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Titanen-Trilogie 01 - Das Erbe der Titanen

Titanen-Trilogie 01 - Das Erbe der Titanen

Titel: Titanen-Trilogie 01 - Das Erbe der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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unfreundlich.
    Die drei setzten den Marsch fort. Wiesen und Wälder wechselten mit Bauminseln ab. Mit Einbruch der Dämmerung wurde das Schwirren der Insekten stärker. Auf die Fährte größerer Tiere stießen sie nie. Am Ufer des Flusses schlugen sie endlich ihr Lager auf und machten sich daran, Fische zu fangen. Sos zündete ein Feuer an, während Sola das Fleisch des Falken säuberte und zum Braten vorbereitete. Sie war sehr geschickt und vielseitig in solchen Dingen.
    Als die Nacht näher rückte, öffneten sie ihre Säcke und stellten zwei Zelte aus Nylonmaterial auf. Sos hob eine Rinne zur Entwässerung aus, während Sol isometrische Übungen machte. Sola sammelte trockene Äste fürs Feuer, dessen Flackern ihr Trost zu bringen schien.
    Der Vogel blieb die ganze Zeit über bei Sos und rührte sich von dessen Schulter nur weg, wenn Sos körperlich arbeitete. Er blieb dabei aber immer in Sos' Nähe. Fressen wollte er nicht. »Das wirst du nicht lange aushalten, Dummerchen«, mahnte Sos ihn zärtlich. Das sollte der Name des Vogels bleiben: Dummerchen.
    Als Sos von der Grabarbeit zurückkam, tauchte vor ihm ein weißes Gebilde auf - geisterhaft still. Eine der Falkenmotten, stellte er fest und trat einen Schritt näher.
    Da kreischte Dummerchen schrill auf und flatterte angriffslustig auf das Insekt zu. Ein kurzer Kampf in der Luft - bei dieser Beleuchtung wirkte das Insekt so groß wie der Vogel: Dann war der weiße Falter überwältigt und verschwand in dem Vogelschlund. Jetzt hatte Sos begriffen. Der Vogel war ein Nachttier und untertags aktionsunfähig. Wahrscheinlich hatte der Falke das Tier im Schlummer überrascht und das schlaftrunkene Tierchen verfolgt. Dummerchen hatte also bloß nach einem sicheren Plätzchen gesucht, wo er tagsüber sitzen und dösen konnte.
    Am Morgen brachen sie das Lager wieder ab und drangen weiter in die verbotenen Gebiete ein. Auf dem Boden entdeckten sie auch an diesem Tag kein Leben - weder Säugetiere noch Amphibien oder Insekten. Dafür gab es Schmetterlinge, Bienen, Fliegen, geflügelte Käfer und große Nachtfalter in Hülle und Fülle. Nur der Boden selbst schien ohne Lebewesen zu sein. Aber gerade das Erdreich war doch eine der reichsten Brutstätten in der Natur!
    Sollte etwa die Strahlung in der Erde länger wirksam bleiben als in den Bäumen, im Wasser oder in der Luft? Dabei hatten doch die meisten Insekten ein Larvenstadium im Boden oder im Wasser durchzumachen. Und die Pflanzen zeigten auch keine auffallenden Veränderungen.
    Sos hockte sich nieder und wühlte das Erdreich mit einem Stock auf.
    »Da waren sie: Raupen, Regenwürmer und Käfer - offenbar ganz normal entwickelt. Unter der Erde und darüber gab es also Leben. Was war aber mit den Oberflächenbewohnern geschehen?
    »Suchen Sie einen Freund?« fragte Sola spöttisch. Sos machte gar nicht erst den Versuch, zu erklären, was ihn bewegte, weil er seiner Sache nicht ganz sicher war.
    Am Nachmittag hatten sie endlich etwas Passendes gefunden, ein schönes, breites Tal. An einer Stelle, wo früher ein Fluß geflossen war, wucherte Unterholz und säumte das Ufer, wo der Fluß heute verlief. Flußaufwärts verengte sich das Tal zu einer Schlucht mit einem Wasserfall - war also sehr leicht zu bewachen. Flußabwärts verbreiterte sich der Fluß zu einem schilfbestandenen Sumpf, den man weder zu Fuß noch mit einem Boot leicht überqueren konnte. Über die runden Bergkuppen auf beiden Seiten führten grüne Saumpfade.
    »Hier könnten hundert Mann mit ihren Familien lagern!« rief Sol aus. »Zwei bis dreihundert Leute!« Seitdem er entdeckt hatte, daß die Nemesis des Ödlands keine Zähne besaß, hatte sich seine Laune beträchtlich gehoben.
    »Sieht gut aus«, mußte Sos zugeben. »Vorausgesetzt, es lauern hier keine unbekannten Gefahren.«
    »Kein Wild«, sagte Sol ernst, »dafür aber Fische und Vögel. Wir könnten ja Verpflegungstrupps ausschicken. Außerdem habe ich unterwegs Obstbäume gesehen.« Sos merkte, wie sehr Sol dieses Projekt am Herzen lag und wie aufmerksam er alle entgegenstehenden Hindernisse registrierte. Immerhin lag eine Gefahr darin, sich einer Sache zu früh sicher zu sein.
    »Fische und Obst!« rief Sola aus und verzog das Gesicht. Dennoch schien sie, froh darüber zu sein, daß sie nicht tiefer in die Gefahrenzone eindrangen. Auch Sos atmete erleichtert auf. Er spürte das Ungewisse Fluidum, das die Einöde ausstrahlte, und fühlte, daß sie mehr Geheimnisse barg, als man mit Röntgen

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