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TITAN 8

TITAN 8

Titel: TITAN 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne SF Classics
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mich noch ganz krank. Sorge wenigstens dafür, daß er etwas leiser redet.«
    »Betet er immer noch?« fragte McReady.
    »Ja«, bestätigte Clark. »Seit vier Stunden betet er ununterbrochen. Wenn es ihn erleichtert – ich störe mich nicht am Beten selbst, aber daran, daß er Psalme und Hymnen singt und die Gebete laut hinausschreit. Er glaubt, daß Gott bis in unseren Maulwurfshügel hineinhören kann.«
    »Das kann Gott wohl kaum«, meinte Barclay. »Sonst hätte er uns schon lange dabei geholfen, dieses Ungeheuer zu vernichten.«
    »Wenn er nicht bald die Schnauze hält, werde ich an ihm den Test ausprobieren, den du vorgeschlagen hast«, sagte Clark grimmig. »Wenn man ihm eine Axt in den Kopf rammt, dürfte das Ergebnis wohl genauso gut sein, wie wenn man ihm eine Kugel ins Herz schießt.«
    »Koche du lieber weiter. Ich werde sehen, was ich tun kann. Vielleicht gelingt es mir, ihn zu beruhigen.« McReady schlurfte müde zu der Ecke, die Copper als Apotheke eingerichtet hatte. Drei große Kästen aus rohen Brettern, von denen zwei verschlossen waren, bildeten die Vorratskammer für die Medikamente des Lagers. Vor zwölf Jahren hatte McReady seinen Doktor in Medizin gemacht und als Internist zu arbeiten begonnen, hatte sich dann aber der Meteorologie verschrieben. Copper war ein ausgezeichneter Mediziner, der seinen Beruf von der Pike auf gelernt hatte und auch die neuesten Forschungsergebnisse berücksichtigte. Mehr als die Hälfte der Medikamente in den Kästen waren McReady völlig unbekannt, und von vielen anderen hatte er ihr Anwendungsgebiet vergessen. Hier hatte er keine umfangreiche Fachbibliothek zur Hand, keine medizinischen Journale, aus denen er sein Wissen hätte auffrischen können. Die wenigen Bücher, die Copper mit hierhergebracht hatte, halfen ihm kaum weiter. Jedes Buch mußte auf dem Luftweg hierher transportiert werden, Bücher sind schwer, und der Etat der Expedition war begrenzt gewesen.
    McReady versuchte es mit einem Barbiturat. Barclay und Van Wall begleiteten ihn. Niemand durfte sich jetzt irgendwo in Big Magnet allein aufhalten.
    Als sie zurückkamen, hatte Ralsen den Schlitten beiseite gelegt, und die anderen hatten ihr Pokerspiel beendet. Clark gab das Essen aus. Das Klicken der Löffel gegen die Teller und die Essensgeräusche waren die einzigen Anzeichen dafür, daß es noch Leben in der Station gab. Als die drei zurückkamen, sagte niemand ein Wort, aber die Männer blickten sie alle fragend an, während sie methodisch weiterkauten.
    Plötzlich erstarrte McReady. Mit harter, abgehackter Stimme schrie Kinner eine Hymne in die Welt hinaus. Mit verzerrtem Grinsen sah er Van Wall an und schüttelte den Kopf. »O nein!«
    Van Wall fluchte erbittert und setzte sich dann zu Tisch. »Wir müssen uns die Ohren zustopfen, bis ihm die Stimme versagt. Schließlich kann er ja nicht ewig so weiterschreien.«
    »Er hat eine blecherne Kehle und einen eisernen Kehlkopf«, sagte Norris wütend. »Wenn ihm der Hals nicht verrostet, wird er bis zum Jüngsten Tag so schreien.«
    Die Männer schwiegen. Zwanzig Minuten lang aßen sie, ohne dabei nur ein einziges Wort zu sprechen. Dann sprang Connant in hellem Zorn auf. »Ihr sitzt da wie versteinerte Götzen. Schweigt nur vor euch hin. Aber eure Augen! Der Ausdruck eurer Augen. Sie rollen wie Glasmurmeln, die über einen Tisch kullern. Sie zwinkern und blinzeln und starren – und flüstern. Könnt ihr nicht einmal irgendwo anders hinschauen?
    Hör mal, Mac, du hast doch jetzt das Kommando. Du kannst doch anordnen, daß für den Rest der Nacht Filme gezeigt werden. Wir haben doch noch einige, die wir uns aufsparen wollten. Wofür eigentlich? Wer soll sie sich noch ansehen? Wir sollten uns die Filme ansehen, solange wir das noch können, dann starren wir uns wenigstens nicht mehr gegenseitig an.«
    »Eine gute Idee, Connant. Ich für meinen Teil wäre durchaus dafür.«
    »Und dreht den Ton so laut auf, wie es nur eben geht. Vielleicht werden dann die ewigen Hymnen übertönt«, schlug Clark vor.
    »Aber dreht das Licht nicht ganz ab«, sagte Norris leise.
    »Wir werden das Licht löschen«, widersprach McReady, »und alle unsere Zeichentrickfilme zeigen. Ihr habt doch nichts dagegen, wenn ich auch die alten noch einmal vorspiele?«
    »Na, herrlich – Onkel Donald und die Panzerknackerbande in der Antarktis. Das wird unsere Stimmung etwas aufhellen.« McReady drehte sich nach dem Mann um, der das gesagt hatte. Es war Caldwell, ein schlanker

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