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Titanus

Titanus

Titel: Titanus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eberhardt del'Antonio
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dem man seine Zweifel, seine Bedenken und seine Befürchtungen vorbehaltlos anvertraute?
Und so erging es ihm auch mit dem Start der Rakete. Erst rechnete er damit, daß zur Ermittlung des Startzeitpunkts umfangreiche Steuerbandberechnungen erforderlich wären, jetzt fand er, daß es einfacher sei, die Rakete nur auf eine Umlaufbahn um den Titanus zu bringen und dann die Kosmos zu verständigen, daß ihr das Steuerprogramm für den Erdflug zuzustrahlen sei. Jansen hatte diese Rakete so eingerichtet, daß sie grob auf das Ziel gelenkt werden konnte und ihr von diesem dann das Steuerprogramm zugefunkt wurde. Die genaue Anweisung, wie das zu machen sei, strahlte die Rakete schon aus, bevor sie das Ziel erreichte. Also könnte man ihr auch das Programm für den Flug zur Erde zustrahlen. Er brauchte nur noch das endlose Tonband mit dieser genauen Anweisung zu versehen und zu adressieren.
Schnell entwarf er den Text.
    Lazzarri setzte die Kappe ab. Der Gedankenaustausch erschöpfte ihn. Sosehr zur Liebe der Gedankenaustausch gehörte, so sagte man doch nicht alles, was man dachte, auch dem liebsten Menschen nicht. Man mußte doch erst mit sich selbst ins reine kommen und das, was man sagte, überdenken. Dieser wortlose Gedankenaustausch aber erschien ihm wie ein trunkener Zustand, in dem der Mund ohne Hemmung ausplaudert, was die Vernunft nicht billigen würde.
Er war befangen, schien es ihm doch, als sei er bis ins Innerste nackt, entblößter, als ein nackter Körper sein konnte.
    Zudem strengte dieser Gedankenaustausch an, denn er brachte auch eine Fülle halbfertiger und verwirrender Gedanken, um so mehr, als sie verschiedenen Welten entstammten und viel Unbekanntes zwischen ihnen war.
    Dieser Zustand lockte ihn aber andererseits, denn er verstärkte in ihm das Gefühl der Einmaligkeit.
So verstrickte er sich mehr und mehr in dem Reiz dieser ungewöhnlichen Begegnung. Er glaubte, es würde ihm gelingen, die begehrenswerte Frau der Oberflächlichkeit ihrer Anschauungen zu entreißen und sie von der Weltuntergangsstimmung zu befreien. Sie war eine geschlossene Blüte, die auf den wärmenden Sonnenstrahl wartete, unter dem sie sich entfalten kann – daß aber seine Liebe ein solcher alles vermögender Sonnenstrahl sei, daran zweifelte er nicht.
Er begegnete ihrem fragenden Blick. Ihre Enttäuschung rührte ihn; und es schmeichelte zugleich seinem Selbstbewußtsein, sie wegen seiner Zurückhaltung enttäuscht zu sehen.
War er nicht ein Tropf, daß er alles komplizierte? Sie hatte ihn dem Wächter entführt, sie war enttäuscht – bewies das nicht ihre Liebe?
Mußte man denn an allem herumdeuteln?
Wenn er sie nachher verließ, würde er zu Nasarow gehen und ihm alles erzählen – und wenn er sich vor dem gesamten Kollektiv verantworten mußte!
Lazzarri setzte die Kappe wieder auf.
»Verscheuche die Wolken des Trübsals von deiner Stirn! Laß uns die Stunden mit Freude füllen! Sollen denn diese Minuten ungenützt verrinnen?« fragte sie.
Er erhob sich. Keinesfalls sollte sie ihn für schwerfällig halten und seine Zurückhaltung mißdeuten.
»Es ist schon vorüber! Wir Menschen sind nun einmal so, daß wir den andern verstehen wollen; dazu muß man wissen, was ihn bewegt, wie er lebt…«
»Weißt du es jetzt?«
»Erst zu einem Teil, Sonnenglanz. Wie du lebst, weiß ich noch nicht!« sagte er scherzhaft.
»Oh, ich will dir alles zeigen. Komm!«
Sie faßte ihn an der Hand und führte ihn aus dem Raum. Auf dem Tisch blieb unbeachtet das Taschenfunkgerät zurück.
    »Die Raumschiffe sind in die Bahn der Kosmos eingeschwenkt. Da sie allerdings einen Halbkreis vorausfliegen, sind sie unserem Blickfeld entzogen«, berichtete Nasarow.
    Romain, der im Sessel am Konferenztisch Platz genommen hatte, sah Nasarow nachdenklich an.
»Wenn man nur wüßte, was sie planen! Bereiten sie einen Angriff vor?«
»Um darauf antworten zu können, müßten wir die gesellschaftlichen Verhältnisse auf Titanus zwei kennen«, erwiderte Nasarow. »Vermutungen nützen uns wenig. Interessant ist, daß das titanische Militär beim Erscheinen der Raumschiffe den Sperring verließ.«
»Das nützt uns auch nicht viel«, sagte Romain. »Auch das kann so und so…«
Das Summen des Fernsprechers unterbrach ihn. Nasarow drückte auf den Empfangsknopf. »Zentrale. Meldung von allen Gruppen liegt vor. Genosse Jansen ist nicht aufzufinden!« Für Augenblicke herrschte Stille im Zimmer.
»Was bedeutet das? Jansen muß doch…«, rief Nasarow ärgerlich.
»Jansen

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