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TITANIC-WORLD

TITANIC-WORLD

Titel: TITANIC-WORLD Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Aust-Jones
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länger an!“
    Mit zornigen Schritten stapfte er zur Tür. Seine Hand lag schon auf der Klinke, als er sich noch einmal umdrehte und gefährlich leise sagte: „Wenn du auch nur ein Wort davon in der Öffentlichkeit verlauten lässt, Claire, dann kannst du dir deine Papiere holen!“ – Sehr nachdrücklich fiel die Tür ins Schloss.
    Wie vom Blitz getroffen starrte Claire auf die geschlossene Tür. Sie hatte doch nichts weiter getan, als die Frage aufgeworfen, die sich mittlerweile jeder stellte, der mit einem halbwegs logischen Verstand ausgestattet war. Sie warf einen verblüfften Blick auf Cecilia; und in dem Moment fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Sie schlug sich leicht mit der Hand an die Stirn und sagte fassungslos: „Oh, je. Ich bin doch die größte Gans, die über diesen Erdenball watschelt. Du hast Craig auch schon darauf angesprochen und deswegen herrscht zwischen euch Eiszeit. Es tut mir Leid, Cil. Ich hätte es eigentlich wissen müssen.“
    „Was hättest du wissen müssen? Das ich in Craigs Augen ein naives Dummchen bin, das sich erdreistet, seinen messerscharfen Verstand mit meinem Spatzenhirn zu messen?“ Cecilia lachte zynisch auf, aber Claire ging nicht darauf ein. Ruhig antwortete sie: „Nein, aber es hätte mir klar sein müssen, dass du deinen Denkapparat hier oben“, sie tippte sich leicht an die Stirn, „in Gang gebracht und deine Überlegungen Craig mitgeteilt hast. Er ist schließlich nicht nur dem Namen nach Geschäftsführer, sondern trägt, wie du, die Verantwortung!“ Sie sah ihrer Chefin ernst in die Augen und in einem entschlossenen Tonfall fügte sie abschließend hinzu: „Da du aber offensichtlich nun mehr die Einzige bist, die in der Lage ist, eine Entscheidung zu treffen, frage ich dich: Was wirst du jetzt unternehmen?“
    „Dass die Nachforschungen bei unseren Mitarbeitern nichts ergeben haben, mein Junge, erstaunt mich nicht“, klang Nathan Blakes Stimme durch das Telefon. „Schließlich habe ich jeden Einzelnen vor der Einstellung auf Herz und Nieren überprüfen lassen.“
    „Ich weiß, ich weiß“, gab Craig missmutig zurück. „Genau das habe ich diesem Volltrottel von einem Inspektor direkt gesagt, aber der musste ja alles besser wissen! Als er dann, zum wiederholten Mal, quasi mit leeren Händen da gestanden hat, habe ich dem anständig den Marsch geblasen! Ob’s weiterhilft, wage ich zu bezweifeln.“
    Er trank einen Schluck Bourbon und sah aus dem Fenster. Die TITANIC-WORLD lag hell erleuchtet im Hafen und bei ihrem Anblick überkam ihn plötzlich ein Gefühl der Niedergeschlagenheit. Vor genau einer Woche war Cecilia hier gewesen. Ein Abend der harmonisch und seinen Vorstellungen entsprechend mit einer Versöhnung hätte enden sollen, warf nun einen langen, kalten Schatten auf ihr Verhältnis zueinander. In der zurückliegenden Woche hatten sie ihre Kommunikation auf das Nötigste beschränkt. Kurz, knappe Sätze; kein Lächeln, nur vage Blicke. Mit aller Kraft hatte er versucht, ihr die alleinige Schuld für die Zerrüttung in die Schuhe zu schieben – doch seltsamerweise gelang ihm das nicht. Je mehr er es versuchte, je mehr fühlte er, dass sie allen Grund hatte enttäuscht zu sein, nicht er. Cecilia war zu ihm gekommen, weil sie ihm vertraute; nicht der Polizei. Sie war zu ihm gekommen, nicht, um ihn von ihrer Idee zu überzeugen, sondern um sachlich über die Angelegenheit zu diskutieren und gemeinsam nach einer Lösung zu suchen. Er hatte es verbockt; da konnte er sich einreden, was er wollte! Mit einem Anflug von Verzweiflung fragte er sich gerade, ob es für sie beide noch einen Weg zurück gäbe, da riss ihn Nathans Stimme aus seinen Überlegungen. „Craig? Bist du noch dran?“
    „‘Tschuldige, Onkel Nathan. Ich war mit meinen Gedanken woanders. Was hast du gerade gesagt?“
    Der bedrückte Unterton in der Stimme seines Neffen entging ihm nicht, aber er ignorierte ihn für den Moment und wiederholte lediglich seine Worte. „Im Bezug auf die Medien – allen voran diese Scheiß-Boulevardblättchen – können wir nur wenig unternehmen. Ich habe unsere Anwälte eingeschaltet und mit ein paar Chefredakteuren persönlich gesprochen. Seit dem ist uns die Presse, zumindest in Amerika, etwas besser gesonnen. Hälst du noch Kontakt zu diesem Nick Pollhurst vom Echo ?“
    „Ja. Ich hab‘ seine monatlichen Bezüge aufgestockt, aber eine Zeitung allein kann wenig ausrichten – zumal es sich um ein Lokalblättchen handelt. Kannst du nicht

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