TITANIC-WORLD
zu sein.“ Sie sah ihn mit einem schiefen Lächeln an. „Gemeinsam mit Doktor Westwood ist es mir schließlich gelungen, sie davon zu überzeugen, dass sich alles wirklich nur in ihrer Phantasie abgespielt hat.“
„Das hat es auch, Cissy. Wenn wirklich jemand an der Software rumgepfuscht hat, hätten es die anderen ja auch sehen müssen.“
Cecilia nickte. „ Das hat Doktor Westwood auch gesagt und ihr dringlichst geraten, sich auf Epilepsie untersuchen zu lassen.“ Sie machte eine Pause und spielte nervös mit ihrem jetzt leeren Glas. Nach einer Weile sah sie Craig ernst an und sagte dann langsam: „Die TITANIC-WORLD hat nicht nur Befürworter. Wäre es möglich, dass jemand das Equipment der CA‘s manipuliert hat?“
Lachen und Gläserklingen schlugen Cecilia und Craig entgegen, als sie zehn Minuten später den Empfangssalon des White Star Restaurant betraten. Auf dem Weg dorthin hatte Cecilia kurz mit Doktor Westwood telefoniert, während Craig den Sicherheitsleuten von 2Protect U-Security den Auftrag gegeben hatte, in der Nacht ein ganz besonderes Augenmerk auf das D-Deck zu richten. Mit den Informatikern und den Technikern würden sie erst morgen sprechen können.
Craig bat die Anwesenden kurz um ihre Aufmerksamkeit und berichtete, dass sie sowohl mit dem Hotel, als auch mit Doktor Westwood gesprochen hätten. Miss Makkileinen schliefe schon und der Arzt, der noch im Hotel weile, hätte noch einmal bekräftigt, dass es ihr jetzt wieder besser ginge und man sich keine Sorgen machen müsse. Nach dieser kleinen Ansprache bewaffnete er sich mit einem Champagnerglasund steuerte, wie zufällig, in die Richtung, in der April Eastman und ihr Kamerateam sich leise unterhielten. Auch Cecilia nahm ein Glas vom Tablett eines vorbei eilenden Stewards und bemühte sich, nicht dort hin zu sehen. Mistkerl! Es tat weh zu wissen, dass die gleichen Arme, die sie vor kurzem noch so beruhigend gehalten hatten, sich später in der Nacht leidenschaftlich um die zierliche, schwarzhaarige Reporterin legen würden. Sie stand noch einen Moment in Gedanken versunken da. Tief in ihrem Inneren hatte sie immer gewusst, dass Craig niemals würde treu sein können. Er gehörte zu jenen Männern, die Frauen magisch anzogen und die einer Versuchung – trotz bester Absicht vielleicht – niemals widerstehen konnten. Craig suchte die Herausforderungen im Leben; dazu gehörten leider auch die Eroberungen in seinem Bett. Aus den Augenwinkeln heraus bemerkte sie, dass Nick Pollhurst vom Southampton Echo zu ihr herüber winkte. Sie verbannte die Gedanken und den Schmerz, den sie mit sich brachten, in den hintersten Winkel ihres Gehirns und ging lächelnd auf die Gruppe um den jungen Journalisten zu.
„Ich bin sehr froh zu hören, dass die junge Miss Makkileinen wieder in Ordnung ist. Sie hat mir einen großen Schrecken eingejagt.“
„Zum Glück haben Sie sofort gemerkt, dass etwas nicht stimmte und sich gleich um sie gekümmert. Vielen Dank, Señor Cervantes.“ Cecilia sah in die freundlichen braunen Augen, die sie ohne Argwohn betrachteten. Erleichtert dachte sie, dass sie sich hier keine Sorgen machen musste. Alejandro Cervantes hatte ihr die Wahrheit gesagt; er wusste nicht, was wirklich vorgefallen war.
„Dass, ist zum Beispiel ein weiterer Punkt, der für die TITANIC-WORLD spricht“, mischte Nick sich ein. „Falls etwas passiert, ist sofort ein Arzt zur Stelle.“
„Nun, auch wir mussten uns an Vorschriften halten und es ist nun einmal so, dass Freizeiteinrichtungen über einen Sanitätsdienst verfügen müssen“, antwortete Cecilia. „Ohne einen Erste-Hilfe-Raum und medizinisch geschultes Personal dürften wir die Erlebniswelt gar nicht eröffnen. Auch wenn das Royal South Hants Hospital hier gleich um die Ecke ist und im Ernstfall ein Krankenwagen innerhalb drei Minuten vorort sein kann, so war es uns doch wichtig, eine gute ärztliche Erstversorgung anbieten zu können.“ Sie lächelte die Journalisten, die sich mittlerweile um sie geschart hatten an und fügte schnell hinzu: „Wir rechnen selbstverständlich nicht mit Unfällen und dergleichen, aber, wie man heute bei Miss Makkileinen gesehen hat, können gesundheitliche Probleme, aus dem Nichts sozusagen, auftreten und darauf sind wir in jedem Fall vorbereitet.“
„Über wieviele Ärzte verfügt denn die TITANIC-WORLD “, wollte eine Journalistin wissen. Cecilia wurde einer Antwort enthoben, da in diesem Moment der Concierge die Gesellschaft zu Tisch bat.
Das
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