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TITANIC-WORLD

TITANIC-WORLD

Titel: TITANIC-WORLD Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Aust-Jones
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Nicken.
    Kaum hatte sich die Tür hinter Joe geschlossen, da brach es aus Cecilia heraus: „Sag mal, was sollte das denn gerade? Zu allererst verdächtigst du die geistig armen Mitglieder von 1.503 lost souls und setzt sogar die Polizei darauf an! Jetzt plötzlich überlegst du es dir anders und nun sollen ausgerechnet unsere Leute vom Securitydienst dahinter stecken! Mensch, entscheide dich doch mal, wenn die Polizei als erstes in die Zange nehmen soll!“
    „Hör auf, mich anzuschreien!“ Craig sah sie zornig an und redete aufgebracht weiter: „Hier passieren am laufenden Band merkwürdige Dinge! Muss ich die für dich noch mal aufzählen? Erstens, die Cyber-Programme führen ein Eigenleben, zweitens die Schiffsglocke läutet, wie von Geisterhand bewegt und drittens, gab’s statt Tee Salzwasser! Da frage ich mich doch schon heute, was uns als nächstes erwartet!“ Er holte kurz Atem und sprach unbeherrscht weiter: „Wir haben die angeblich beste Securityfirma beauftragt, unsere Erlebniswelt zu schützen und obendrein die modernste Überwachungsanlage, die es für Geld zu kaufen gibt! Findest du es da nicht auch überaus seltsam, dass ausgerechnet – immer dann, wenn etwas geschieht – absolut nichts, rein gar nichts aufgezeichnet ist?“
    „Ich habe in keinster Weise abgestritten, dass alle Zwischenfälle Ungereimtheiten aufweisen, die jeder Logik entbehren. Trotzdem gehe ich nicht her und verdächtige lauthals unsere Angestellten. Es ist doch klar, dass die Polizei über Mittel und Wege verfügt herauszufinden, ob eine CD manipuliert wurde oder nicht. Und solange wir da kein verlässliches Ergebnis haben…“
    „Halt den Mund, Cissy!“ Craig musterte sie mit einem eiskalten Blick. Verletzt, aber auch äußerst verwundert sah sie ihn mit großen Augen an. Dass Craig sich bei ihren Auseinandersetzungen selten zurück hielt, daran hatte sie sich schon lange gewöhnt. Doch es war das erste Mal, dass er ihr den Mund verbot und in ihre Überraschung mischte sich Betroffenheit. Als er dann weitersprach, hatte seine Stimme einen so distanzierten, so unpersönlichen Klang, der Cecilia mitten ins Herz traf. „Seit unserer Eröffnung vor zehn Tagen ereignen sich merkwürdige Vorfälle und als Geschäftsführer sollten wir beide eigentlich an einem Strang ziehen. Doch alles, was du tust, ist meine Autorität zu untergraben! Du beschwerst dich bei Onkel Nathan, weil ich die Polizei eingeschaltet habe und du nimmst die Angestellten in Schutz, in dem du meine Vorgehensweise kritisierst.“
    „Craig“, unterbrach sie ihn beschwichtigend, „das ist nicht wahr. Ich stelle weder weder deine Kompetenzen als Geschäftsführer in Frage, noch versuche ich, dich vor unseren Mitarbeitern bloßzustellen. Nach dem Zwischenfall im Veranda Café war ich sogar froh, dass du dich über meine Einwände hinweg gesetzt hast und die Polizei bereits informiert war. Aber, das alles ändert nichts an der Tatsache, das wir – solange noch niemand unter berechtigtem Verdacht steht – auch keinen so behandeln dürfen.“
    Nach diesen Worten blieb es still. Craig und Cecilia sahen sich nur an. Schließlich stand Craig auf und ging langsam zur Tür. Hier zögerte er einen Moment unschlüssig; dann verließ er einfach den Raum. Cecilia hörte das leise Klicken und es gelang ihr nur mit Mühe die Tränen zurückzuhalten. Wie so oft in der letzten Zeit hatten sie sich nach einer Auseinandersetzung ohne versöhnende Worte getrennt und mittlerweile wusste sie, dass es kein klärendes Gespräch zu einem späteren Zeitpunkt mehr gegeben würde. Sie würden bei ihrer nächsten Begegnung einfach zur Tagesordnung über gehen und so die Kluft, die sich zwischen ihnen aufgetan hatte, vergrößern. Traurig fragte sie sich, was geschehen würde, wenn sich der Abgrund eines Tages nicht mehr überbrücken ließe.
    „Warum müssen wir eigentlich in diesem alten, angstaubten Raum unser Bier trinken“, murrte Al und trank einen großen Schluck Lager . „Draußen ist das geilste Wetter seit Menschengedenken und wir sitzen hier in diesem antiquierten Rauchsalon . Außerdem“, fügte er lüstern grinsend hinzu, „sind diese niedlichen Chicas in Richtung Biergarten abgezogen. Hier gibt’s nur alte Schachteln.“
    „Yeap! Ab vierzig aufwärts – passt doch!“ Gary feixte seinem Freund zu und trank sein Bier in einem Zug aus. „Letzten Freitag hast du noch gesagt, du stehst auf erfahrene Weiber. Die zieren sich nicht so, wenn sie dir einen blasen

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