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Titan 23

Titan 23

Titel: Titan 23 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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Mason hineinging. Er wusch seine Wunden, so gut er konnte, und hüllte sich in einen Umhang, der sie vor den argwöhnischen Augen des Meisters verbergen würde. Dann entspannte er sich auf seinen Fellen.
    Er schlief, aber nicht lange. Der Roboter stand neben ihm, zupfte leicht an seinem Arm und drängte ihn aufzustehen. Eine Anwandlung von Angst erfaßte Mason. Hatte der Meister entdeckt, was geschehen war? Hatte Nirvor geredet?
    Nein – die Silberne Priesterin würde um ihrer selbst willen schweigen. Die Vernunft sagte Mason, daß der Meister unbarmherzig sein würde, wenn er erfuhr, daß Nirvor versucht hatte, den Mann zu töten, den Greddar Klon zu seiner Hilfe brauchte. Bemüht, sich gleichmütig zu geben, begleitete der Archäologe den Roboter in den Saal der großen Monolithe.
    Der Meister lag auf seinen Fellen. Er hielt Mason eine Flasche hin. »Trink!« schrillte seine Stimme. »Es ist keine Droge, eher Nahrung, die die Müdigkeitstoxine neutralisiert.«
    Mason trank. Im nächsten Augenblick war seine Müdigkeit wie verflogen.
    Der Meister erwähnte Alasas Flucht mit keinem Wort. Und Mason hielt es für unwahrscheinlich, daß er überhaupt davon erfahren hatte. Jetzt erhob er sich auf seinen krummen Beinchen.
    »Wir fangen jetzt an!«
    Und damit begann die Qual. Es war harte, grausame Arbeit; Masons Gehirn hatte noch nie so schnell arbeiten müssen, und trotz der belebenden Wirkung der Flüssigkeit begann sein Kopf bald zu schmerzen. Er konnte den größten Teil dessen, was er tat, nur ahnen, erinnerte sich aber an Erechs Anweisung und versuchte, sich das zu merken, was er und Greddar Klon taten.
    Nach den Anweisungen des Meisters bewegte er Hebel, drehte Räder und lenkte Lichtstrahlen auf riesige Maschinen. Hin und wieder machte er nach Diktat des Zwerges mit einem Stift Notizen auf ein kameraförmiges Gebilde, auf dem sich eine Rolle drehte – eine geheimnisvolle Art von Notizbuch. Und während Mason arbeitete, schlich sich langsam einiges Wissen in sein Gehirn. Er begann einige der Maschinen und Kräfte des Meisters von Al Bekr zu verstehen.
    Einige Male hatte er versucht, dem Zwerg irgendwelche Gegenstände zu reichen, und jedesmal gespürt, wie eine unsichtbare Wand seine Hände aufhielt – eine Energiewand, wie Greddar Klon erklärte, die ihn vor Gefahren schützte. »Ein Atomnetz, das meinen Körper bewacht, und durch dessen Lücken ich atmen kann, das man aber sonst nicht durchdringen kann – nicht mit Waffen und nicht mit Strahlen.« Die kalten Augen musterten Mason leidenschaftslos.
    Der Archäologe erinnerte sich an den Speer, der von diesem unsichtbaren Panzer abgeprallt war, und begriff, wie notwendig er war. Dann bemerkte Mason während der Arbeit einige der durchsichtigen eiförmigen Gebilde, ähnlich dem, der Alasas Gefängnis gewesen war. Einige waren groß, an die zwanzig Fuß lang. »Ich benutze sie, um damit durch die Luft zu reisen, wenn ich Al Bekr verlassen muß«, sagte der Zwerg.
    Mason erfuhr auch, daß man den Luftdruck im Inneren dieser Ovoide regeln konnte – ihn steigern oder reduzieren. Er merkte sich das gut, obwohl ihm im Augenblick die Bedeutung des Gerätes noch nicht klar war.
    »Ich habe den Barbaren von Al Bekr Annehmlichkeiten geliefert, die sie noch nie zuvor kannten«, sagte Greddar Klon. »Natürlich habe ich die Stadt in erster Linie zu meinem eigenen Nutzen gebaut, während ich an meinem Projektor tätig war. Aber sie werden sie auch dann noch haben, wenn ich nicht mehr hier bin, obwohl sie die Maschinen nicht werden bedienen können. Komm jetzt!«
    Er ging voraus, zu einem der Ovoide – einem zwanzig Fuß langen Gebilde aus undurchsichtigem, silbernen Metall. Greddar Klon drückte einen Knopf, und eine scheibenförmige Tür schwang beiseite. Er bedeutete Mason einzusteigen und folgte ihm. Als er sich dem Instrumentenbrett zuwandte, beobachtete Mason sorgfältig alles, was der Zwerg tat. Die Wände des Schiffes schimmerten, verblaßten – wurden schattenhaft, durchsichtig. Das Ovoid hob sich, stieg in die Lüfte.
    Schnell rasten sie an den mächtigen Säulen entlang nach oben. Ganz oben war zwischen ihnen eine Plattform errichtet, auf der das Schiff nun landete. In schwindelnder Höhe über dem Boden setzten sie ihre Arbeit fort, nahmen komplizierte Schaltungen und Berechnungen vor, die Mason nach besten Kräften zu begreifen versuchte. Und dann verkündete der Zwerg mit immer noch völlig gefühlloser Stimme: »Wir sind fertig. Jetzt bleibt nur noch

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