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Titanus

Titanus

Titel: Titanus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eberhardt del'Antonio
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auf dessen Bildschirm glasklar die violetten Sterne der Hyaden glühten. Sein Blick war hart, und sein Gesicht, das die Sicherheit vergangener Seefahrer und Entdecker trug, zeigte einen unbeugsamen Zug.
    Canterville schürzte die Lippen und verbarg seine Gedanken hinter einem unsicheren Lächeln, während seine Blicke über die Worte des Radiogramms glitten.
    »All right! Interstellare Robinsonade, spielen wir Kolumbus. Nur keine Sentiments!« brummte er und reichte das Blatt weiter.
    Jansen las die letzten Grüße. Er preßte die Zähne aufeinander und warf den Kopf in den Nacken.
    Aus! Es traf ihn wie ein Schlag. Noch immer hatte er auf einen Gruß Jadwigas gehofft. Eine schmerzhafte Leere peinigte ihn, gleichzeitig aber kam er sich unsagbar lächerlich vor. Zum Teufel damit! Nur keine Sentiments! Canterville hatte recht. Mit der Erde blieb die Liebe zurück, dieses niederträchtige Gefühl, das Männer wehrlos und lächerlich machte.
    »Was macht eigentlich Lazzarri?« fragte Nasarow unvermittelt.
    »Seit gestern im Dienst!« antwortete Jansen kurz. Nasarow löste den Blick vom Bildschirm und trat heran.
    »Hat er sich eingewöhnt?«
    »Und ob!« Gegen seinen Willen mußte Jansen lächeln. »Es wurde ihm schon langweilig.«
    »Wieso?« fragte Nasarow verblüfft.
    »Fängt an zu nörgeln. Bei diesem Leben würde er Fett ansetzen! Ich habe ihn für Kontrollgänge eingesetzt.«
    »Ob er dabei die richtige Ausarbeitung findet?« Nasarow war skeptisch.
    »Dafür hat er inzwischen selbst gesorgt. Will zwei Fußballmannschaften gründen, damit der Sportplatz nicht leer bleibt.«
    »Einverstanden! Sagen Sie ihm, mich kann er als rechten Stürmer eintragen. Aber mir müßte Canterville gegenüberstehen; mal sehen, ob ich ihn aus der Ruhe bringe.«
    Canterville lachte lautlos. »All right!«
     
    James Stafford schaltete die elektronische Tischrechenmaschine aus, schob den Bücherstapel zur Seite, strich sich beruhigend über die Augen und lehnte sich zurück.
    So mußte es gehen! In einem liegenden Zylinder durch radial eintretenden Kohlenoxydgas sehr hoher Geschwindigkeit einen axial treibenden Zyklon erzeugen, einen Miniaturwirbelsturm. Dazu Düsen längs des Zylinders in mehreren auf den Umfang verteilten Reihen… Und in das tote Auge der Zyklonsäule, die verhältnismäßig ruhige Mittelzone, feingemahlenes Eisenerz einstäuben. Dann durch hochfrequente Felder die Erzstäubchen verflüssigen, damit die Fremdkörper austraten oder verdampften. Erweiterte sich nun der Zylinder, dann dehnte sich der Zyklon aus, verlor seine Kraft, und die umherwirbelnden Stoffe, Fremdkörper und reines Eisen, schlugen sich entsprechend ihrem unterschiedlichen spezifischen Gewicht an verschiedenen Stellen nieder. Das heiße Roheisen konnte dann sofort der Verarbeitung zugeführt werden.
    Jetzt hieß es Versuche durchführen! Als erstes Düsen- und Wirbelversuche. Ein kleines Modell – dazu brauchte er Material…
    Er sah auf seine Berechnungen.
    Das Modell müßte er aus durchsichtigem Kunststoff herstellen. Aber woher nehmen? Nasarow bitten? Doch dann mußte er ja sagen, wofür er es brauchte? Diese Kommunisten nannten alles gleich gesellschaftliches Eigentum und mußten Rechenschaft ablegen, wofür sie es verwendeten. Deshalb kannten sie auch keine individuelle schöpferische Tätigkeit, sondern machten alles im Kollektiv! Sollte er wirklich sein geistiges Eigentum preisgeben? Sich dreinreden und sich kritisieren lassen, wie es unter ihnen üblich war? Sollte er sich blamieren, wenn der Versuch nicht gleich gelang? Ihnen machte das ja nichts aus, sie waren es gewohnt, daß andere, die von ihrer Arbeit erfuhren, sich einmischten und den Urheber angriffen.
    Plötzlich kam ihm ein Gedanke. Er griff zum Bordtelefon und wählte Nasarows Nummer.
    »Hier Stafford! Herr Kollege, ich habe eine Bitte. Könnte ich für private Zwecke einige Platten Klarsicht-Diamin käuflich erwerben?«
    Nasarow schwieg einen Augenblick. Jetzt würde er wissen wollen, wofür…
    »Käuflich?« fragte Nasarow gedehnt.
    »Ja bitte! Es ist für rein private Zwecke. Ich wäre Ihnen sehr verpflichtet.«
    »Aber ich bitte Sie, Kollege Stafford, doch nicht kaufen. Was Sie brauchen, bekommen Sie selbstverständlich kostenlos. Sagen Sie bitte im Lager Bescheid!«
    »Thank you very much!«
    Stafford legte verwundert den Hörer aus der Hand, schüttelte den Kopf, erhob sich und ging im Zimmer auf und ab.
    Das Material bekam man also, ohne zu begründen, wofür man es

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