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Titanen-Trilogie 01 - Das Erbe der Titanen

Titanen-Trilogie 01 - Das Erbe der Titanen

Titel: Titanen-Trilogie 01 - Das Erbe der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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sofort.« Sie lächelte ihm zu, als wäre er kein zausbärtiger, schmutzverkrusteter Wilder mit einem gesprenkelten Vogel auf der Schulter.
    Er erwiderte diese Geste, obwohl er wusste, daß ihr Lächeln nur Routine war. Dann durchschritt er die Tür zum Nebenzimmer.
    Der Direktor kam zur Begrüßung hinter seinem Schreibtisch l
    hervor. »Ja, natürlich erinnere ich mich! Absolvent aus dem Jahre 107. Sie sind damals hiergeblieben, um mit dem Schwert zu üben, nicht wahr? Wie nennen Sie sich jetzt?«
    »Sos.«
    Jones wusste das bereits und wollte ihm nur die Möglichkeit geben, die Änderung zu erklären. Sos ergriff diese Gelegenheit nicht sofort, und der in solchen Angelegenheiten sehr versierte Direktor kam ihm wieder zu Hilfe.
    »Sos! Schöner Brauch, diese Namen mit den drei Buchstaben! Möchte wissen, woher die Sitte stammt. Nehmen Sie Platz, Sos, und erzählen Sie mir alles. Woher haben Sie das Vögelchen? Das ist ein echter Spottsperling, wenn mich mein Blick für die Fauna des Ödlandes nicht trügt.« Seine Stimme nahm einen sehr sanften väterlichen Ton an. »Ihr habt Euch in gefährlichen Gegenden bewegt, Krieger! Seid Ihr gekommen, um zu bleiben?«
    »Ich weiß nicht. Ich glaube nicht. Ich - ich weiß nicht, wo im Augenblick meine Interessen liegen.«
    Wie schnell er doch in der Gegenwart dieses Mannes wieder zum Jüngling wurde!
    »Ihr könnt Euch nicht klar darüber werden, ob Ihr gesund oder irr seid«, sagte Jones und lachte entwaffnend. »Ich weiß, es ist eine schwere Entscheidung. Manchmal wünschte ich mir auch, ich könnte alles hinwerfen und eine der herrlichen Waffen ergreifen - Sie haben doch niemanden getötet, hoffe ich?«
    »Nein. Nicht direkt jedenfalls«, sagte er, eingedenk des Dolchkämpfers Nar und Tyls, der ihn exekutiert hatte. »Ich habe nur einige Male gekämpft. Immer um unbedeutende Dinge. Das letzte Mal um meinen Namen.«
    »Ach, ich verstehe! Um mehr also nicht?«
    »Vielleicht auch um eine Frau.«
    »Ja. Das Leben ist auch in der einfachen Welt nicht immer ganz einfach. Wenn Sie mir genauer . . .«
    Sos berichtete von seinen Erlebnissen und überwand schließlich die emotionalen Hemmungen, während Jones mitfühlend zuhörte. »Ich verstehe«, sagte der Direktor zum Schluß. »Sie haben also ein Problem.« Er sann einen Augenblick nach und drückte dann auf die Taste der Sprechanlage. »Miß Smith, würden Sie die Kartei eines gewissen Sol heraussuchen? S-O-L.
    Wahrscheinlich letztes Jahr - nein, vor zwei Jahren. Westküste. Danke.«
    »Hat er eine Schule besucht?« Diese Idee war Sos eigentlich noch nie gekommen.
    »Hier sicher nicht. Doch haben wir auch andere Ausbildungsstätten, und es sieht ganz so aus, als habe er auch Unterricht genossen. Miß Smith wird es mit Hilfe des Computers überprüfen. Vielleicht finden wir einen Hinweis auf den Namen.«
    Sie warteten einige Minuten. Sos fühlte sich immer unbehaglicher, als ihm einfiel, daß er sich vor dem Besuch der Schule eigentlich hätte waschen sollen. Die Irren waren Schmutzfetischisten - sie entfernten ihn immer wieder. Vielleicht deswegen, weil sie innerhalb ihrer Gebäude und Maschinen lebten, wo ein schlechter Geruch leicht zur Plage wurde.
    »Das Mädchen«, sagte er, um die Zeit zu überbrücken . . . »Miß Smith - ist sie eine Studentin?«
    Jones lächelte wohlwollend. »Jetzt nicht mehr. Sie dürfte ein Jahr älter sein als Sie. Ganz sicher wissen wir es nicht, weil man sie vor einigen Jahren als Wilde in der Nähe des Strahlengebietes aufgelesen hat und wir ihre Herkunft nie feststellen konnten. Sie wurde bei einer anderen Einheit unterrichtet. Ihre Verhaltensweise ist wechselvoll. Innerlich ist sie noch immer eine Nomadin, doch sonst ist sie einigermaßen gebildet und brauchbar.«
    Man konnte sich kaum vorstellen, daß dieses kultiviert erscheinende Wesen im Wald geboren war, obwohl er selbst dasselbe Schicksal erlebt hatte. »Beziehen Sie wirklich alle Leute aus . . .«
    »Aus der wirklichen Welt? Fast alle. Ich war vor dreißig Jahren selbst Schwertträger.« - »Sie? Ein Schwertträger?«
    »Ich nehme an, Ihr Erstaunen ist als Kompliment aufzufassen. Ja, ich habe im Ring gekämpft. Sie sehen . . .«
    »Dr. Jones, ich hab's«, sagte die Sprechanlage. »S.O.L. Soll ich vorlesen?«
    »Bitte.«
    »Sol, angenommener Name für ein verstümmeltes Findelkind. Transplantation der Hoden. Insulintherapie. Umfassende manuelle Ausbildung, aus dem Waisenhaus in San Francisco B 107 entlassen. Möchten Sie weitere

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