe der Zeit, während einiger Wochen, gingen die Schäden im Hydroponiksystem zurück; die Schädlinge waren unter Kontrolle. Man brauchte sich ihretwegen keine Sorgen mehr zu machen, sofern sie nicht wieder mutierten, was unwahrscheinlich war.
    Kelburn sah den Piloten mit gerunzelter Stirn an. »Wo sind wir jetzt?« fragte er mit argwöhnischem Blick.
    »Sie haben Zugang zu allen Instrumenten, also sollten Sie das wissen«, sagte Taphetta. Er saß zusammengekauert da, als wollte er jeden Augenblick losspringen. In Wirklichkeit aber atmete er ganz entspannt durch eine Million Luftöffnungen.
    »Ich weiß nicht. Meine Berechnungen zeigen einen Stern als hochgradig wahrscheinlich. Wir hätten ihn vor zwei Tagen erreichen sollen – aber wir sind immer noch weit von ihm entfernt.« »Stimmt«, gab Taphetta zu. »Unser Kurs zielt auf den Stern, den Sie an fünfter oder sechster Stelle in der Wahrscheinlichkeit aufführen würden.« Kelburn begriff, was der andere andeuten wollte. Alle taten sie das. »Dann wissen Sie, wo es ist?« fragte er, und sein Argwohn verschwand. »Nicht in dem Sinne, in dem Sie fragen. Nein, ich bin nicht sicher, ob es das ist, was Sie suchen. Aber es gab dort einmal eine große Zivilisation.«
    »Dann wußten Sie es und haben es uns nicht gesagt?«
    »Weshalb sollte ich?« Taphetta musterte ihn mit leichtem Staunen. »Ehe Sie mich eingestellt haben, hätte ich Ihnen das aus naheliegenden Gründen nicht gesagt, und anschließend… nun, Sie haben mich mit meiner ganzen Erfahrung und meinen Fähigkeiten engagiert, und die habe ich eingesetzt, um Sie auf kürzestem Wege hierher zu bringen. Ich hielt es nicht für notwendig, Ihnen vor der Ankunft etwas zu sagen. Ist das nicht richtig?«
    Daran war nichts auszusetzen; es ließ nur einmal mehr erkennen, wie völlig anders doch der Geist eines Alien arbeitete. Über kurz oder lang hätten sie den Ort gefunden, aber er hatte ihnen Monate erspart.
    »Wie ist es denn?« wollte Emmer wissen.
    Taphetta raschelte mit seinen Bändern. »Ich weiß nicht. Ich bin einmal hier in der Nähe vorbeigekommen und habe den Planeten nur von einer Seite gesehen.«
    »Und Sie haben nicht angehalten?« Emmer konnte das kaum glauben.
    »Weshalb sollte ich? Wir sind große Navigatoren, weil wir dieser Tätigkeit die ganze Zeit nachgehen. Wir würden nie sehr weit kommen, wenn wir jedesmal anhielten, um alles zu untersuchen, das interessant aussieht. Außerdem ist das in einer fremden Region gar nicht so klug, besonders wenn man ein unbewaffnetes Schiff steuert.«
    Das Problem würden sie nicht haben. Das Schiff war gut genug bewaffnet, um unzivilisierte Angreifer fernzuhalten, die erst in letzter Zeit die Epoche der Raumfahrt erreicht hatten, und nur solche Leute neigten dazu, Fremden gegenüber ungastlich zu sein.
    »Wann werden

Weitere Kostenlose Bücher