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Titanen-Trilogie 01 - Das Erbe der Titanen

Titanen-Trilogie 01 - Das Erbe der Titanen

Titel: Titanen-Trilogie 01 - Das Erbe der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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ersten Mann geschnappt, den man vom Berg hereingeholt hat!«
    »Nein, Sos. Ich habe abgewartet, bis ich auf der Liste an die Reihe kam. Aber wenn keine Liebe im Spiel ist und - na ja, manche haben sich beklagt, daß ich nicht leidenschaftlich bin. Also hatte es für mich nicht viel Sinn. Bob hatte mich deswegen zu der Rettungsmannschaft eingeteilt. Auf diese Art komme ich mit neuen Menschen zusammen. Derjenige, der Dienst hat, wenn jemand hereingeschafft wird, ist - verantwortlich. Er muß dem Neuen alles erklären und dafür sorgen, daß er sich wie zu Hause fühlt. Du bist der neunzehnte, den ich betreue - siebzehn Männer und zwei Frauen. Einige waren alt und verbittert. Du bist der erste, den ich wirklich . . . Aber das klingt ja noch ärger.«
    Jung, stark, elastisch - die Antwort auf die Träume einer jungen Frau, dachte er. Warum auch nicht? Er verspürte keine Neigung, die für den wöchentlichen Dienst ausgesuchten Frauen zu umarmen. Da war es schon besser, eine zu haben - eine, die es vielleicht verstand, daß sein Herz woanders war.
    »Und wenn ich ein Kind haben möchte?«
    »Dann - bekommst du deinen Armreif zurück.«
    Er sah sie an, wie sie so neben ihm saß und sich halb hinter dem zusammengeknüllten Kittel verbarg, als fürchte sie sich zu entblößen, solange ihre Gemeinschaft in Frage stand. Sie war klein und sehr weiblich geformt. Er dachte nach, was es bedeuten mochte, wenn man kein Kind bekommen konnte. Langsam begann er das zu verstehen. Früher hatte er nicht begreifen können, was als Antrieb hinter Sols Energie gestanden hatte.
    »Ich bin zum Berg gegangen, weil ich die Frau, die ich liebe, nicht bekommen konnte«, sagte er. »Ich weiß, das alles ist jetzt vorbei. Aber mein Herz will es noch nicht wissen. Ich kann dir nur Freundschaft bieten.
    »Dann gib mir Freundschaft«, sagte sie.
    Er nahm sie ins Bett und faßte sie so vorsichtig an, wie er Dummerchen gehalten hatte. Als fürchte er, sie zu zerdrücken. Zuerst war er ganz passiv, weil er dachte, sie wäre damit zufrieden. Er hatte unrecht.
    Trotzdem war es Sola, die er in Gedanken umarmte.

XVII

    Bob, ein großer, aggressiver Mann, war der Führer der Berggruppe. »Ich habe gehört, daß du lesen kannst«, sagte er. »Wie kommt das?«
    Sos erklärte, wo er seine Ausbildung erhalten hatte.
    »Zu schade!« Sos erwartete eine Erklärung.
    »Zu schade, daß der nächste nicht lesen kann. Wir hätten dein Talent hier gut brauchen können!«
    Sos wartete noch immer. Es war wie vor einem Duell gegen eine unbekannte Waffe im Ring. Bob besaß zwar nicht die spezifische Art des »Todesengels« Tom, doch hatte er einen ebenso merkwürdigen Namen und schien ein ebenso rücksichtsloser Mann zu sein. Ob dieser Wesenszug unter den Geretteten oft anzutreffen war? Wahrscheinlich war er typisch für sie.
    Er hatte es selbst erlebt, wie sich die Art und Persönlichkeit eines Anführers auf die Gruppe übertrug. Sos hatte Sols Reich mit einer straffen Organisation, aber auch mit einem Hauch von Fröhlichkeit geformt. Er hatte erreicht, daß die Männer den Punktewettkampf mit Vergnügen austrugen, als ihre Meisterschaft zunahm. Nach seinem Weggehen hatte Tyl geherrscht und es nur noch mit Disziplin ohne Fröhlichkeit geschafft. Die Lager waren todernste Übungsstätten geworden. Merkwürdig, daß ihm das erst jetzt zum Bewusstsein gekommen war!
    »Wir haben für dich eine besondere und bemerkenswerte Aufgabe«, fuhr Bob fort. »Ein einzigartiges Unternehmen!«
    Da Sos nicht weiter darauf einging, verbreitete sich Bob über Einzelheiten. »Was sich auf der Oberfläche abspielt, ist uns nicht ganz unbekannt. Unkenntnis könnten wir uns auch nicht leisten. Unsere Informationen stammen natürlich zum größten Teil aus zweiter Hand. Unsere Fernsehanlagen reichen nicht weit über den Helikon hinaus. Dennoch haben wir eine bessere Gesamtübersicht als ihr Wilden. Dort oben ist ein Reich im Entstehen! Wir müssen es schleunigst zerstören.«
    Offenbar hatte der so großartige Gesamtüberblick Sos' Stellung in dem System dieses Reiches trotzdem nicht enthüllt. Um so mehr war Sos jetzt überzeugt, daß es besser wäre, wenn sie hier nie bekannt würde. Dem Strategen eines solchen Reiches blühte sicher der Flammenwerfer, während ein uneingeweihter, wenn auch gebildeter Wilder sicher war.
    »Du hast also noch nichts davon gehört?«
    Die Verachtung war versteckt und vielleicht unbewusst. Daß ein Neuankömmling mehr wissen sollte als er, darauf war Bob

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