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Titan 23

Titan 23

Titel: Titan 23 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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fortgeschrittenen Welt als ich.«
    »Wir sind doch nicht…« Mason war seltsam kalt, als er die Frage stellte. »Wir sind doch nicht hier – ich meine, wir können doch wieder zurück, oder?«
    Murdachs Lippen wurden schmal. Er griff nach einem Hebel, seine schlanken Finger tanzten über das Schaltbrett. Nichts geschah.
    »Eine Weile doch«, sagte er schließlich. »Ich kann die Maschine nicht in die Zeit schicken. Aber ich werde bald wissen, was hier nicht stimmt. Zumindest glaube ich das.«
    Alasa lächelte, wenn auch ihre Augen angsterfüllte goldene Höhlen waren. »Dann tu dein Bestes, Murdach! Je eher das gelingt, desto schneller werden wir den Meister finden.«
    »Nein, nein«, widersprach Murdach ungeduldig. »Wir werden Greddar Klon in einem bestimmten Zeitsektor finden. Ob wir jetzt beginnen oder in einer Stunde oder in fünfzig Jahren, macht keinen Unterschied.«
    »Fünfzig Jahre!« Erechs scharfe Züge wirkten plötzlich besorgt. »Und in der Zwischenzeit – wovon sollen wir leben? Was werden wir essen?«
    Zehn Stunden später kam die Frage erneut auf. Murdachs und Masons Augen waren von den vielen Berechnungen gerötet, und ihre Gesichter wirkten abgehärmt. Schließlich meinte Murdach: »Ich weiß nicht, wie lange das noch dauern wird. Am besten, wir suchen uns etwas zu essen. Schlimm, daß wir nichts mitgenommen haben.«
    »Und wo?« fragte der Sumerer. Er warf einen vielsagenden Blick auf die endlose Wasserwüste und den von einem gigantischen Mond erfüllten Himmel. »Ich glaube Ran, die Göttin der Nordmänner, hat diese Welt für sich alleine beansprucht. Die Meeresgöttin…«
    »Da wird Land sein«, sagte Mason ziemlich hoffnungslos, während Murdach das Schiff durch die Lüfte steuerte. »Wenn wir nur weit genug fliegen.«
    Aber bis zur Küste war es weit – einer flachen, kahl wirkenden Ebene aus grauem Sand, die vom ewigen Wirken von Wind und Wellen zu horizontaler Monotonie erodiert war. Nirgends waren Berge zu sehen, nur das erdrückend kahle Land, das sich bis zum dunklen Horizont erstreckte. Und nirgends Leben. Keine Tiere, keine Vegetation, eine fröstelnde Leere, die kein Ende zu haben schien. Die schreckliche Verlassenheit jagte Mason einen Schauder über den Rücken.
    »Ist dies das Ende?« fragte er sich mit halblauter Stimme. »Das Ende der Erde?«
    Alasa fühlte seine Stimmung, auch wenn sie nicht begriff, was sie ausgelöst hatte. Sie trat neben ihn, und ihre schlanken Finger umfaßten seinen Arm. »Wir werden Nahrung finden«, sagte sie. »Irgendwo.«
    »Wegen Wasser brauchen wir uns jedenfalls keine Sorgen zu machen«, knurrte er. »Das läßt sich leicht destillieren. Und dann…«.
    »Heb!«
    Erech stieß plötzlich einen Schrei aus und deutete mit blitzenden Augen nach unten.
    »Menschen – seht ihr? Dort…«
    Unter ihnen, etwas links von dem dahinschwebenden Schiff, war eine ausgezackte Vertiefung in der Ebene. Und um die Bodenspalte herum bewegte sich etwas, war Leben – undeutlich zu erkennende Gestalten, die im unveränderten silbernen Dämmerlicht einer sterbenden Erde geschäftig waren.
    »Menschen?« flüsterte Murdach. »Nein…«
    Es waren auch keine Menschen. Als das Schiff sich auf sie heruntersenkte, konnte Mason die Gestalten der fremdartigen Geschöpfe ausmachen. Sie wirkten zwar unbestimmt menschenähnlich, und doch war an diesen Bewohnern einer sterbenden Welt etwas eigenartig Fremdes.
    »Wollen wir landen?« fragte Murdach.
    Mason nickte. »Warum nicht. Wenn sie sich als unfreundlich erweisen, können wir ja immer noch verschwinden.«
    Das Fahrzeug setzte fast ohne Stoß neben der Bodenspalte auf. Es war deutlich zu erkennen, daß die fremden Geschöpfe beunruhigt waren. Sie zogen sich hastig und verwirrt zurück, und dann trat eine Gruppe von vieren vorsichtig vor. Durch die durchsichtigen Wände musterte Mason sie interessiert.
    Sie waren vielleicht acht Fuß groß und bewegten sich verblüffend schnell auf einem Gewirr von Tentakeln. Weitere Tentakel hingen von ihrem dicken, sich nach unten zu verjüngenden Rumpf herab. Ihr Kopf war klein, rund und ohne Gesichtszüge – ein glatter Knopf, der mit schimmernden Schuppen bedeckt war. Rosafarbene blasse Haut bedeckte sie, die in keiner Weise an menschliches Fleisch erinnerte.
    »Das sind – Pflanzen!« sagte Murdach.
    Pflanzenmenschen! Die Bewohner dieses fernen Zeitsektors! Doch die Evolution müht sich darum, alle Lebensformen zur Perfektion zu entwickeln, sie ihrer Umgebung so gut wie möglich

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