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Titanen-Trilogie 01 - Das Erbe der Titanen

Titanen-Trilogie 01 - Das Erbe der Titanen

Titel: Titanen-Trilogie 01 - Das Erbe der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Standardtypen!« - »Das kommt doch auf das gleiche hinaus - oder?«
    »Keinesfalls. Es hat im Laufe der Erdgeschichte Hunderte von Waffen gegeben. Aus praktischen Gründen haben wir uns auf sechs beschränkt. Wir können aber auch Prototypen nicht standardisierter Waffen herstellen. Falls deren Beliebtheit steigen sollte, könnten wir dann die Massenproduktion aufnehmen. Sie, zum Beispiel, haben das gerade Schwert mit Korbgriff geführt - dem mittelalterlichen Modell nachgebildet, aber natürlich verbessert. Es gibt daneben auch noch das Krummschwert und das Florett zum Fechten. Das Florett sieht lange nicht so eindrucksvoll aus wie das Schwert, ist aber auf begrenztem Raum - wie zum Beispiel im Ring - eine viel tödlichere Waffe. Wir könnten . . .«
    ». . . Ich habe dem Schwert in allen seinen Formen abgeschworen. Ich möchte nicht mit Definitionen Haarspalterei treiben.«
    »Das habe ich mir gedacht. Also fällt jede Variation von Klinge, Keule oder Stock weg, nicht wahr?« - »Ja.«
    »Und Pistolen - überhaupt Schußwaffen jeder Art und Bumerange kommen ebenfalls nicht in Frage. Alles was man aus der Distanz verwendet und was nicht reine Muskelkraft erfordert. Für die Jagd lassen wir nur Pfeil und Boden zu. Der Bogen ist aber für den Ring nicht geeignet.«
    »Damit hätten wir alle Waffengattungen durch.«
    »Aber nein! Der Mensch ist sehr erfinderisch, besonders wenn es um Methoden der Vernichtung geht. Nehmen Sie zum Beispiel die Peitsche, die man für gewöhnlich als Züchtigungsmittel verwendet, die aber auch als Waffe sehr wirksam ist. Ein langer, dünner Riemen an einem kurzen Griff. Damit kann man aus der Entfernung mit einer kleinen Handbewegung einem Mann das Hemd vom Rücken fetzen, seinen Arm treffen, ihn aus dem Gleichgewicht bringen oder ihm ein Auge ausschlagen. In geübter Hand eine gräßliche Waffe!«
    »Wie schützt sie gegen einen Keulenschlag?«
    »Genauso wie beim Dolch, fürchte ich. Der Peitschenträger muß der Keule ausweichen.«
    »Ich möchte mich verteidigen und selbst angreifen können.«
    Sos wurde immer zuversichtlicher, daß für ihn doch eine geeignete Waffe existierte. Er hatte nicht gedacht, daß Jones von den praktischen Seiten des Lebens so viel wusste. War es nicht ein Wunder, daß ihn sein Weg hierhergeführt hatte?
    »Wahrscheinlich müssen wir improvisieren«, sagte Jones und spielte mit einem Stück Schnur zwischen seinen Fingern. »Ein Netz wäre eine gute Defensivwaffe, aber . . .« Sein Blick war noch immer auf die Schnur gerichtet, seine Miene aufmerksam. »Das . . . könnte es sein!« - »Eine Schnur?«
    »Die Garotte. Ein Stück Schnur, mit der man einen Menschen erdrosselt. Sehr wirksam, kann ich Ihnen versichern!«
    »Wie könnte ich einem Dolchkämpfer so nahe kommen, daß ich ihn erdrosseln kann, ohne daß er mich ausweidet? Gegen Schwert und Keule könnte ich noch weniger bestehen!«
    »O doch, wenn die Schnur genügend lang ist. Ich stelle mir so etwas wie eine Kette vor. Flexibel, aber genügend hart, um eine l Klinge zu zerbrechen; schwer genug, um einer Keule Widerstand zu bieten. Ein - hm - Metallseil vielleicht . . . Als Angriffs- und als Verteidigungswaffe gleich geeignet.«
    »Ein Seil!« Sos versuchte, sich ein Seil als Waffe vorzustellen. Es gelang ihm nicht.
    »Oder eine Wurfschlinge«, sagte Jones, der von seinen Ideen mitgerissen schien. »Nur dürften Sie natürlich nicht das ganze. Ding werfen . . . Beschwerte Enden! Kommen Sie mit ins Lager! Wir werden sehen, was wir machen können.«
    Als sie an Miß Smith vorübergingen, lächelte sie Sos wieder l zu. Sos tat, als bemerke er das Lächeln nicht. Ihr Lächeln war sehr hübsch, ihr Haar war in glatte Wellen gelegt; doch konnte sie sich nicht im entferntesten mit Sola messen.
    An diesem Tag gewann Sos eine Waffe. Doch dauerte es fünf Monate, bis er sie so gut beherrschte, daß er sich damit auf die Wanderschaft wagte.
    Miß Smith sprach mit ihm kein Wort zum Abschied. Jones ' sagte ihm betrübt Lebewohl. »Es war nett, daß Sie wenigstens ein paar Monate bei uns geblieben sind, Sos. Falls es nicht klappen sollte . . .«
    »Ich weiß nicht«, sagte Sos. Er war immer noch nicht bereit, irgend etwas zu garantieren. Dummerchen meldete sich mit einem Zwitschern ...

XI

    Wie vor zwei Jahren machte Sos sich auf den Weg, um sein Glück zu suchen. Damals war er Sol, der Schwertkämpfer, geworden, ohne zu ahnen, was für ein Schicksal der nur des Klanges wegen gewählte Name ihm bringen würde. Jetzt

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