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Titanen-Trilogie 03 - Der Sturz der Titanen

Titanen-Trilogie 03 - Der Sturz der Titanen

Titel: Titanen-Trilogie 03 - Der Sturz der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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deiner Schuld, aber töten kann ich dich nicht.« Er sah sich um. »Wir müssen hier irgendwie wegkommen. Man hat euch beide hier einfach liegengelassen und ist auf und davon -aber diese Wilden können jederzeit wiederkommen. Ich hatte Glück, daß sie mich nicht bemerkten, als ich ihnen folgte.«
    Neq war nicht in der Lage, sich in eine weitere Debatte einzulassen. Er redete mit nur einem Teil seines Bewusstseins, dem kleinsten Teil. Alles andere war besessen, von dem was geschehen war und von seiner Machtlosigkeit angesichts des Unglücks.
    Nur eines hielt ihn am Leben. Erst war es nicht greifbar, war nebelhaft, nur eine Emotion im Hintergrund, die ihm Kraft verlieh, ohne daß er sie erfasst hätte. Aber allmählich mit dem Vergehen der Tage wurde sie greifbarer, deutlicher, bis sie schließlich in den Vordergrund seines Bewusstseins trat, und er wusste, was es war.
     
    Rache.
     
    *
     
    »Du bist Chirurg«, sagte Neq. »Der beste der Welt, hieß es.«
     »Nicht unbedingt. Ich hatte einen guten Lehrer, der neben mir viele andere ausbildete. Ich habe gehört, daß es auf den Aleuten hervorragende Chirurgen gibt -«
     »Du redest wie ein richtiger Irrer. Kannst du mich operieren?«
     »Ohne meine Instrumente, mein Labor, meine Medikamente, ohne meine Assistenten -«
    »Hast du das auch Yod gesagt?«
     »Im Grunde genommen ja. Chirurgie ohne Sterilisation, ohne Narkose -«
     »Man hat meine Armstümpfe sterilisiert. Mit brennenden Fackeln!«
     »Ich weiß. Yod ist ein Gesetzloser, doch er hielt sein Wort. Er wollte, daß du überlebst.«
     »Ich werde mein Wort auch halten«, sagte Neq. »Wenn es aber Wege gibt, etwas steril zu machen, wieso kannst du nicht -«
    »Dann versuch mal eine Unterleibsoperation mit einer brennenden Fackel!«
    Neq nickte. »Yod war also der Meinung, du lügst.«
    »Ich hätte ihm keinesfalls geholfen. Jedes Leben, das ich für ihn rettete, hätte den Tod für andere bedeutet. Sein Stamm sollte ausgerottet werden.«
    »Das kommt vielleicht noch«, sagte Neq, ließ sich aber darüber nicht näher aus. »Wir müssen uns irgendwoher Instrumente verschaffen.«
     »Ja, wenn ich alles Nötige habe, kann ich operieren. Aber was soll ich eigentlich machen? Ich kann dir deine Hände nicht zurückgeben. Das kann niemand.«
     »Tyl sagte - er sagte, daß der Namenlose, der Herr des Imperiums, der Waffenlose, wie immer man ihn nennt -, er sagte, daß dieser Mann von einem Unterwelt-Chirurgen mit ungeahnten Kräften ausgestattet worden wäre. Warst du das?«
     »Ich hatte Assistenten. Und überdies war die Gefahr eines Mißerfolgs groß. Und wie ich hörte, wurde er steril.«
     »Wenn du das für ihn geschafft hast, kannst du es für mich auch tun.«
    »Was willst du?«
     Neq hielt seinen verstümmelten rechten Arm hoch. »Mein Schwert will ich.«
    »Ohne Hand?«
    »Mein Schwert wird meine Hand sein.«
     Dick sah ihn bewundernd an. »Ja, das ließe sich machen. Eine Schiene aus Metall einführen, die Klinge daran festmachen - beweglich wäre das ganze zwar nicht, aber sehr kräftig.«
    Neq nickte.
     »Es wäre daneben auch sehr unhandlich, im wahrsten Sinne des Wortes», fuhr Dick nachdenklich fort. »Zum Schlafen, zum Essen nicht zu gebrauchen. Diese Hand könntest du zu keinem konstruktiven Zweck verwenden - mit Ausnahme des Brennholzspaltens. Wenn du aber gelernt hast, damit richtig umzugehen, könntest du wieder den Ring betreten. Das Kampfgeschick sitzt ja zum großteil im Kopf, nehme ich an. Das Fehlen der Biegsamkeit könntest du überwinden. Du würdest zwar nicht mehr der Krieger von früher sein, aber immer noch besser als die meisten anderen.«
    Wieder nickte Neq.
     »Am anderen Arm könnte ich einen Haken anbringen, vielleicht sogar einen Greifer. Du könntest dich damit selbst anziehen und ohne Hilfe essen.«
    »Fang gleich an.«
     »Aber ich sagte doch: Ich brauche Narkosemittel, Instrumente, ich muss alles steril machen -«
    »Dann hau mir eins über den Schädel und halte dein Messer ins Feuer.«
     Dick lachte verbittert. »Unmöglich!« Und plötzlich begriff er: »Du meinst es im Ernst.«
    »Jeder Tag, den sie tot ist und den ihre Mörder leben, ist für mich eine Qual. Ich muss mein Schwert wiederhaben.«
    »Aber eigentlich hat nur Yod sie getötet.«
    »Alle sind sie schuldig. Jeder der sie angefasst hat - alle sollen sie sterben.«
    Dick schüttelte den Kopf. »Ich bekomme langsam Angst vor dir. Ich dachte, ich hätte den Hass während meiner Zeit im Käfig

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