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Titanus

Titanus

Titel: Titanus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eberhardt del'Antonio
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einige Protokolle vom Tisch.
    Die Männer im Besprechungszimmer lauschten, den seltsamen singenden Tönen. Stimmen einer andern Welt, unwirklich, verwirrend, unfaßbar…
    Selbst Nasarow wurde von neuem ergriffen. Er sah unwillig auf, als sich Lazzarri ins Zimmer schlich.
Er schaltete den Lautsprecher ab und sagte rauh: »Sie haben nun die Funksprüche selbst gehört. Bitte bilden Sie sich ein Urteil, damit wir beraten können.«
Lazzarri, den das versonnene Schweigen zurückgehalten hatte, wollte unauffällig zu Nasarow treten. Da rief Stafford: »Und welche Beweise haben wir, daß es sich um Signale denkender Wesen handelt?«
Der unerwartete Einwand verblüffte Nasarow. Ungehalten musterte er Stafford. Da entsann er sich, daß Stafford »wir« gesagt hatte, nicht – wie sonst in wissenschaftlichen Diskussionen – »ihr« oder »Sie«. Das versöhnte ihn.
»Die Beweise verschaffen wir uns, denke ich, Kollege Stafford. Aber nach diesen Signalen kann man nicht mehr zweifeln! Unklar ist nur, ob es sich um ein Raumschiff aus einem fernen Sonnensystem handelt oder ob es innerhalb der Hyaden beheimatet ist. Wir müssen uns darüber klarwerden, wie wir uns bei einer Begegnung verhalten.«
Lazzarri zitterte vor Erregung. Sollte er jetzt zu Nasarow gehen? Die angeregte Debatte der Wissenschaftler hielt ihn zurück. Schließlich zog er seinen Notizblock aus der Tasche und warf mit flüchtiger Hand zwei Worte darauf: Titanus entdeckt!
Diesen Zettel faltete er und schob ihn unauffällig Nasarow zu. Kaum war der Zettel aus seiner Hand, bereute er die unüberlegten Worte. Sie waren wie von selbst gekommen, aus der Erregung heraus, ohne daß er es beabsichtigte. Was würde Nasarow sagen?
Nasarow entfaltete verwundert den Zettel. Jetzt erst fiel ihm auf, daß Lazzarris Erscheinen ungewöhnlich war. Er las die beiden Worte und hob die Brauen. War es einer von Lazzarris Streichen? Als er aber Lazzarris Miene sah, wußte er sofort, daß es die Wahrheit war.
Am Ziel! Er schloß überwältigt die Augen.
»Sollten wir in die Nähe des funkenden Objekts kommen, müßten wir versuchen, Funkverbindung aufzunehmen«, sagte der arabische Chefchemiker Prof. Dr. Serraj und sah sich um.
»Einverstanden – aber wie? Ihre Tonfrequenzen liegen höher.« Jansen verstummte. Wie sollte man sich so verständlich machen, daß die fremden Wesen begriffen, was man wollte?
»Wir kennen doch die Länge der Trägerwellen und auch die Tonfrequenzen«, begann Canterville zögernd und fuhr sich nachdenklich durchs Haar. »Wenn wir in diesem Bereich rhythmische Signale senden, werden wir erst einmal bemerkt. Vielleicht kann man sich arithmetisch verständigen – schließlich müssen sie doch die Naturwissenschaften beherrschen, wenn sie Raumschiffe und Sender besitzen.«
Jansen öffnete den Mund, doch Nasarow kam ihm zuvor.
    »Gestatten Sie eine Zwischenbemerkung.« Er deutete mit einem schnellen Rundblick an, daß er zu allen sprach. »Ich glaube, daß der von Genossen Canterville vorgeschlagene Weg gangbar ist. Und ich bin der Meinung, daß wir uns schnellstens über diese Verständigungsmöglichkeit den Kopf zerbrechen müssen.«
    Er ließ seinen Blick von Mann zu Mann gleiten und auf Jansen verweilen.
»Meinen Glückwunsch«, sagte er mit leichter Verbeugung. »Ihr Titanus wurde entdeckt!«
Jansen wußte nicht, was Nasarow meinte. Unsicher hob er die Schultern.
Der Expeditionsleiter vermochte sich nicht mehr zu zügeln.
»Genossen, begreift ihr denn nicht? Wir haben einen Planeten entdeckt!«

11. Kapitel
    Lazzarri schlenderte pfeifend durch das Stockwerk, in dem sich die Lager befanden. Er war voller Überschwang. Sie hatten den Planeten entdeckt! Wenn er doch einen fände, der es noch nicht wußte, der ihn ungläubig anstarrte.
    Einen bewohnten Planeten! Fremde Lebewesen… Ob sie menschenähnlich waren? Biologisch müßte es zwei Gattungen geben, eine männliche und eine weibliche… Frauen – wie lange war das her!
    Öder waren es silberne Ameisen, wie sie bisweilen in phantastischen Romanen geschildert wurden?
In Gedanken versunken, lief er achtlos durch die Lager und stopfte ohne Überlegung seine Taschen voll.
Erst in seiner Wohnung bemerkte Lazzarri, daß er mehr Lebensmittel mitgenommen hatte, als er zum Abendbrot verzehren konnte. Ausgerechnet nach den großen Beuteln hatte er gegriffen!
Er entschloß sich, Inoti und Sandrino einzuladen. Und Jansen? Dem würde er vorläufig aus dem Wege gehen, der war ihm bestimmt böse, weil er seinen Scherz

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