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TITANIC-WORLD

TITANIC-WORLD

Titel: TITANIC-WORLD Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Aust-Jones
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rumgefummelt und ALLES durcheinander gebracht.“
    „Ich kenn‘ mich mit dieser hochentwickelten Technologie keineswegs aus, aber ich glaube doch kaum, dass irgendeine Änderung gleich das ganze Programm lahm legt.“
    „Wie du schon sagtest, Cissy“, gab Craig ungehalten zurück, „du hast keine Ahnung. Also, hör‘ auf, die Idioten mal wieder in Schutz zu nehmen.“
    Cecilia sah ihren Kollegen mit funkelnden Augen an. Das ist mal wieder typisch für ihn, dachte sie genervt. Etwas läuft nicht so, wie der Herr es sich wünscht und schon rollen die Köpfe. Trevor fiel ihr ein und mit feinem ironischen Lächeln sagte sie: „Weißt du, Craig, vielleicht ist es sogar besser, wenn die Probleme nicht behoben werden konnten. Das erspart uns sicher jede Menge unangenehmer Fragen – insbesondere zum CA I The Death of the Titan . Ich bin überzeugt, dass viele der Journalisten einen live miterlebten Untergang als äußerst geschmacklos beschreiben würden.“
    „Ach, würden sie das? Da bin ich anderer Meinung. Ich glaube nämlich, dass die Presseheinis dann endlich mal die Wahrheit schreiben würden! Es gibt keinen, der sich dem Zauber entziehen kann, über die Decks des schönsten Schiffes aller Zeiten zu streifen – auch so ein dämlicher Reporter nicht! Jeder ist entzückt von der Eleganz der Suiten und Salons; ganz zu schweigen von der Gediegenheit des Rauchsalons und der Großartigkeit des erste Klasse Treppenhauses. Da stünd dann kein Müll mehr in den Zeitungen; von wegen Pietätlosigkeit und dergleichen.“
    Dass, dachte Cecilia, war nun auch wieder typisch Craig. Die TITANIC war seine große Liebe; das Schicksal der über 1.500 Menschen nur Kulisse. Sie seufzte und wollte gerade etwas erwidern, als er ihr angriffslustig ins Wort fiel: „Ich weiß, was jetzt kommt, Cissy. Also, erspar mir den ganzen Mist, von wegen all die vielen armen Opfer undsoweiter. TITANIC-WORLD ist eine Erlebniswelt! Da muss man die weniger erfreulichen Aspekte der Geschichte eben in Kauf nehmen.“ Er musterte sie kurz und fügte kriegerisch hinzu: „Ich war derjenige, der modernen Ideen aufgeschlossen gegenüber gestanden und sie, dem Himmel sei Dank, auch weitestgehend verwirklicht hat. Wenn du nur deine Vorstellungen durchgesetzt hättest, wäre eine stinklangweilige Ausstellung das Resultat gewesen.“
    Seine Worte hatten sie verletzt und scharf erwiderte sie: „Ach, glaubst du das wirklich? Na, dann pass schön auf, dass dein Heiligenschein keine Schrammen bekommt! Warum, zum Teufel, glaubst du eigentlich, dass Nathan mir die inhaltliche Planung anvertraut hat? Um dich und deine bekloppten Ideen auszubremsen! Nathan hat genau gewusst, dass ich die jenige bin, die deinen total beknackten Illusionen ein Stöckchen vorschieben wird! Wenn du alleine die Entscheidungen getroffen hättest,dann wäre statt einer Erlebniswelt, eine morbide Mischung aus Madame Tussaud‘s und Disneyland dabei ‘raus gekommen! Glaubst du denn ernsthaft, sprechende Wachspuppen hätten zum Wohlfühlfaktor beigetragen?“
    „Du bist richtig süß, wenn du in Fahrt gerätst, Cissy“, presste Craig ärgerlich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. „Schauspieler anstelle der Wachsfiguren einzusetzen kostet drei oder vier Mal soviel. Ganz zu schweigen davon, dass diese Idee so schal ist, wie der Morgen nach einem One-Night-Stand.“
    „Damit kennst du dich natürlich viel besser aus als ich“, antwortete Cecilia patzig und vergaß, dass sie sich nicht auf einen Streit hatte einlassen wollen. Craig hingegen überhörte ihren Einwurf einfach und fuhr unbeirrt fort: „Jeder verfällt doch darauf, Schauspieler in historische Rollen schlüpfen zu lassen – das ist zum Koffer packen langweilig. Du hast in deiner Engstirnigkeit den Leuten von Back in Wax ja noch nicht einmal die Möglichkeit gegeben, dir diese neueste Generation von Wachsfiguren vorzustellen. Deswegen kannst du zu diesem Thema auch gar nichts Fundiertes sagen! Meine Vorstellungen, wie eine echte Erlebniswelt aussehen muss, waren innovativ, modern und einzigartig! Du hast den Fortschritt ausgebremst! Sonst nichts!“
    „Fortschritt“, höhnte Cecilia. „Glaubst du ernsthaft, dass die Inbetriebnahme der türkischen Bäder oder ein Nachbau des Swimmingpools fortschrittlich gewesen wäre? Kein Mensch besucht die TITANIC-WORLD und püngelt seine Schwimmsachen mit oder kommt total verschwitzt, mit zerlaufenem Make-up und struppigen Haaren, aus den türkischen Bädern.“
    Sie sahen sich

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