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Titan 23

Titan 23

Titel: Titan 23 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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Mit blinder, unsinniger Wut schlugen sie auf die Metallwände ein.
    Murdach wandte sich mit weißem Gesicht dem Schaltbrett zu und jagte das Schiff in die Höhe. Gleich darauf senkte er es sachte auf der Plattform oben an den zwei Monolithen ab.
    »Dieser Hebel«, sagte er und deutete darauf. »Ist das der, den du bewegt hast?«
    Mason nickte. »Soll ich…«
    »Ja.«
    Der Archäologe öffnete die Eingangsluke, zwängte sich hinaus. Er blickte über den Plattformrand und sah, wie die Roboter in der Tiefe sich ziellos um die Säulensockel drängten. Dann schob er den Hebel vor und rannte zum Schiff zurück.
    Die vier warteten atemlos. Und dann tasteten weiße Flammen aus den Monolithen hervor. Lautlos breitete das weiße Feuer sich aus, die einzelnen Flammenzungen verschmolzen ineinander, bis sie von einem Meer blasser Flammen umgeben waren. Dann erlosch das Feuer.
    Einen Augenblick lang sagte keiner ein Wort.
    »Meinst du, es wird funktionieren?« fragte Mason mit unsicherer Stimme.
    »Das muß es!« Aber auch Murdachs Stimme klang nicht sehr überzeugt. Trotzdem wandte er sich wieder seinem Steuerpult zu und drehte vorsichtig an den Kontrollen. Obwohl Mason damit gerechnet hatte, empfand er trotzdem einen Schock, als Dunkelheit sie einhüllte.
    Dann wurde es wieder hell. Das Schiff hing über einer grünen Oase, in der Palmen einen Teich umstanden. Aus dem wolkenlos blauen Himmel brannte hell die Sonne herunter. Eine leere Wildnis aus Sand und Felsgestein umgab die Oase meilenweit.
    Und Alasa flüsterte: »Unsere Legenden berichten, daß Al Bekr einmal so war, vor langer, langer Zeit.«
    »Zu meiner Zeit gab es keine Oase«, sagte Mason. »Wir sind also in die Vergangenheit gereist.«
    »Dann werden wir jetzt wieder nach vorne reisen«, lächelte Murdach, dessen Augen nicht länger finster und kalt blickten. »Vor uns liegt die ganze Zeit.«
    »Bei den Göttern!« sagte der Sumerer heiser. »Das ist wahrhaft Zauberei!«
    Das Mädchen berührte Murdach am Arm. »Was ist mit meinem Volk? Die Roboter könnten die Bewohner Al Bekrs erschlagen.«
    »Nein. Ihre Energie muß in periodischen Abständen erneuert werden, sonst sind sie leblos und können sich nicht bewegen. Wenn Greddar Klon das nicht tut, laufen sie aus – verlieren ihre Lebenskraft. Dein Volk ist in Sicherheit, Alasa.«
    »Aber das kann man von meiner Epoche nicht sagen«, knurrte Mason. Langsam begann er zu begreifen, wie ungeheuer groß die Aufgabe war, die vor ihnen lag. Wie sollten sie Greddar Klon in der unendlichen Weite der Zeit finden – und falls es ihnen gelang, ihn zu finden, wie die Superwissenschaft des Meisters besiegen, die noch dazu vielleicht von den Kräften Dutzender zukünftiger Zivilisationen unterstützt wurde?
    Murdach schien seine Gedanken zu ahnen, denn er sagte: »Es ist für mich gar nicht schwer, Greddar Klon ausfindig zu machen. Sein Schiff verursacht eine Verwerfung im Raum‐Zeit‐Kontinuum, die unsere Instrumente entdecken können. Was dagegen den Kampf gegen ihn angeht – da würde ich mir zuerst gerne Hilfe beschaffen. Das können wir am besten in der fernen Zukunft. Es gibt doch dort ganz sicher irgendeine Waffe, mit der man den Meister vernichten kann!«
    Er berührte das Instrumentenbrett. Wieder hüllte Finsternis sie ein. Mason spürte, wie der weiche Körper des Mädchens sich an ihn schmiegte, und er legte schützend den Arm um sie. Der Sumerer fluchte leise und inbrünstig.
    Und das Schiff raste in die Zeit hinein, in das geheimnisvolle Dämmerlicht der Erde, raste blindlings unvorstellbaren Schrecken entgegen!
     
     
7. Kapitel
Im Abgrund der Zeit
     
    Licht kam. Sie hingen tausend Fuß über den schwarzen, mürrischen Wassern eines Meeres, das sich bis zum Horizont erstreckte. Nirgends war eine Spur von Land zu sehen. An einem schwarzen, sternenübersäten Himmel hing eine Kugel aus stumpfen Silber, unglaublich riesig. Ihr Umfang bedeckte ein Drittel des Himmels.
    Mason sagte erschüttert: »Der Mond – aber er ist so nahe, Murdach – zu nahe! Wie weit in die Zukunft sind wir gereist?«
    Murdachs Gesicht war blaß. Er blickte auf seine Instrumente, schob vorsichtig die Hand vor, zog sie wieder zurück. Dann sagte er zögernd: »Irgend etwas stimmt nicht. Ich wußte nicht…«
    »Stimmt nicht?« Der Sumerer stieß einen Fluch aus. »Du hast gesagt, du würdest diesen Höllenkarren meistern!«
    »Das – das dachte ich. Aber das ist sehr kompliziert – Greddar Klon kam aus einer technisch viel weiter

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