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TITANIC-WORLD

TITANIC-WORLD

Titel: TITANIC-WORLD Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Aust-Jones
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tiefer glitt, kamen wir an den Fenstern des ersten Klasse Speisesaals vorbei. Uns stockte der Atem, als wir sahen, dass das Wasser bereits die Tische und Stühle im vorderen Bereich verschluckthatte, während das Mobiliar des hinteren Teils unaufhaltsam in Richtung Bug rutschte. Plötzlich bemerkten wir eine Gruppe Menschen, die in Panik vor den Wassermassen flohen. Einige konnten den stürzenden Tischen nicht ausweichen und sie verschwanden – vor unseren Augen – in den eisigen Fluten! Es war grauenhaft, hilflos mit ansehen zu müssen, wie diese armen Menschen ertranken! Wir glitten tiefer und tiefer; vorbei an den hell erleuchteten Bullaugen, hinter denen sich die Kabinen der dritten Klasse befanden. Plötzlich war da ein Mann – das Wasser reichte ihm bereits bis ans Kinn und die Todesangst in seinem Blick zerriss uns das Herz! Ich glaube, von da an, hat niemand mehr auf die sinkende TITANIC geschaut‘.
    Cecilia ließ die Zeitung sinken. Sie wollte den Artikel nicht zu Ende lesen; viel zu elend fühlte sie sich. Dumpf fragte sie sich nur, welche Reaktion Craig von ihr erwartete. Aus den Augenwinkeln heraus sah sie seinen Blick auf sich ruhen und sie spürte, dass sie etwas sagen sollte, aber sie schwieg.
    „Hat dir dieser Bockmist die Sprache verschlagen, oder was?“ Craigs Stimme klang aufgebracht. Er stapfte wütend zu der kleinen Bar hinüber und goss sich einen großen Bourbon ein. Cecilia schluckte die Bemerkung, die ihr auf der Zunge lag, hinunter. Ihn auf seinen Alkoholkonsum am frühen Morgen anzusprechen, war definitiv keine gute Idee. Sie warf Claire einen verstohlenen Blick zu, der unerwidert blieb, da ihre Assistentin immer noch unglücklich auf den Boden starrte. Craig ließ sich in einen Sessel ihr genau gegenüber fallen und musterte sie. Cecilia riss sich zusammen. Ein bisschen lahm antwortete sie: „Das ist nicht der erste und mit Sicherheit auch nicht der letzte Artikel zu diesem Thema. Für die Reporter und Journalisten sind die ungeklärten Ereignisse ein gefundenes Fressen …“ Hilflos mit den Schultern zuckend, brach sie ab.
    Claire mischte sich ein, in dem sie bemerkte: „Seit dem unglücklichen Todesfall, ist, glaube ich, kein Tag mehr vergangen, an dem nicht irgendeine Spukgeschichte die Runde gemacht hat. Ob Radio, Fernsehen, Internet, Tageszeitungen oder Illustrierte – das Thema Geister in der TITANIC-WORLD ist allgegenwärtig.“
    „Ja, und jedes hirnverbrannte Arschloch hatte plötzlich eine unheimliche Begegnung mit dem Titanic-Gespenst – buh!“ Craig kippte den Bourbon in einem Zug herunter und starrte zornig vor sich hin. Claire ergriff wieder das Wort und sagte: „Im Grunde genommen, kann man es weder den Medien, noch der breiten Öffentlichkeit verdenken, dass sie Geister für die mysteriösen Ereignisse verantwortlich machen wollen. Solange die Polizei nichts Konkretes vorweisen kann, solange sind auch der Phantasie keine Grenzen gesetzt.“
    Niemand antwortete. Viel gab es dazu sowieso nicht zu sagen, denn Claire hatte es auf den Punkt gebracht. Nur die Verhaftung eines Menschen aus Fleisch und Blut, würde den Spukgeschichten ein Ende setzen! Nach einer Weile setzte Claire erneut zum Sprechen an. Sie räusperte sich, bevor sie fragte: „Was passiert jetzt? Ich meine, wie soll es weitergehen?“
    Cecilia ließ niedergeschlagen den Kopf hängen, aber Craig sah seine Mitarbeiterin scharf an. „Was meinst du damit?“ Seine Stimme klang herausfordernd. Es dauerte einen Momet, bis Claire schließlich zögernd erklärte: „Naja, was ich sagen wollte, ist …oh, ich weiß, das hört sich jetzt verrückt an, aber habt ihr mal versucht, die ganzen mysteriösen Zwischenfälle in einem, hm, wie soll ich sagen, anderen Licht zu betrachten? – Vielleicht geschehen hier wirklich Dinge, die sich dem menschlichen Begriffsvermögen entziehen.“
    „Himmel, Arsch und Wolkenbruch!“ Craig schmetterte wütend sein leeres Glas auf den Tisch und fauchte: „Jetzt fängst du auch noch an! Bin ich hier eigentlich nur noch von naiven Blondchen umgeben? Sieht denn keiner, dass die Bullen einfach nur zu blöd sind und sich von ein paar ausgekochten Schlitzohren an der Nase ‘rum führen lassen? Nee! Die Scheiß-Bullen tun ja ihr Möglichstes! Und deswegen müssen ein paar Geister herhalten, damit die nicht als Vollversager da stehen! Warum, zum Teufel, haben alle Weiber bloß ein Spatzenhirn?“ Abrupt stand er auf. „Ich hör‘ mir diese blödsinnige Kacke hier keine Sekunde

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