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Titanus

Titanus

Titel: Titanus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eberhardt del'Antonio
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Titanen über andere Möglichkeiten«, brummte Inoti.
»Ich brauche Jansen zur Besprechung. Wie bekommen wir ihn frei?« fragte Romain.
    Stafford lächelte. »Mache ich!« Er ließ sich Inotis Kapuze geben und ihre Eigenschaften erklären, dann stülpte er sie über, stellte sich zu Jansens Gruppe und lauschte aufmerksam.
    Im geeigneten Moment beteiligte er sich an der Erklärung, schob sich geschickt vor Jansen, daß er ihn verdeckte, und fesselte die Aufmerksamkeit des Titanen. Inoti hatte inzwischen Lazzarri kurzerhand die Kapuze vom Kopf genommen und sich selbst aufgesetzt. So konnte er Jansen von Romains Ankunft unterrichten und beiseite bitten, ohne daß der Titan es vernahm.
    »Dicke Luft, Doktor!« sagte Jansen und schüttelte Romain die Hand.
»Ich hörte es. Nasarow hat mich als Kommandeur der drei Landegruppen eingesetzt. Ich halte folgendes für erforderlich:
Erstens: Landegruppe drei unter Canterville sichert die Maschinen und den Panzer.
Zweitens: Wir ersuchen Nasarow, außerhalb der Stadt in taktisch günstiger Lage weitere Gruppen zur Verstärkung zu landen.
Drittens: Die Gruppen eins und zwei folgen der Einladung zur Besichtigung der Stadt. Sie versorgen sich für alle Fälle mit einer eisernen Ration. Ferner halte ich es für notwendig, daß jeder Genosse der beiden Gruppen mit Waffen ausgerüstet wird! Wir haben genügend Gas- und Nebelpistolen mit. Selbstverständlich dürfen sie nur auf ausdrücklichen Befehl und zur Rückzugssicherung eingesetzt werden.«
»Keine Feuerwaffen?« fragte Inoti. »Es gibt hier Tiere, die wir nicht kennen. Unter Umständen werden wir angegriffen.«
»Gut! Ich verständige Canterville, daß er sie sofort hierher bringen läßt. Genosse Jansen, Sie verteilen inzwischen die vorhandenen Kapuzen unter beide Gruppen. Die Hälfte der Männer benutzt sie nicht!«
    Die Männer folgten dem Priester der Titanen durch einen Gang. Er ging in eine rollende Treppe über, die in die Tiefe führte. Hier mußten sie den Mann mit dem Telefon zurückschicken, da keine Möglichkeit bestand, das Kabel auf der Rolltreppe zu verlegen. Immerhin hatten sie Funkverbindung mit Canterville und über diesen auch mit Nasarow, so daß ein Telefonstützpunkt nicht erforderlich war. Romain entschloß sich, dem Telefonisten einen zweiten Mann beizuordnen.
    Die Treppe mündete in eine Halle. Zwischen breiten Plattformen zogen sich große Röhren dahin.
Der Priester wartete auf einer der Plattformen, bis alle Männer ihn umgaben, dann streifte er mit einem schnellen Griff die Kapuze ab. Gleichzeitig öffnete er die Pelerine.
Den Männern verschlug es den Atem.
Vor ihnen stand ein Wesen, das sich wenig vom Menschen unterschied. Es trug unverkennbar männliche Züge. Fast einen Kopf größer als Jansen, schien es doch in sich zusammengesunken. Ein dicklicher Körper in gekrümmter Haltung, mit schlaff herabhängenden Schultern und schlenkernden Armen. Buntschillernde Kleidung, eng wie eine zweite Haut, umspannte den Oberkörper. Bauschig fiel sie über den Leib, straffte sich wieder an den Oberschenkeln und lief strumpfeng an den langen, dünnen Beinen hinab. Die Beine waren wie die schmächtigen Arme leicht gekrümmt, als reiche ihre Muskelkraft nicht, sie zu strecken. Die Füße steckten in kurzen, breitkrempigen Stiefeln mit hohen Absätzen.
Aus den Schultern wuchs ein kurzer, massiger Hals. Er trug einen ovalen, oben spitz zulaufenden Kopf. Ein schwammiges, breitlaufendes Doppelkinn widersprach einer kantigen hohen Stirn. Ein kleiner runder Mund stritt sich mit einer scharfkantigen, langen Nase. Stechende Augen, schmal wie ein Spalt, doch weit auseinandergerückt und unter der Nasenwurzel liegend, gaben dem spitzohrigen Kahlkopf einen lauernden Ausdruck. Daß die Haut bläulich schimmerte, störte die Männer seltsamerweise nicht.
    Auf dem Spitzschädel klammerte sich mit dünnen Spangen ein silbernes Käppchen wie ein Spinnenleib.
Jansen vermutete in dem gewölbten Käppchen die Sendeanlage. Er untersuchte seine Kapuze, entdeckte den Einsatz und schließlich auch die Spangen, die sich an die Kapuze anlegten.
    Er stülpte sie über und wandte sich an den Titanen mit der Frage, wie die Kapuze zu zerlegen sei. Die Antwort verblüffte ihn. »Denken!«
    Das war nicht einfach. Endlich gelang es ihm, auf gedanklichem Wege dem Mechanismus des Käppchens den Befehl zum Lösen zu geben. Er spürte, wie sich die Spangen an seinen Kopf anlegten. Bald trug keiner der Männer mehr eine Kapuze.
    Stafford

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