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Titanen-Trilogie 01 - Das Erbe der Titanen

Titanen-Trilogie 01 - Das Erbe der Titanen

Titel: Titanen-Trilogie 01 - Das Erbe der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Spiel.«
    »Der Tag, an dem mich ein Mann mit irgendeiner Waffe besiegt«, sagte Sol ernst, »ist der Tag, an dem ich zum Berg gehe.« Er nahm seine Keule und trat in den Ring.
    »Der Herr selbst!« rief Bog, als er ihn erkannte. »Guter Kampf?«
    »Er hat nicht mal Bedingungen gestellt«, knurrte Tyl. »Das wird bloß ein Kampf Mann gegen Mann!«
    »Guter Kampf«, sagte Sol und trat in den Ring.
    Sos stimmte ihm bei. Es war eine sträfliche Verschwendung, Sol in dem ungestümen Streben nach einem Reich in den Ring zu lassen, wenn es um weniger als einen ganzen Stamm ging. Ein Unfall war ja nicht auszuschließen. Doch hatten sie schon länger merken müssen, daß ihr Anführer jetzt andere Dinge im Kopf hatte als sein Reich. Sol wollte seine Männlichkeit durch Kampfkraft unter Beweis stellen. In diesem Punkt durfte er nicht den leisesten Zweifel aufkommen lassen, auch nicht bei sich selbst. Er hatte sein Training regelmäßig betrieben und seine Körper in Form gehalten.
    Vielleicht konnte ihm nur ein Waffenloser wie Sos nachfühlen, wie tief die Narben jenes anderen Mangels reichten.
    Bog stürzte sich mit seinem typischen Windmühlenangriff auf den Gegner. Sol parierte und wich gekonnt aus. Bog war weitaus größer, doch Sol war flinker und parierte die gefährliche Schwünge, bevor sie zu voller Wucht gediehen waren. Er duckte sich unter einem Hieb und erwischte mit jedem kurzen präzisen Schlag, den Sos bei ihm schon kannte, Bog seitlich am Kopf. In Sols Hand war die Keule keine plumpe oder gar langsame Waffe.
    Der Riese nahm den Schlag hin, ohne ihn zu bemerken. Er holte, ohne zu zögern, wieder aus und lächelte dabei. Sol mußte rücklings ausweichen und sehr geschickt agieren, um nicht aus dem Ring gedrängt zu werden. Bog setzte ihm hart zu.
    Sols Strategie war denkbar einfach. Er sparte Kraft und ließ den anderen nutzlos Energie verschwenden. Wenn sich eine Blöße in der Deckung bot, schlug er mit der Keule zu, traf Kopf, Schulter oder Bauch und schwächte den Gegner damit noch mehr. Das war eine gute Taktik - nur ließ Bog sich eben nicht schwächen. »Gut!« grunzte er, wenn Sol getroffen hatte, und holte von neuem aus.
    Eine halbe Stunde verging, während der ganze Stamm sich staunend um die Arena sammelte. Sie alle kannten Sols Können. Bogs nicht erlahmende Kraft war ihnen ein Rätsel. Die Keule war eine massive Waffe und schien mit jedem Schwung schwerer zu werden. Längere Handhabung ließ den Arm unweigerlich ermatten, doch Bog wurde weder langsamer noch zeigte er Ermüdung. Woher kam seine Ausdauer?
    Sol hatte die Abwartemethode satt. Er ging zum Angriff über. Jetzt schlug er ähnlich wie Bog um sich und zwang den Größeren zu Defensivmaßnahmen. Diese sah man bei Bog jetzt zum erstenmal. Bis jetzt hatte man nur gesehen, daß Bog keine Verteidigung kannte, weil er sie nie gebraucht hatte. Es zeigte sich, daß er in der Verteidigung ungeübt war und mit voller Wucht einen Schlag seitlich an den Hals bekam.
    Sos rieb sich mitfühlend den Nacken, als er sah, daß Bog vor Schmerz zusammenzuckte. Der Schlag hätte ihn für den Rest des Tages außer Gefecht setzen können. Das war jedoch nicht der Fall. Bog zögerte momentan, schüttelte den Kopf und grinste. »Gut!« sagte er und schwang mächtig seine eigene Waffe.
    Sol kam ins Schwitzen und mußte wieder Verteidigungsstellung beziehen. Erneut wehrte er Bog mit intelligenten Manövern ab, während der Riese den Angriff so wild vorantrieb wie vorhin. Sol hatte am Kopf und am Rumpf noch nichts abbekommen. Seine Verteidigung war viel zu gekonnt, als daß der Gegner sie hätte durchdringen können. Doch war er nicht imstande, Bog ins Wanken zu bringen oder in die Knie zu zwingen.
    Nach einer weiteren halben Stunde versuchte er es noch einmal, ohne Erfolg. Bog schienen Verletzungen nichts auszumachen. Jetzt mußte sich Sol mit einer Hinhaltetaktik zufriedengeben.
    »Was ist der Rekord für Keule gegen Keule?« fragte einer.
    »Vierunddreißig Minuten«, antwortete ein anderer.
    Der Zeitnehmer, den Tor aus der Herberge entliehen hatte, zeigte auf hundertvier Minuten. »Unmöglich, dieses Tempo unbegrenzt beizubehalten«, sagte er.
    Die Schatten wurden länger. Der Kampf dauerte an.
    Sos, Tyl und Tor besprachen sich mit den anderen Ausbildern. »Die machen womöglich weiter, bis es dunkel wird!« rief Tor ungläubig aus. »Sol wird nicht aufgeben wollen, und Bog weiß gar nicht, wie man aufgibt!«
    »Wir müssen den Kampf abbrechen, bevor beide tot

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