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Titan 23

Titan 23

Titel: Titan 23 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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eines.«
    Die beiden befanden sich im Innern des Schiffes, aber Greddar Klon öffnete nun die Tür. Er wies auf einen Hebel, der etwa ein Dutzend Fuß entfernt auf der Plattform zu sehen war. »Leg den Hebel um! Dann komm zurück – schnell!«
    Mason gehorchte. Als er in das Schiff zurückkehrte, fing er einen flüchtigen Blick des Meisters auf, der ihm seltsam verschleiert vorkam und wunderte sich. »Ich habe meinen ursprünglichen Projektor verbessert«, sagte der Zwerg. »Paß auf!«
    Völlig lautlos begann sich weißer Flammenschein zwischen den Spitzen der grünen Türme auszubreiten. Glühende Tentakel, wie Fetzen eines riesigen Vorhangs tanzten und flatterten, sie breiteten sich aus, schlossen den Abstand zwischen den Monolithen. Das grüne Licht verblaßte, zog sich zurück. In dem weißen Schein bewegten sich verzerrte Schatten grotesk an fernen Wänden.
    »Vorher habe ich mein Ziel in der Zeit nur vermutet. Jetzt kann ich es kontrollieren. Die Energie des Projektors wird auf dieses Schiff gelenkt und verleiht ihm die Kraft, sich durch die Zeit zu bewegen.«
    Inzwischen waren sie von einem dichten weißen Vorhang umgeben, der rings um die durchsichtigen Wände des Ovoids flammte. Mason blickte nach vorn.
    Da erlosch der Vorhang und verschwand.
    »Mein Experiment ist beendet«, verkündete Greddar Klon. »Es war erfolgreich.«
    Er berührte das Schaltbrett. »Nur ein Test noch. Wir werden uns in der Zeit nach rückwärts bewegen – einen Umlauf der Erde um die Sonne.«
    Das Schiff zitterte, schwankte. Und plötzlich senkte sich völlige Schwärze um sie, eine Schwärze, durch die unvorstellbare Energien vibrierten.
     
     
6. Kapitel
Schrecken in Al Bekr
     
    Ehe Mason wieder Atem holen konnte, wurde es schon wieder hell. Anscheinend hatte das Schiff sich nicht bewegt – und doch war die durch die durchsichtigen Wände sichtbare Szene eine völlig andere.
    Sie befanden sich nicht länger im Saal der Zwillingsmonolithe. Das Schiff hing vielleicht zwanzig Fuß über den Dächern einer fremdartigen, archaischen Stadt in der Luft. Es war das Al Bekr, das Mason kannte – ein Al Bekr wie es vor der Ankunft des Meisters gewesen war.
    Eine Stadt aus roh behauenem Stein und Lehmhütten, eine Stadt wie Babylon es vielleicht vor der Zeit seines Glanzes gewesen sein mochte – das chaldäische Ur vor seiner Vernichtung. Männer und Frauen bewegten sich ruhig in den Straßen. Bis jetzt hatten sie das Schiff, das über ihnen schwebte, noch nicht entdeckt.
    »Ich bin zufrieden«, sagte der Meister. »Ich kann den Zeitwechsel genau kontrollieren. Jetzt kehren wir zurück.«
    Wieder Dunkelheit. Und wieder wurde es hell, und sie blickten auf den Saal der grünen Türme hinaus. Greddar Klon ließ das Schiff in die Tiefe sinken.
    »Wann wirst du starten?« fragte Mason. Die kalten Augen musterten ihn prüfend.
    »Morgen. Am besten kehrst du jetzt in deine Kammer zurück und ruhst aus. Ich werde bald deine Hilfe brauchen.«
    Mason kehrte zu der sich öffnenden Tür zurück. Er sprang leichtfüßig hinunter und ging zu einer Tunnelmündung. Aber im Blick des Meisters war etwas gewesen, das ihn stutzig gemacht hatte. Er lauerte im Gang außer Sichtweite und wartete.
    Er brauchte auch nicht lange zu warten. Nur kurze Zeit später war eine leise Stimme zu hören.
    »Du hast mich rufen lassen, Greddar Klon.«
    Die Stimme Nirvors, der Silberpriesterin!
    »Alles ist bereit. Wir können starten«, lautete die Antwort des Meisters.
    Eine Pause. Dann sagte Nirvor: »Meine Leoparden. Ich muß sie holen.«
    Mason wischte sich über die Stirn. Greddar Klon plante also Verrat. Er beabsichtigte, mit Nirvor in die Zukunft zurückzukehren und Mason zurückzulassen. Nun – Mason wäre nicht ohne Alasa gegangen; und dann kam ihm der Gedanke: würde es so nicht am besten sein? Wenn Nirvor und Greddar Klon weg waren, konnte Alasa wieder in Al Bekr regieren.
    Und dann – was? Mason selbst würde zusammen mit Murdach, dem Mann aus der Zukunft, in diesem abgelegenen Zeitsektor bleiben müssen, ein Schiffbrüchiger der Zeit. Mason hatte zwar den Befehl erhalten, dem Meister so lange zu gehorchen, bis er von dem Sumerer hörte, aber dies war offenkundig ein Notfall.
    Wenn er nur Erech finden könnte! Aber er wußte nicht, wo er nachsehen sollte. Und als er sich gerade abwenden wollte, kam Nirvor zurück. Er schob sich vorsichtig nach vorne, hörte das leise Lachen der Priesterin und sah sie auch. Sie bewegte sich auf das Zeitschiff zu, begleitet von

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