Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TITANIC-WORLD

TITANIC-WORLD

Titel: TITANIC-WORLD Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Aust-Jones
Vom Netzwerk:
nach vier.“
    Als sie das Vestibül des erste Klasse Treppenhauses betraten, zogen die beiden, wie auf ein Kommando hin, die Schultern fröstelnd zusammen. Ein eisiger Hauch schlug ihnen entgegen und sie liefen schnell die Treppe zum F-Deck hinunter. Als sie in dem kleinen Empfangsbereich vor dem Türkischen Bad angekommen waren, fühlten sie die Kälte – obwohl sie sechs Etagen zu Fuß gegangen waren – immer noch. Gina und Philomena wollten sich dadurch aber nicht ihre Laune verderben lassen und sie beschlossen, die eisige Luft, so gut es ging, zu ignorieren. Zuerst betrachteten sie die Aufnahmen an den Wänden, die im Wrack gemacht worden waren und verglichen sie mit den wenigen Originalfotos des Bades auf der TITANIC. Philomena entdeckte entzückt, dass es auf dem F-Deck noch einen Ausstellungsraum mit Artefakten gab und sie einigten sich darauf, die letzten stummen Zeugnisse der Schwarzen Gang , nach dem Mokka zu besichtigen.
    Als Philomena und Gina schließlich den Ruheraum des Türkischen Bades betraten,blieben sie überwältigt stehen. Die Pracht der Farben und das edle Holz der Einrichtung schimmerte atemberaubend in dem diffusen Licht, dass durch die vergitterten Bullaugen drang. Gina entdeckte zwei freie Liegen in der Mitte des Raumes und steurte entschlossen darauf zu. Philomena folgte ihr langsam. Nach rechts und links schauend sog sie begierig den Duft des Kaffees ein, in dem sich die Aromen des Orients zu entfalten schienen. Nur wenige Liegen waren nicht besetzt; dennoch war die Atmosphäre anheimelnd. Die gedämpften Stimmen und die leise fernöstliche Musik im Hintergrund hatten einen ganz eigenen Zauber, dem sich die beiden Mädchen nicht entziehen konnten. Nach dem sie bei einer freundlichen Stewardess ihren Mokka bestellt hatten, unterhielten sie sich flüsternd.
    „Was für eine Pracht“, rief Gina gedämpft aus. „Jetzt, wo ich diesen Raum mit eigenen Augen gesehen habe, kann ich gut verstehen, warum die Türkischen Bäder als einige der pompösesten Räumlichkeiten auf der TITANIC beschrieben wurden.“
    „Ach, Gina, du bist unverbesserlich“, rief Philomena gleichfalls leise aus und hob theatralisch die Arme. „Warum glaubst du mir nie? Ich sage dir schon seit Jahren, dass die TITANIC einzigartig war!“ Aber sie lächelte bei diesen Worten und knuffte Gina leicht in die Seite. „Eigentlich müsste ich schmollen, weil du meine Worte immer anzweifelst.“
    „Das tu‘ ich nie“, verteidigte sie sich und fügte erklärend hinzu: „Ich glaube dir immer, cara mia . Aber die Fotos von der TITANIC sind doch uralt, nicht besonders scharf und obendrein schwarz-weiß. Wie soll man da etwas erkennen?“
    Die Stewardess brachte den Mokka und eine kleine Schale Gebäck. Bevor sie ging, lächelte sie die Mädchen noch einmal freundlich an und wies darauf hin, dass der Mokka kostenlos sei und sie gerne noch eine zweite Tasse bestellen könnten.
    „Zwei Dinge fallen einem in der TITANIC-WORLD besonders auf“, bemerkte Philomena und biss vorsichtig in einen der kleinen Kuchen. „Mmh, lecker“, rief sie etwas lauter aus. „Mandeln mit Honig.“
    „Was fällt dir auf?“ Auch Gina kaute genussvoll und sah ihre Freundin fragend an.
    „Erstens, alle Angestellten hier sind mega-freundlich und zweitens, jeder dritte ist vom Securitydienst.“
    Gina nickte kichernd. „Stimmt. Ist mir auch schon aufgefallen. Jede Menge gut aussehender Männer.“ Sie trank einen Schluck Mokka und wackelte unschlüssig mit dem Kopf. „Hm, schmeckt anders als Espresso.“
    Philomena starrte ihre Freundin sekundenlang an. Dann krümmte sie sich vor Lachen und prustete: „Oh, Gina! Mamma mia ! Du bist mir eine! Natürlich schmeckt es anders als Espresso! Es ist Mokka – eine ganz andere Art von Kaffee.“ Auch Gina kicherte und es dauerte eine Weile, bis sie sich wieder beruhigt hatten. Philomena fand den Mokka ganz wunderbar, während es ihrer Freundin nicht so gut schmeckte. Trotzdem bestellte auch sie noch eine weitere Tasse, da der Mokka wenigstens wärmte. Philomena sah sich um und bemerkte, dass sich jetzt nur noch wenige Besucher im Türkischen Bad aufhielten. Sie blickte auf ihre Uhr, fünf vor fünf. Wie die Zeit verging. Wenn sie der Hall of Silence und dem Souvenir-Shop noch vor dem Cyber-Adventure einen Besuch abstatten wollten, mussten sie sich beeilen. Dabei fiel ihretwas ein und sie sagte: „Willst du wirklich in The Death of the Titan , Gina? Ich finde die Vorstellung schrecklich, den Untergang

Weitere Kostenlose Bücher