Titanus
selber nach!«
»Bitte, bleib sitzen!« Nasarow hatte sich wieder in der Gewalt. »Ich habe Canterville den Auftrag gegeben. Es besteht kein Grund, diesen Auftrag zurückzuziehen, und auch kein Grund, an fremden Zugriff zu denken. Hätte der Aufklärer Titanen festgestellt, dann hätte er es mitgeteilt! Und die Rakete lag im Lager – wie kämen Titanen dorthin? Aber einige Genossen kann er mitnehmen!«
Er gab der Zentrale den Auftrag, Canterville zu unterrichten, daß er vier Genossen mitnehmen solle. Kaum war das Gespräch beendet, meldete sich die Zentrale erneut.
»Funkgespräch von Genossen Inoti!«
Nasarow und Romain sahen sich an und beugten sich gespannt vor. Jetzt erst spürten sie, wie sie auf dieses Gespräch warteten, wie nervös sie waren.
»Ich habe mit den Titanen verhandelt. Sie teilten mir mit, daß sich Jansen unter ihren Schutz begeben hat und dringend mit den Genossen Nasarow und Romain zu verhandeln wünscht!«
Nasarow schluckte fassungslos.
Romain aber fuhr auf.
»Inoti, was ist das für ein Unfug? Lassen Sie diesen Unsinn, mit solchen Dingen scherzt man nicht!«
»Ich scherze nicht! Das ist die offizielle Antwort der Titanen.«
Nasarow starrte Romain ungläubig an und wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Das ist doch nicht möglich – Jansen?«
Auch Romain brauchte einen Augenblick, um sich zu fassen.
»Entführt!« sagte er dann.
Nasarow richtete sich auf. Sein Gesicht wurde hart.
»Hallo, Zentrale! Geben Sie Vollalarm! Sämtliche Gruppen kehren auf schnellstem Wege zurück!«
Romain nickte. »Es geht nicht anders.«
Canterville lief quer durch die Anlage der Station, daß das kniehohe Gras rauschte. Er war erbost. Es genügte wohl nicht, daß einem die ultimative Forderung der Titanen Sorgen machte, daß Jansen gesucht werden mußte, daß man grübelte, wie man am besten hier die Zelte abbrach, ohne daß es die Titanen merkten! Da mußte man doch tatsächlich wie ein Kindermädchen hinter den eigenen Genossen herlaufen und dafür sorgen, daß alles Gerät vollständig auf die Kosmos kam, ehe es zerstört wurde! Auf welches Mißverständnis mochte der Raketenstart zurückzuführen sein? Wie froh wäre er, wenn er diesem Planeten den Rücken kehren könnte!
An der Garage angelangt, riß er die Tür auf und schwang sich in einen der sechssitzigen Geländewagen. Er ließ die Gasturbine aufheulen und fuhr langsam an.
»Achtung! Zentrale an Genossen Canterville! Nehmen Sie vier Genossen mit! Ich wiederhole…«, knarrte der Lautsprecher des Wagenfunks, der sich automatisch einschaltete, wenn der Wagen in Betrieb genommen wurde.
Canterville stutzte. Er konnte sich den Sinn dieser Anweisung nicht erklären, nahm aber an, daß Nasarow seine Gründe habe, und fuhr in schnellem Tempo zur Kraftfahrzeugwerkstatt. Dort wählte er vier Schlosser aus.
Als die Genossen den Wagen bestiegen hatten, gab er Gas. »Wohin geht es denn?« fragte einer der Genossen. »Zum Raketenstartplatz!«
»Dort ist wohl heute Hochbetrieb? Vorhin rückte der Kranwagen mit Jansens Rakete aus!«
»Wer ist ausgerückt?«
»Der Kranwagen, ich meine, Bodenpersonal vom Flugplatz.«
Jetzt wurde Canterville zornig. Ausgerechnet vom Flugplatz, wo jeder einzelne für den Schnellverkehr gebraucht wurde!
»Wer leitet die Gruppe?«
»Keine Ahnung.«
Canterville beschleunigte das Tempo. Der Wagen schoß durch die Anlagen, daß der Staub hoch aufwirbelte. Die Wohnhäuser flogen vorüber, das Kraftwerk… Er fegte über den Platz vor dem Ambulatorium, am Lager vorbei, bog schleudernd in die Straße zum Flughafen, lenkte in eine Nebenstraße ein und raste davon.
Aufmerksam musterte Canterville die heranhuschende Landschaft. Er spürte die steigende Spannung bei den Genossen, doch er verlor kein Wort. Mochten sie doch glauben, ihn habe der Geschwindigkeitsteufel gebissen…
Ein Waldstreifen tauchte auf, löste das steppenartige Gebiet ab. Im Vorüberhuschen wirkten die Stämme wie ein Bohlenzaun. Doch er hatte keinen Blick dafür, sah nur die Straße und durchzog mit pfeifenden Reifen ausgebaute Kurven, ohne den Fuß vom Gaspedal zu nehmen. Die letzte Biegung vor dem Startplatz kam heran. Die Bremsen kreischten.
Mit einem gewaltigen Satz sprang Canterville aus dem offenen Wagen und rannte zum Waldrand.
Vom Prüffeld herüber kam der ewige Wind und trug ihm Geräusche zu, die seine Schritte noch beschleunigten. Die Motorwinde des Spezialkranwagens brummte, eine Seilrolle quietschte, Stahlteile klirrten…
Er erreichte den
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