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Titanen-Trilogie 01 - Das Erbe der Titanen

Titanen-Trilogie 01 - Das Erbe der Titanen

Titel: Titanen-Trilogie 01 - Das Erbe der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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war er Sos, das Lasso.
    Damals hatte er im Ring zum Vergnügen, um Ruhm und die Entscheidung kleinerer Meinungsverschiedenheiten gekämpft. Jetzt kämpfte er, um seine Technik zu vervollkommnen. Damals hatte er die Frauen genommen, wie es sich eben ergab. Jetzt träumte er nur von einer.
    Die blonde Miß Smith hatte etwas an sich, das ihn unter anderen Umständen neugierig gemacht hätte. Erstens war sie gebildet. Bildung war in der Nomadenwelt selten anzutreffen. Sicher, sie gehörte jetzt zu den etablierten Irren - doch wäre sie bestimmt mit ihm gekommen, wenn er sie darum gebeten hätte. Soviel war ihm klar geworden. Er hatte sie nicht gefragt. Und jetzt war er im Zweifel, ob er damit nicht einen Fehler begangen hatte.
    Er dachte an Sola, und sofort waren alle anderen Phantasiebilder weggefegt. Wo befand sich Sols Stamm wohl jetzt? Er hatte keine Ahnung. Er konnte nur losziehen, bis er zufällig etwas von dem Stamm erfuhr, und dessen Spur dann folgen, bis er den Stamm eingeholt hatte. In der Zwischenzeit mußte er seine Kampftechnik verbessern. Jetzt hatte er eine Waffe. Mit ihr wollte er sich eine Braut erringen.
    Es war Vorfrühling, und die Knospen rundeten sich. Wie immer um diese Jahreszeit brachten die Männer ihre Familien zu den Herbergen, weil sie in den stürmischen Nächten keine Zelte mehr aufstellen wollten. Auch die jungen ledigen Mädchen fanden sich ein und versuchten, sich einen Krieger zu erobern. Sos mengte sich kameradschaftlich unter diese Gruppe, schlief wenn nötig, auf dem Boden und weigerte sich, eine Schlafkabine mit einem Mädchen zu teilen, wenn er sich deswegen von seinem Armreif trennen mußte. Er unterhielt sich mit den Männern über verschiedene Themen. Sols Stamm? Nein - niemand wusste von seinem gegenwärtigen Aufenthalt, obwohl man Gerüchte gehört hatte. Ein großer Stamm - an die tausend Krieger. Vielleicht sollte er einen der Anführer fragen. Die wussten gewöhnlich Bescheid.
    Am zweiten Tag der Wanderschaft ließ sich Sos in einen Kampf um die Ehre mit einem Stangenkämpfer ein. Der Mann hatte bezweifelt, daß ein Stück Seil als Waffe angesehen werden konnte. Sos hatte ihm freundlich eine Probe angeboten. Neugierige Gaffer sammelten sich, als die zwei den Ring betraten.
    Durch intensives Training hatte Sos erreicht, daß sein Körper in besserer Verfassung war als je zuvor. Er war vor zwei Jahren der Meinung gewesen, in seiner vollen Blüte gestanden zu haben. Doch inzwischen hatte sich seine Statur verändert. Er war breiter geworden und sehniger. Er war jetzt ein muskulöser, solide gebauter Mann von beträchtlicher Körperkraft. Manchmal fragte er sich, ob er von der Strahlung etwas abbekommen hatte und sie auf diese Weise ihre Wirkung zeigte.
    Körperlich war er also fit. Doch war es schon lange her, seitdem er den Ring mit einer Waffe betreten hatte. Seine Händel wurden feucht. Plötzlich fühlte er sich seiner selbst nicht mehr sicher. Konnte er überhaupt noch kämpfen? Er mußte. Alle seine Hoffnungen gründeten darauf, daß er sich im Ring wieder bewährte.
    Sein Lasso war eine dünne Metallschnur, über sechs Meter lang, an jedem Ende mit einer Kappe versehen und mit Gewichten beschwert. Unterwegs trug er es um seine Schultern geschlungen. Es wog etliche Pfund.
    Dummerchen hatte gelernt, das Lasso genau zu beobachten. Sos machte einige Windungen locker und hielt eine lose Schlinge in der Hand, als er seinem Gegner gegenübertrat. Dummerchen flüchtete sich eilends auf einen Baum. Die zwei Stangen blinkten, als der andere angriff. Die rechte Stange zielte nach Sos' Kopf, während die linke in Abwehrhaltung gehalten wurde. Sos sprang beiseite und zog sich an den Rand des Ringes zurück. Seine Nervosität wich, als der Kampf begann. Er spürte, daß er in Form war. Sein Seil zischte vor, als sich der Mann wieder näherte, und umschlang das Gelenk des anderen. Ein Zug am Seil, und der Stangenkämpfer wurde taumelnd nach vorne gezogen.
    Sos machte eine Handbewegung, und das Lasso war wieder lose. Es schnellte zurück in seine abwartende Hand. Wieder ging sein Gegner auf ihn los und teilte rasche Hiebe mit beiden Stangen aus, so daß ein Wurf mit der Lassoschlinge das Stangenpaar nicht gefährden konnte. Sos ließ diesmal die Schlinge über den Nacken des Gegners gleiten, duckte sich und sprang wieder außer Reichweite. Die Schlinge wurde fest zusammengezogen und würgte den Mann. Er war hilflos und fiel auf die Knie.
    Wieder ein Zug am Lasso, und der Gegner war

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