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Beziehung nur wenig über den ersten besten Lazzarone stellte. Übrigens sagte die Königin, welche sich der Unwissenheit ihres Gemahls schämte, dieselbe aber auch zugleich benutzte, um ihn von den Geschäften fernzuhalten und alles in ihren Händen zu konzentrieren, mir oft, nicht der Herzog von San Nicandro sei es, den man für diese verfehlte Erziehungsweise verantwortlich zu machen habe, sondern vielmehr der Minister Tanucci, welcher den Herzog von San Nicandro eben wegen seiner bekannten Unfähigkeit gewählt und ihm empfohlen, den jungen Prinzen in der Unwissenheit zu erhalten, damit er später als König unfähig sein möchte, irgendeinen Teil der Administration des Königreichs zu überwachen, und damit er dieselbe gänzlich den Händen seines Ministers überließe. Es lag hierin viel Wahres, dennoch aber durfte man der Königin nicht unbedingt glauben, wenn sie von dem alten toskanischen Minister sprach, den sie nicht leiden konnte, weil er Carl dem Dritten, demer sein Glück verdankte, ergeben, den spanischen Einfluß repräsentierte, während sie als Tochter und Schwester eines Kaisers den österreichischen vertrat. Man ging zu jener Zeit, indem man den Haß Karolinens gegen alles, was spanisch oder französisch war – einen Haß, der sich auch auf ihren Gatten und ihre Söhne erstreckte – und ihre Sympathie für das, was österreichisch war, übertrieb, sehr weit. Man behauptete sogar, sie habe ein antieheliches, antimütterliches und antinationales Komplott geschmiedet, um das Königreich beider Sizilien mit Österreich zu vereinigen, dem es infolge des Friedens von Utrecht angehört und dessen Händen es wieder durch die Eroberung Carl des Dritten im Jahre 1731 während des großen Krieges zwischen Frankreich und Österreich entrissen worden, und ich muß heute, wo die königliche Gunst und Freundschaft mich nicht mehr blenden, gestehen, daß die Königin in diesem Punkte Grund zu dergleichen Verleumdungen gab. In der Tat habe ich niemals begreifen können, woher die Antipathie der Königin von Neapel gegen ihre Söhne kam, während sie dagegen große Schwäche für ihre Töchter zeigte. Diese Antipathie gab sich unter dem Vorwand einer notwendigen Disziplin, bald um die Erziehung der jungen Prinzen zu regeln, bald um ihrem Charakter die nötige Richtung zu geben, durch wahrhaft grausame und dabei zwecklose Züchtigungen kund, und ihre Mutter flößte ihnen eine Furcht ein, welche etwas Übertriebenes hatte. Niemals habe ich in ihrer Gegenwart diese armen kleinen Prinzen lächeln sehen, bei dem mindesten Geräusch zitterten sie, und so bald sie die Stimme der Königin hörten, flüchteten sie sich instinktartig in die Arme ihres Vaters.
Das älteste der königlichen Kinder starb in einem Alter von sieben oder acht Jahren gegen das Jahr 1778, infolge einer allmählichen Abzehrung, welche die Feinde der Königin der schlechten Behandlung beimaßen, deren Opfer der kleine Prinz gewesen. Als er wirklich krank ward, begann die Königin sich über die Ursachen und die Beschaffenheit seiner Krankheit mit den Ärzten zu besprechen, während ihr Gemahl, der nie einen Versuch machte, sich über seine Unwissenheit, die er offen eingestand, erheben zu wollen, sich damit begnügte, daß er weinte. Als der junge Prinz endlich starb, verdoppelten sich die Tränen des Königs, Maria Karoline aber wiederholte – so versicherte man – bloß die Worte jener spartanischen Mutter: »Als ich ihn zur Welt brachte, wußte ich, daß er einmal wieder sterben würde.« Während meinesAufenthaltes am Hofe von Neapel war ich auch Zeuge des Todes des Prinzen Don Alberto. Derselbe starb sogar in meinen Armen und auf meinen Knien, denn er war von den jungen Prinzen der, welcher mir der liebste war. Ich werde diesen Todesfall zu seiner Zeit erzählen und will hier bloß sagen, daß derselbe, wie mir schien, eher den Haß der Königin gegen die Franzosen und Republikaner verdoppelte, als in ihrem Herzen die Liebe erweckte, welche die Mutter am Grabe ihrer Kinder blutige Tränen weinen läßt. Der einzige Sohn, welchen die Königin zu lieben schien, war der Prinz von Salerno, der, ich glaube, im Jahre 1790 geboren war und den die Königin an ihr Herz gedrückt hielt, während der Prinz Alberto in meinen Armen starb. Diesem Prinzen von Salerno hätte sie alle übrigen geopfert, gleichwohl aber – obschon ich eine solche Ruchlosigkeit niemals glauben werde – sagt man, daß sie im Jahre 1812, wo der Prinz in Palermo sich zu der
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